Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Smart Heating: Digitale Lösungen rund um die Heizung

Rene Eickhoff

Autos, Unterhaltungselektronik, Staubsauger – alles ist im Moment „smart“. Gibt man bei Amazon das Suchwort „Alexa“ ein, hat man viel Lesestoff. Aber betrifft das auch die Heizung? Ist das eine Bedrohung oder der Schlüssel für das zukünftige Geschäft des SHK-Fachhandwerkers? Diese Artikelserie gibt Auskunft. Teil 1 gibt eine Einführung ins Thema Smart Living. Teil 2 beschäftigt sich nun mit den bereits auf dem Markt erhältlichen Systemen.

Beispiel Viessmann Vitovalor

Die Heizungsbedienung mit dem Smartphone macht für den Anlagenbetreiber vieles einfacher und schneller. Auch die Arbeit des Fachhandwerkers wird deutlich erleichtert, wenn er über unterschiedliche mobile Geräte hinweg immer die gleiche Bedienung nutzen kann.

Besonderen Wert hat Viessmann deshalb bei der Entwicklung der eigenen Elektronik-­Plattform auf eine einfache und komfortable Bedienung gelegt. Als eines der ersten Systeme wurde das Brennstoffzellen-Heizsystem Vitovalor mit der neuen Plattform aus­gerüstet. Dem Fachpartner eröffnet das Gerät nicht nur die Nutzung der einfachen App-Lösungen, sondern auch ein neues Geschäftsfeld, indem er seinen Kunden auch nach bereits erfolgter Heizungsmodernisierung eine Innovation zur Stromerzeugung anbieten kann.

Digitales Handwerkszeug

Zeit ist Geld und der nächste Kunde wartet schon auf den Besuch des Installateurs. Damit die Inbetriebnahme eines neuen Wärmeerzeugers effizient und zeitoptimiert erledigt werden kann, hat Viessmann mit der Vistart App ein neues Tool für den SHK-Handwerker entwickelt. Anschließend kann der Kunde schnell in die Anlage eingewiesen und das Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Nach der Installation des Wärmeerzeugers erfolgt die Inbetriebnahme mithilfe eines Smartphones oder Tablets (iOS oder ­Android) und der App. In wenigen Schritten führt diese den Installateur durch die gesamte Prozedur der Inbetriebnahme:

  • Als Erstes wählt man den in Betrieb zu nehmenden Wärmeerzeuger aus der Liste aus. Dafür stellt die App automa­tisch eine direkte Verbindung zum Gerät her. Mit dem integrierten WiFi-­Access-Point ist dafür keine Internetverbindung erforderlich.
  • Nach Eingabe des Netzwerknamens und eines Passworts erscheint das übersichtliche Dashboard. Zur Kontrolle wird die Seriennummer des Wärmeerzeugers angezeigt und über „Weiter” bestätigt.
  • Danach werden nacheinander alle ­Parameter abgefragt und eingestellt, zum Beispiel Systemdruck, Heizkurven, Benennung der Heizkreise und Zeit­programme.
  • Das Gerät läuft. Zum Abschluss kann ein Abnahmeprotokoll mit allen Einstellungen erzeugt werden. Dieses lässt sich versenden – für die eigene Dokumentation oder auch an den Kunden.

Sensoren und Zähler im Gerät stellen sicher, dass alle Schritte korrekt und vollständig ausgeführt werden, zusätzlich wird auf die richtige Reihenfolge geachtet.

Heizsystem per App steuern

Im Anschluss an die Inbetriebnahme kann – sofern der Anlagenbetreiber den Komfort einer Bedienung über die Vicare App wünscht – die Internetverbindung über den Touchscreen des Wärmeerzeugers eingeschaltet werden. In der App wird dann die Verbindung zum bauseits vorhandenen WLAN hergestellt. Der Betreiber hat nun die Möglichkeit, via Smartphone von überallher auf seine Anlage zuzugreifen.

Mit der kostenlosen App haben Anlagenbetreiber jederzeit die volle Kontrolle über ihr Heizsystem. So können die Anwender

  • Solltemperaturen für den Wärmeerzeuger und individuelle Temperaturen einstellen,
  • Zeitprogramme für Heizung und Warmwasserbereitung eingeben,
  • sich einen Überblick über den Betriebszustand der Heizung verschaffen,
  • per Push-Benachrichtigung über eine Störung informiert werden und
  • die E-Mail-Adresse des Installateurs in der App hinterlegen, damit dieser über alle Meldungen sofort informiert wird und den bestmöglichen Service leisten kann.

Aufgrund verschiedener Schnellwahlen wie beispielsweise „Sparbetrieb” oder „Komfortbetrieb” sowie der Zeitprogramme lässt sich die Heizung mit wenigen Klicks an den individuellen Bedarf anpassen. Das sorgt für ­deutlich niedrigere Heizkosten bei gleichzeitig höherem Komfort in den eigenen vier Wänden.

Digitale Servicezentrale

Darüber hinaus hat der Fachbetrieb mithilfe der digitalen Servicezentrale Vitoguide stets Zugriff auf alle wichtigen Anlagendaten. So lässt sich das Heizsystem direkt vom Rechner aus optimieren – eine weitere Möglichkeit, Zeit und Kosten zu sparen. Voraussetzung, um diesen Service anbieten zu können, ist die einmalige Freischaltung per Vicare App durch den Kunden. Neben einem hohen Maß an Sicherheit für seine Anlage profitiert der Betreiber dann zusätzlich von einer Garantieverlängerung von zwei auf fünf Jahre.

Schnittstelle zum technischen Dienst

Mit einer neuen Funktion wird der große Vorteil der Konnektivität von Wärmeerzeugern ersichtlich: Erhält der Fachpartner aufgrund einer Störung in der Anlage seines Kunden eine automatische Meldung in seiner digitalen Servicezentrale, kann er nun bei Bedarf direkt aus Vitoguide den technischen Dienst anrufen oder optional einen Rückruftermin anfordern. Die Wartezeit bis zum Gespräch mit dem Fachberater ist dann möglichst gering und wird zudem angezeigt.

Darüber hinaus werden alle relevanten Daten der betroffenen Kundenanlage automatisch übertragen. So entfällt das zeitraubende Eintippen der Seriennummer, und der passende Fachberater im technischen Dienst, der auf das Thema spezialisiert ist, wird automatisch zugewiesen.

Handwerker wünschen sich Anzeige von Fehlercodes

Während den Fachpartnern in der ersten Version der Servicezentrale die Betriebsdaten wie Temperaturen und Schaltzeiten der aufgeschalteten Anlagen ihrer Kunden zugänglich gemacht wurden, gibt es in der Version 2.0 nun auch eine Anzeige der Fehlercodes von Regelung oder Feuerungsautomat.

Diese Funktion geht auf den Wunsch zahlreicher Fachpartner zurück. Die weitere Nutzung und das Feedback der SHK-Handwerker entscheiden nun über die Weiterentwicklung und Implementierung weiterer Codieradressen. Die Betriebsdaten werden natürlich weiterhin gezeigt und sind direkt einstellbar.

Das klar gegliederte Dashboard der Servicezentrale gibt einen Überblick über alle Kundenanlagen, sortiert nach Status. Mit einem Klick auf die ausgewählte Anlage erhält der Fachpartner eine detaillierte Auskunft über den aktuellen Zustand. Dazu kann er auch alle bisher durchgeführten Änderungen und Fehlermeldungen in chronologischer Reihenfolge einsehen.

Auf Basis dieser Informationen können bei Bedarf Betriebsdaten wie Temperaturen, Heizkurve und Heizzeiten gezielt online verändert werden – ohne zeitraubende Anfahrt. Falls erforderlich, lassen sich auch die Seriennummer des Wärmeerzeugers und weitere Nutzerdaten einfach ändern.

Transparentes ­Energiemanagement

Das Energiemanagementsystem Gridbox erhöht den Eigenstromverbrauch durch die intelligente Steuerung von Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch. Als zentrale Plattform für die Verbindung von Photovoltaikanlage, Stromspeicher, elektrischer Wärmeerzeugung und der Ladesäule für das Elektrofahrzeug optimiert es die Energieflüsse und sorgt für Transparenz. Dazu gehört zum Beispiel die Reduzierung von Abregelungsverlusten der Photovoltaikanlage oder die Maximierung des Eigenstromverbrauchs durch solares Laden.

Die Priorisierung der verschiedenen Funktionen des Energiemanagements kann einfach in der zugehörigen App eingestellt werden. Somit kann der Betreiber selbst wählen, ob er z.B. zuerst sein Elektroauto laden möchte oder die überschüssige Energie in den Pufferspeicher zur Trinkwarmwasserbereitung lädt. Außerdem ist es mit dem Energiemanagementsystem möglich, den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 Plus zu erzielen und so die damit verbundene Förderung von bis zu 30.000 Euro je Wohneinheit zu erhalten.

Elektrische Wärmeerzeuger im Blick

Die Visualisierung aller an das Energiemanagementsystem angeschlossenen Stromerzeuger und -verbraucher sowie des Stromspeichers und der Wallbox erfolgt über das webbasierte Dashboard. Hier erhält der Anwender eine schnelle und kompakte Übersicht über Tagestrends, Wettervorhersagen, Wochenreports, CO2-Betrachtung oder Spartipps.

Alle Funktionen sind auch über die mobile App für Android- und iOS-Smartphones verfügbar. So können Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch ganz komfortabel auch von unterwegs überwacht und gesteuert werden. Das Energiemanagementsystem wird einfach an den Strom sowie den Router oder einen Switch (Netzwerkweiche) angeschlossen. Nach wenigen Minuten ist es eingerichtet und scannt automatisch den Haushalt nach verbundenen Geräten ab.

Fazit

Immer mehr Geräte im Haus sind miteinander vernetzt. Und was auf Beleuchtung, Rollläden und den Kühlschrank zutrifft, gilt natürlich auch für die Heizung. Mit den in diesem Beitrag vorgestellten digitalen und mobilen Apps bietet Viessmann Lösungen, mit denen Anlagenbetreiber und Installateure die Vorteile der Vernetzung umfassend nutzen können. 

Artikelserie: Smart Living im Heizungsmarkt

Diese Artikelserie dient dem SHK-Unternehmer zur Orientierung und führt schrittweise in das Thema Smart Living ein. Angefangen bei der Nutzung einfacher Hersteller-Apps über die Einbindung des Wärmeerzeugers in ein Energiemanagement bis hin zur Erweiterung auf das ganze Gebäude in Richtung des integrierten Gebäudeenergiemanagements werden die aktuellen technischen Möglichkeiten vorgestellt. Die Serie gibt einen Überblick, für welchen Kunden sich welche Technik eignet und welche Schulungsangebote der SHK-Fachhandwerker jeweils nutzen kann.

Dieser Beitrag von Rene Eickhoff ist zuerst erschienen in SBZ 01/2021. Eickhoff ist  Product-Line-Manager Fuel Cell and Energy bei Viessmann.

Mehr zu diesem Thema
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder