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Flächenheizung: Wann eine elektrische Variante sinnvoll ist

Axel Grimm
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Mit einer elektrischen Flächenheizung erhält man ein vielseitiges System zur Wärmeabgabe, das sowohl im Neubau als auch im Bestand viele Vorteile bieten kann. So lässt sie sich in Kombination mit Ökostrom oder selbst erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage umweltschonend betreiben. Dementsprechend gewinnt die moderne und effizient arbeitende elektrische Flächenheizung aktuell an Bedeutung. Denn sie hat nichts mit den alten Nachtspeicheröfen oder ineffizienten Heizradiatoren zu tun, die aufgrund hoher Verbräuche und schlechter Regelbarkeit zu Recht keinen guten Ruf genießen.

Zudem scheuen einige Bauherren gerade bei der Sanierung von Bestandsgebäuden die hohen Investitionskosten sowie den großen zeitlichen und baulichen Aufwand für eine wasserführende Flächenheizung. Die elektrische Variante ist hier bei Renovierung und Teilsanierung einfacher einzubauen und im Vergleich der Investitionskosten wesentlich günstiger.

Vollheizung oder Fußbodentemperierung

Allen Arten der Flächenheizung – auch der elektrischen – ist eine Vielzahl an Vorteilen gemein, die sich erheblich auf den Wohnkomfort der Bewohner oder im Arbeitsalltag auswirken. Hierzu gehören:

  • komfortable und behagliche Strahlungswärme
  • Langlebigkeit des Systems
  • hygienische und allergikerfreundliche Raumluft aufgrund fehlender Staubaufwirbelung
  • innenarchitektonische Gestaltungsfreiheit durch das Wegfallen von Heizkörpernischen
  • die Wertsteigerung der Immobilie.

Je nach Wunsch des Bauherrn und architektonischer Beschaffenheit des Gebäudes kann auf verschiedene elektrische Ausführungen für Wand, Boden oder Decke zurückgegriffen werden. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob der Raumwärmebedarf ausschließlich über die Flächenheizung gedeckt werden soll oder ob die Erwärmung über Heizkörper gelingt und die Fußbodenheizung nur zur Steigerung des Wohnkomforts bzw. für eine angenehme Fußwärme genutzt wird. Man spricht hier von einer Vollheizung im Gegensatz zu einer Fußbodentemperierung.

Da die Strahlungswärme der Fußbodenheizung als sehr behaglich empfunden wird, kann die Raumlufttemperatur um bis zu 2°C bei gleichem Wohlbefinden verringert werden. Jedes Grad Celsius weniger spart hier rund 6% an Energie und damit auch Kosten. Zudem entstehen aufgrund der modernen Zwei-Leiter-Technologie bei der elektrischen Flächenheizung keine elektromagnetischen Felder.

Kommt ausschließlich eine elektrische Flächenheizung zum Einsatz, kann zwischen einer Direkt- und einer Speicherheizung gewählt werden. Erstere gibt die gesamte Wärme unmittelbar an den Raum ab, Letztere speichert die Wärme im Estrich, um sie zu einem späteren Zeitpunkt an den Raum abzugeben. Die Speichervariante ist vor allem dann von Vorteil, wenn Heizstrom bezogen oder selbst erzeugter Strom aus der PV-Anlage als Wärme im Gebäude gespeichert werden soll.

Die elektrische Fußbodenheizung steht in zahlreichen Varianten zur Verfügung. Häufig kommen Heizmatten zum Einsatz.

Wirtschaftliche Alternative im Niedrigenergiehaus

Geht es um das Thema Strom, werden damit meist hohe Betriebskosten verbunden. Im Fall der elektrischen Flächenheizung lohnt es sich hier aber, genau hinzusehen. In einem sanierungsbedürftigen Altbau kann sie ihr Potenzial tatsächlich nur in geringem Maße ausspielen. Die permanente, ausschließliche Beheizung mit Strom würde die Energiekosten stark in die Höhe treiben.

Ganz anders verhält es sich in einem Niedrigenergiehaus oder stark modernisierten und gedämmten Objekt. Aufgrund der dichten und modernen Bauweise liegt dann nur eine geringe Heizlast vor. Diese kann unter bestimmten Voraussetzungen komplett mit einer elektrischen Flächenheizung gedeckt werden.

In Kombination mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage lassen sich auch mit der elektrischen Flächenheizung die gesetzlichen Anforderungen für Niedrigenergiehäuser erfüllen und der Bauherr erhält ein sehr wirtschaftliches und effizientes Gesamtsystem.

Eine durch den Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) beim Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) in Auftrag gegebene Studie mit dem Thema „Energetische Effizienz und Wirtschaftlichkeit der elektrischen Direktheizung“ kann dies nun auch auf anerkannter wissenschaftlicher Basis belegen.

Ergänzende Temperierung zur Hauptheizung

Allerdings gibt es auch interessante Möglichkeiten für die elektrische Flächenheizung im Bestandsbau. Als nachträglich installierte Bedarfsheizung im Badezimmer, Wintergarten oder Hobbyraum eingesetzt, kann die Hauptheizung in diesen Bereichen ergänzt werden.

Aufgrund der schnellen Reaktionszeit macht sich die Strahlungswärme hier für die Bewohner sofort bemerkbar. Besonders im Badezimmer, in dem man sich in der Regel nur kurzzeitig aufhält, ist dieser Effekt von Vorteil. Per Voreinstellung können Räume zum Beispiel vor dem Aufstehen vortemperiert und die Flächenheizung kann abgeschaltet werden, wenn alle Bewohner aus dem Haus gehen. Gerade in der Übergangszeit kann dies Heizkosten einsparen, wenn eine derartige Temperierung für die Behaglichkeit am Morgen sorgt und die Inbetriebnahme der Zentralheizung dadurch weiter in den Herbst verschoben werden kann.

Da die Verlegung auch nachträglich mit geringem Aufwand möglich ist, stellt die elektrische Flächenheizung auch eine interessante Alternative für Kellerräume oder umgebaute Dachzimmer dar, die eine neue Nutzung als Hobby- oder Büroraum erhalten sollen und zuvor keine Möglichkeit der Beheizung hatten.

Dünnbettheizung für die Modernisierung

Als praktisch in der Modernisierung erweist sich die elektrische Fußbodenheizung insbesondere aufgrund ihrer geringen Aufbauhöhe ab 3mm und ihres geringen Gewichts. Damit ist eine nachträgliche Installation nahezu in jedem Objekt möglich.

Die Leitungen werden bereits bei der Herstellung mäanderförmig auf wärmebeständigen Trägermaterialien zu Heizmatten verarbeitet. Diese lassen sich im Dünnbettmörtel bzw. in der Ausgleichsmasse und dem Fliesenkleber direkt unter dem frei wählbaren Fußbodenbelag verlegen. So werden höhere Flächentemperaturen ermöglicht. Diese als Dünnbettheizung bezeichnete Variante kann als Alleinheizung oder als Zusatzheizung zur Fußbodentemperierung eingesetzt werden. Auch eine Ausführung als Wandheizung ist denkbar.

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