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Wie funktioniert eigentlich die Druckhaltung in Heizungsanlagen

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Heizungswasser verändert temperaturabhängig sein Volumen. Wie man das ausgleicht, lesen Sie in diesem Bericht

Vielen ist gar nicht bewusst, welche große Bedeutung die Druckhaltung für die Funktionsweise der Heizungsanlage hat und welche Störungen eine falsche Auslegung verursachen kann. So wird bei ungleichmäßiger Wärmeverteilung oder Geräuschen, die durch eingeschlossene Luft entstehen, häufig zunächst ein Pumpentausch oder der hydraulische Abgleich durchgeführt. Doch für diese Probleme kann auch eine nicht anlagenspezifisch ausgelegte, nicht fachgerecht gewartete oder gar defekte Druckhaltung verantwortlich sein.

Die wichtigste Aufgabe einer Druckhaltung ist, den Druck in der Anlage an jeder Stelle und zu jedem Zeitpunkt in den zulässigen Grenzen zu halten.

Dafür muss in der Anlage Volumen zur Verfügung gestellt werden, in das sich das erwärmte Anlagenwasser ausdehnen kann. Ein Druckhaltungssystem besteht im Wesentlichen aus einem Ausdehnungsgefäß (Druckausgleichsbehälter) und der Ausdehnungsleitung.

Arbeitsbereich der Druckhaltung

Der Arbeitsbereich der Druckhaltung ist nach unten hin festgelegt durch den Anfangsdruck (pa). Damit ist der unterste Wert gemeint, der für eine optimale Druckhaltung benötigt wird.

Er sollte mindestens 0,3 bar über dem sogenannten Mindestdruck (p0) und dieser wiederum mindestens 0,3 bar über dem statischen Druck (pst) liegen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zur Vermeidung von Unterdruck an jeder Stelle der Anlage ein Überdruck von mindestens 0,6 bar herrscht.

Der Mindestdruck ist der untere Grenzwert für die Druckhaltung und lässt sich anhand der Formel

p0 = Hst ÷ 10 + 0,3 bar

berechnen. Das Kürzel Hst bezeichnet die statische Anlagenhöhe und beschreibt die Höhendifferenz zwischen Einbindepunkt der Druckhaltung und dem höchsten Punkt der Anlage – in der Regel dem obersten Heizkörper. Mit Hst ÷ 10 wird ausreichend genau der statische Druck (pst) berechnet.

Er entsteht durch die für diese Höhe auflastende Wassersäule und beträgt beispielsweise bei 10 m statischer Höhe 1 bar (10 ÷ 10 = 1 bar).

Der obere Wert für eine optimale Druckhaltung und damit der maximale Arbeitsdruck der Anlage nach dem Aufheizen ist der Enddruck (pe).

Er darf den Ansprechdruck des Anlagensicherheitsventils (psvs) abzüglich dessen Schließdruckdifferenz nicht überschreiten. Bild 1 zeigt anschaulich den Arbeitsbereich der Druckhaltung zwischen pa und pe sowie die begrenzenden Drücke.

Starke Schwankungen unter pa und über pe hinaus deuten auf eine nicht einwandfrei arbeitende Druckhaltung hin. Am einfachsten lässt sich das mithilfe eines externen Manometers mit Schleppzeigern identifizieren.

Ein Überschreiten des Enddrucks kann etwa das Ansprechen des Sicherheitsventils sowie die damit verbundenen Wasserverluste im System zur Folge haben. Daher sollte bei häufiger Nachspeisung des Anlagenwassers generell auch die Druckhaltung überprüft werden.

Auf eine unzureichende Druckhaltefunktion und zu geringen Druck im System können Geräuschbildung an Pumpen und Ventilen – verursacht durch Kavitation oder eingesaugte Luft – hinweisen. Neben diesen „sanften“ Störungen zeigt sich eine Unterschreitung des Anlagenmindestdrucks sehr direkt durch ein Abschalten des Heizkessels.

Spätestens jetzt darf die Druckhaltung nicht mehr unbeachtet bleiben.

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