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Heizungswende: Schulungen und Zertifizierungen für die Wärmepumpen-Installation

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In Zeiten des Klimawandels und der Energiewende sind innovative und nachhaltige Heizsysteme gefragter denn je. Eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Heizungen sind Wärmepumpen. Doch um diese effektiv installieren und warten zu können, bedarf es gut ausgebildeter Fachkräfte. Laut dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (SHK) haben derzeit nur ca. 15 Prozent der Betriebe die Möglichkeit, Wärmepumpen im Bestand zu planen und ordnungsgemäß einzubauen. Deutschland hat sich jedoch das Ziel gesetzt, ab 2024 jedes Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen zu installieren.

Um dieses Ziel zu erreichen und die Energiewende voranzutreiben, hat das Bundeswirtschaftsministerium eine Weiterbildungsoffensive gestartet. Im Rahmen des Programms „Bundesförderung Aufbauprogramm Wärmepumpe“, kurz BAW, sollen jährlich mindestens 17.500 Handwerker*innen zu Fachkräften für Wärmepumpen geschult werden. In diesem Artikel geht es darum, zu erfahren, welche Programme und Möglichkeiten zur Förderung von Schulungen und Zertifizierungen es gibt.

Welche Kompetenzen werden für den Einbau einer Wärmepumpe benötigt?

Für den Einbau einer Wärmepumpe sind spezielle Kenntnisse und Kompetenzen erforderlich. Ein Fachmann, der den Einbau einer Wärmepumpe durchführen soll, sollte über grundlegende Kenntnisse der verschiedenen Arten von Wärmepumpen und ihrer Einsatzmöglichkeiten verfügen. Es ist auch wichtig, dass er sich mit den geltenden Normen und Vorschriften im Bereich Heizung und Klimatechnik auskennt, um sicherzustellen, dass der Einbau den Sicherheits- und Umweltstandards entspricht.

Zusätzlich sollte ein Fachmann Erfahrung im Umgang mit Elektrotechnik und elektrischen Anlagen haben, da eine Wärmepumpe in der Regel mit dem Stromnetz verbunden ist. Darüber hinaus sollte er auch in der Lage sein, die Energiebedarfsberechnung für das Gebäude durchzuführen und die geeignete Heizlösung zu empfehlen.

Ein zertifizierter Fachmann mit einer entsprechenden Ausbildung und Qualifikation ist für den Einbau einer Wärmepumpe empfehlenswert, da er über umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Wärmepumpentechnik verfügt. Es gibt auch spezielle Zertifizierungsprogramme für Fachleute im Bereich der Wärmepumpentechnik, die sicherstellen, dass der Fachmann über die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügt, um den Einbau sicher und professionell durchzuführen.

Außeneinheit der Wärmepumpe aufstellen: Welche Arbeiten sind notwendig?

Auch bei der Aufstellung der Außeneinheit einer Wärmepumpe muss ein Fachmann über eine Vielzahl von Außenarbeiten Bescheid wissen. Schließlich gehört es zu seiner Pflicht, eine stabile und effiziente Funktion des Systems zu gewährleisten.

Als Erstes müssen Rodungs- und Freischnittarbeiten durchgeführt werden, um den Aufstellort der Wärmepumpe von Vegetation und Hindernissen zu befreien. Anschließend müssen Kernbohrungen in die Außenwand des Gebäudes gemacht werden, um Leerrohre für den Vor- und Rücklauf der Wärmepumpe, Elektrokabel, Steuerleitungen und Fühler zu verlegen. Die Kernbohrungen müssen gemäß den aktuellen Regeln der Technik abgedichtet werden, um Feuchtigkeit und Schäden am Gebäude zu vermeiden.

Die Leerrohre werden dann im Außenbereich durch die Kernbohrungen vom Hauseingang zur Wärmepumpe unter der Frostschutzgrenze verlegt. Der Boden des Aufstellorts muss geebnet werden, bevor ein verdichtetes Kiesbett oder ein Betonfundament mit Kondensatablauf und ausgerichteten Tiefborden hergestellt wird, um die Außeneinheit der Wärmepumpe aufzunehmen.

Um störende Schallübertragungen auf das Gebäude und die Umgebung zu vermeiden, muss die Aufstellung der Wärmepumpe schallentkoppelt erfolgen. Nach der Montage muss das Umfeld der Wärmepumpe wiederhergestellt werden, um eine saubere und ästhetische Optik des Gebäudes zu gewährleisten.

Förderprogramm für die Qualifizierung von Fachkräften für Wärmepumpen

Das Ziel des Bundeswirtschaftsministeriums ist es, zusätzliche Fachkräfte für die Installation von Wärmepumpen zu gewinnen. Hierfür plant es, Handwerker, Energieberater und Projektplaner für technische Gebäudeausrüstung gezielt im Bereich Wärmepumpen zu qualifizieren.

Das Bundesförderungsprogramm „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ zielt darauf ab, gut ausgebildete Handwerker, die bereits Heizungen installieren, dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeiten auf klimaneutrale Technologien auszurichten. Um dies zu erreichen, werden Schulungen und Coachings durch qualifizierte externe Fachkräfte angeboten. Das Lehrpersonal stammt aus dem Bereich Wärmepumpen-Installation und kennt sich mit der Einstellung und Regulierung von Anlagen bestens aus.

Neben Handwerkern sollen auch Energieberater und Mitarbeiter aus der technischen Gebäudeausrüstung berücksichtigt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium tauscht sich dabei mit dem Handwerk, den Sozialpartnern und den Unternehmen aus, um weitere Menschen für die Wärmewende zu gewinnen.

Schulungen im Rahmen des Bundesförderungsprogramms „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ können von verschiedenen Unternehmen und Gewerken beantragt werden. Hierzu gehört eine breite Palette von Handwerksunternehmen, die aus den verschiedensten Bereichen stammen.

Welche Maßnahmen werden gefördert?

Schulungen und Coachings zum Thema Wärmepumpen, Bestandteil eines wassergeführten Heizungssystems sind, können im Rahmen des Förderprogramms finanziell unterstützt werden. Dabei beinhaltet das Coaching eine Einweisung durch einen qualifizierten externen Fachmann vor Ort beim Unternehmen, um die Anlage fachgerecht einzustellen und einzurichten.

Wie hoch ist die Förderung?

Die Förderung für Schulungen beträgt 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Der Teilnehmer muss hingegen einen maximalen Betrag von 250 Euro pro Schulungstag zahlen. Coachings werden ebenfalls mit 90 Prozent der förderfähigen Mittel unterstützt, jedoch beträgt die maximale Förderung für jedes Coaching 500 Euro. Die Gesamtförderung für Schulungen und Coachings ist auf 5.000 Euro pro Bewerber begrenzt.

Wer ist antragsberechtigt?

Zu den Antragsberechtigten für Schulungen gehören Handwerksunternehmen der Gewerke Heizung, Klima, Sanitär, Elektrotechnik, Kälte-Klima und Schornsteinfeger. Außerdem sind Planungsunternehmen für technische Gebäudeausrüstung und Energieberatung gefragt, die auf der Energieeffizienz-Expertenliste des Bundes aufgeführt sind.

Wer hat Anspruch auf die Schulungen?

Die Schulungen und Coachings können von Meistern und Gesellen der oben genannten Gewerke, fachlich ausgebildeten Unternehmensangehörigen der Planungsbüros, Gebäudeenergieberatern des Handwerks sowie auf der Energieeffizienz-Expertenliste des Bundes gelisteten Energieberatern in Anspruch genommen werden.

Welche Zertifizierungen gibt es für Fachhandwerker, um Wärmepumpen zu installieren?

Es gibt verschiedene Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramme für Fachhandwerker, um Wärmepumpen zu installieren:

  • Handwerkskammer: Die Handwerkskammern bieten Schulungen und Kurse für Installateure an, die sich auf die Installation von Wärmepumpen spezialisiert haben. Die Teilnehmer können nach Abschluss der Schulungen eine Zertifizierung erhalten.
  • Hersteller-Schulungen: Viele Wärmepumpenhersteller bieten spezielle Schulungen für Installateure an, die sich mit ihren Produkten auskennen und sie installieren und warten können. Nach Abschluss der Schulungen erhalten die Teilnehmer eine Zertifizierung.
  • Zertifizierungen von Verbänden: Es gibt verschiedene Verbände und Organisationen, die Zertifizierungen für Fachhandwerker anbieten, die sich auf die Installation von Wärmepumpen spezialisiert haben. Einige dieser Organisationen sind beispielsweise der Bundesverband Wärmepumpe e.V. oder die Deutsche Energie-Agentur (dena).

Die genauen Anforderungen für die Zertifizierungen können je nach Ausbildungsprogramm und Land unterschiedlich sein. Es ist jedoch wichtig, dass Installateure, die Wärmepumpen installieren und warten, über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um sicherzustellen, dass die Anlagen effektiv und effizient betrieben werden.

Wichtige Zertifizierungen für Wärmepumpen

Für Fachhandwerker, die Wärmepumpen installieren oder warten, stehen verschiedene Zertifizierungen zur Verfügung. Die wichtigsten Zertifizierungen sind das EHPA Gütesiegel und die Wärmepumpen KEYMARK.

Das EHPA Gütesiegel ist ein europäisches Zertifizierungsprogramm, das sicherstellt, dass Wärmepumpen den höchsten Qualitäts- und Effizienzstandards entsprechen. Um das Gütesiegel zu erwerben, müssen Wärmepumpen von unabhängigen Testzentren auf technische, planerische und Service-spezifische Qualitätsrichtlinien geprüft werden. Hersteller müssen außerdem nachweisen, dass sie flächendeckende Servicestrukturen und umfassende Dokumentationen zur Verfügung stellen. Das EHPA Gütesiegel kann von Wärmepumpenherstellern erworben werden, die die Anforderungen erfüllen.

Die Wärmepumpen KEYMARK ist eine unabhängige europäische Zertifizierung für Wärmepumpen, Kombiheizgeräte und Brauchwasser-Wärmepumpen. Es bestätigt, dass die Produkte den Anforderungen der Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Kommission entsprechen. Unabhängige Zertifizierungsstellen stellen die Zertifizierung aus und bestätigen die Übereinstimmung mit allen Anforderungen. Fachhandwerker können dieses Zertifikat nicht direkt erwerben, jedoch gibt es Schulungen und Fortbildungen, die ihnen helfen, ihr Wissen über Wärmepumpen zu vertiefen und sich auf dem neuesten Stand zu halten.

Die Bedeutung von Schulungen und Zertifizierungen

Schulungen und Zertifizierungen spielen eine wichtige Rolle bei der Einhaltung von Vorschriften und Standards in der Wärmepumpen-Industrie. Die Installation von Wärmepumpen erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, da eine schlechte Installation zu ineffizienter Leistung führen kann. Dies führt widerum zu erhöhten Energiekosten, vorzeitigem Verschleiß und sogar Sicherheitsproblemen.

Deshalb haben viele Länder, Branchenverbände und Hersteller spezielle Schulungen und Zertifizierungen entwickelt. Diese sollen sicherstellen, dass die Fachkräfte, die Wärmepumpen installieren, über das notwendige Wissen und die erforderlichen Fähigkeiten verfügen. Die Zertifizierung kann auch sicherstellen, dass die Wärmepumpeninstallationen den nationalen und internationalen Vorschriften und Standards entsprechen.

Darüber hinaus können Schulungen und Zertifizierungen auch dazu beitragen, die Qualität und Zuverlässigkeit von Wärmepumpenprodukten zu verbessern. Die Hersteller von Wärmepumpen können Schulungen und Zertifizierungen anbieten, um sicherzustellen, dass die Installateure ihre Produkte ordnungsgemäß installieren und warten können. Dies kann dazu beitragen, Probleme und Reklamationen zu minimieren und das Vertrauen der Kunden in die Marke und das Produkt zu stärken.

Die Wärmepumpen-Industrie entwickelt sich ständig weiter und es ist wichtig für Fachkräfte, kontinuierlich auf dem neuesten Stand zu bleiben, um effektiv und effizient arbeiten zu können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um kontinuierliche Lernmöglichkeiten und die Aktualisierung von Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf Wärmepumpen zu gewährleisten:

  • Schulungen und Kurse: Die meisten Hersteller und Branchenverbände bieten regelmäßig Schulungen und Kurse an, um Fachkräfte auf dem neuesten Stand zu halten. Diese Schulungen können in verschiedenen Formaten wie Online-Kursen, Webinaren oder Vor-Ort-Schulungen angeboten werden.
  • Konferenzen und Messen: Die Teilnahme an Konferenzen und Messen kann eine großartige Möglichkeit sein, um Fachkräfte auf dem neuesten Stand zu halten und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen Experten in der Branche auszutauschen.
  • Selbststudium: Fachkräfte können auch durch Selbststudium auf dem neuesten Stand bleiben, indem sie Bücher, Zeitschriften, Online-Ressourcen oder branchenspezifische Veröffentlichungen lesen.
  • Zertifizierungen: Einige Zertifizierungen erfordern, dass Fachkräfte eine bestimmte Anzahl von Schulungseinheiten oder Kursen absolvieren, um ihre Zertifizierung aufrechtzuerhalten. Dies zwingt Fachkräfte dazu, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu aktualisieren.

Durch die regelmäßige Teilnahme an Schulungen, Konferenzen und Selbststudium sowie den Erwerb von Zertifizierungen können Fachkräfte sicherstellen, dass sie auf den neuesten Stand bleiben und über die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um Wärmepumpen effektiv und effizient zu installieren und zu warten.

Fazit

Die Nutzung von Wärmepumpen als Heizsystem erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da sie eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen darstellen. Um jedoch eine erfolgreiche Installation und Wartung dieser Systeme zu gewährleisten, benötigt es gut ausgebildete Fachkräfte. In diesem Zusammenhang hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Aufbauprogramm für Wärmepumpen (BAW) ins Leben gerufen.

Für den Einbau einer Wärmepumpe sind spezielle Kenntnisse und Kompetenzen erforderlich. Ein Fachmann sollte grundlegende Kenntnisse der verschiedenen Arten von Wärmepumpen und ihrer Einsatzmöglichkeiten haben und sich mit den geltenden Normen und Vorschriften im Bereich Heizung und Klimatechnik auskennen. Zusätzlich sollte er auch Erfahrung im Umgang mit Elektrotechnik und elektrischen Anlagen haben und in der Lage sein, die Energiebedarfsberechnung für das Gebäude durchzuführen.

Für die Aufstellung der Außeneinheit einer Wärmepumpe sind eine Reihe von Arbeiten notwendig, um eine stabile und effiziente Funktion zu gewährleisten. Dazu gehört die Befreiung des Aufstellorts von Vegetation und Hindernissen, die Kernbohrungen in die Gebäudeaußenwand für Leerrohre und Elektrokabel sowie ein geebnetes Kiesbett oder ein Betonfundament mit Kondensatablauf und ausgerichteten Tiefborden.

Insgesamt ist es wichtig, dass Fachkräfte im Bereich der Wärmepumpentechnik gut ausgebildet und zertifiziert sind, um eine erfolgreiche Installation und Wartung der Systeme zu gewährleisten. Die Schulungen und Zertifizierungen, die im Rahmen des BAW-Programms gefördert werden, bieten hierfür eine gute Grundlage.

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