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Mitarbeitersuche: So setzen Sie Facebook und Instagram erfolgreich ein

Dimitrij Krasontovitsch

Die qualifizierten Fachkräfte, nach denen Handwerksbetriebsinhaber suchen, haben bereits einen Job, sie sind aber mit der aktuellen Situation unzufrieden. Bei diesen Personen ist die Chance groß, sie für den eigenen Betrieb zu begeistern – wenn die Ansprache passt. Die Gründe für die Unzufriedenheit sind dabei nahezu immer gleich: fehlende Wertschätzung, Überlastung und zuletzt ein schlechtes Betriebsklima. Das ist deutlich häufiger der Fall, als man denkt, und betrifft z.B. geschätzt mehr als 20% aller Anlagenmechaniker in einer Region.

Die zentrale Frage dabei ist: Wie schafft man es als Betrieb, ins Blickfeld dieser Fachkräfte zu kommen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen und sich als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren? Das große Problem ist, bisherige Mittel wie Zeitungen, Karriereseiten und Online-Stellenportale funktionieren schon länger nicht, und das aus zwei einfachen Gründen:

  • Fachkräfte suchen inzwischen seltener aktiv. Es ist einfach die Bequemlichkeit, die sie davon abhält, nach einem neuen Betrieb zu suchen und sich aktiv zu bewerben.
  • Wenn sie dann aktiv suchen, finden sie Stellenbeschreibungen, die sie nicht überzeugen. Denn wo weder die Firmenkultur oder die Alleinstellungsmerkmale des Betriebes noch das Betriebsklima sichtbar werden, da kann kein Interesse entstehen. Um genau zu sein, sehen inzwischen 80% aller Stellenanzeigen völlig gleich aus und haben somit nahezu keine Wirkkraft auf potenzielle Bewerber.

Und genau das ist die Kombination, die dazu führt, dass sich Fachkräfte – trotz der aktuellen Unzufriedenheit – nicht bewerben.

Fachkräfte via Facebook und Instagram ansprechen

Es müssen andere Wege eingeschlagen werden, um dennoch zum Erfolg zu kommen. Die gute Nachricht: Gerade heute ist es durch die Digitalisierung und durch soziale Netzwerke einfacher denn je, die richtigen Leute mit der richtigen Botschaft zu erreichen – das gilt auch für die Fachkräftesuche! Dafür empfiehlt unser Autor, Facebook und Instagram zu nutzen. Denn genau dort halten sich 70% aller Fachkräfte täglich auf. Um genau zu sein, geschätzt rund eine Stunde pro Tag.

Dieses Vorgehen empfiehlt sich, um eine gute Ausgangsbasis zu schaffen:

  • Nutzen Sie Facebook und Instagram vor allem dafür, den Betrieb als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Das ist die größte Chance, langfristig die richtigen Menschen fürs Team anzuziehen. Wenn Sie bis dato „nur“ Informationen für potenzielle Kunden geteilt haben, dann sollten Sie sich zusätzlich klar auf die Attraktivität als Arbeitgeber fokussieren.
  • Es sind Kanäle, die stark auf visuelle Darstellung setzen, also geht es vor allem um Bilder und Videos, nicht um Texte. Bei der visuellen Darstellung sollte ein potenzieller Bewerber das Gefühl bekommen, sich mit Ihrem Betrieb und Ihren Mitarbeitern identifizieren zu können, und sehen, dass Sie ein attraktiver Arbeitgeber sind, bei dem ein positives Betriebsklima herrscht.
  • Zeigen Sie, welche Projekte Sie umsetzen. Also Fotos und Videos von Baustellen, von der Ausstattung, von ganzen Projekten veröffentlichen. Das beantwortet für einen Interessenten die Frage: Was macht der Betrieb, wie und womit macht er es.
  • Zeigen Sie ein positives Betriebsklima! Auch hier eignen sich Fotos/Videos von Betriebsausflügen, Fotos vom Team im Betrieb (zum Beispiel bei gemeinsamen Besprechungen, Grillveranstaltungen, beim gemeinsamen „Feierabendbier“) und natürlich auch auf der Baustelle.
  • Welche Werte lebt Ihr Betrieb? Wenn Sie beispielsweise viel Wert auf Ordnung und Struktur legen, dann zeigen Sie das Lager oder wie die Dispo die Materialien zusammenstellt. Die gelebten Werte müssen in den Bildern sichtbar werden!
  • Sehen Sie das Thema als eine langfristige Investition an. Das ist im Grunde wie mit Azubis, die Früchte kann man erst nach einer gewissen Zeit ernten. Genau so ist es auf den Social-Media-Kanälen, Ausdauer zahlt sich aus.
  • Sie als Inhaber müssen sich um das Thema nicht selbst kümmern! Um die Präsenz auch langfristig beizubehalten und zu erhöhen, empfehlen wir, dafür jemanden für 1 bis 2 Stunden pro Woche abzustellen, der sich aktiv darum kümmert. Von alleine wird nichts passieren. Gerade junge Leute, die eine Ausbildung (im Büro) machen, haben ein Händchen für soziale Medien und wissen, was gut ankommt. Tipp: Lassen Sie Azubis das Thema eigenständig voranbringen und eigene Ideen einbringen.
  • Kontinuität ist der große Treiber in den sozialen Medien. Es empfiehlt sich ganz klar, 2 bis 3 Fotos pro Woche zu veröffentlichen, mehr muss es nicht unbedingt sein.
  • Warum das so wichtig ist? Weil Menschen psychologisch mindestens 7 Berührungspunkte mit etwas Neuem brauchen, um wirkliches Interesse zu bekommen und aktiv zu werden. Daher müssen Interessenten für Ihren Betrieb häufiger den Betrieb sehen, bevor sie aktiv werden und Kontakt aufnehmen.

So erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit

Mit ungefähr 15 bis 20 Fotos/Videos in der Veröffentlichung ist dann eine gute Basis gelegt. Im nächsten Schritt geht es darum, die Sichtbarkeit der eigenen Beiträge spürbar zu erhöhen:

  • Um Sichtbarkeit aufzubauen, muss man auch Geld in die Hand nehmen, ansonsten werden die meisten Beiträge kaum wahrgenommen. Mein Tipp dazu: Die eigene Facebook- und Instagram-Fanpage mit 100 bis 200 Euro im Monat lokal bewerben. Das heißt, maximal in einem Umkreis von 30 km. Wie das geht, beschreiben Social-Media-Anbieter u. a. auch auf ihren Seiten.
  • Achten Sie auf Datenschutz. Dafür muss z. B. jeder Mitarbeiter, von dem Sie Fotos erstellen, eine Datenschutzerklärung unterzeichnen, damit die Bilder ruhigen Gewissens veröffentlicht werden können. Gerade wenn ein Mitarbeiter den Betrieb verlässt, könnte er darauf bestehen, dass alle Bilder mit ihm gelöscht werden müssen. Für die Datenschutzerklärung gibt es zahlreiche kostenlose Vorlagen im Internet, die bloß an den eigenen Betrieb angepasst werden müssen.

Wenn die ersten Schritte konsequent umgesetzt werden, dann hat man genau hier die größte Chance, sich abzuheben und für potenzielle neue Fachkräfte attraktiv dazustehen. Wichtig ist, die eigene Firmenkultur und das Betriebsklima bei den Mitarbeitern ehrlich und authentisch darzustellen. Fachkräfte, die mit Abwanderungsgedanken spielen und die Beiträge sehen, werden anfangen, sich mit Ihrem Betrieb zu beschäftigen. Mit der Zeit kommt der Punkt, an dem der potenzielle Kandidat genug gesehen hat, um die Komfortzone zu verlassen und sich aktiv zu bewerben.

Tipp für ein tolles Instagram-Beispiel

Ein sehr gutes Beispiel für die Umsetzung der Social-Media-Aktivitäten ist der SHK-Betrieb Wolf GmbH aus Heubach. Als Inspirationen dient z.B. sein gut gepflegter Instagram-Auftritt:

www.instagram.com/wolfgmbh.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in SBZ 12/2021.

Dimitrij Krasontovitsch ist Mitgründer der Candidate Flow GmbH und Mit­entwickler der Candidate-Flow-Methode. Seine Expertise sind Strategien zur digitalen und nachhaltigen Fachkräftegewinnung, die er zuvor u. a. bei Stepstone einbrachte. Die Candidate Flow GmbH zählt aktuell laut eigener Aussage zu den größten und innovativsten Onlinemarketing-Spezialagen­turen für SHK- und Elektrobetriebe im deutschsprachigen Raum. Ihr ­Versprechen: Fachkräfte in 30 Tagen ­garantiert einstellen. dimitrij@candidate-flow.de

www.candidate-flow.de

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