Fraunhofer ISI veröffentlicht Überblicksstudie zu Batterien für Elektroautos

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat in einem kompakten Hintergrundpapier den aktuellen Forschungsstand zu Batterien für Elektrofahrzeuge zusammengefasst. Der sogenannte Policy Brief „Batterien für Elektroautos – Faktencheck und Handlungsbedarf – ein Update“ gebe einen Überblick über technische Entwicklungen, Umweltfragen und wirtschaftliche Aspekte entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette.
Wachstum des E-Auto-Markts und Ausblick
Das Hintergrundpapier befasse sich unter anderem mit der Marktentwicklung von E-Pkw. Nach Einschätzung der Autorinnen und Autoren sei der Anteil von Elektrofahrzeugen an den weltweiten Neuzulassungen zuletzt auf knapp 20 Prozent gestiegen. Bis 2030 könnte dieser Wert auf etwa 40 Prozent und bis 2035 auf über 50 Prozent anwachsen, wenn die Klimaschutzanstrengungen fortgesetzt würden. In Deutschland habe es 2024 einen Rückgang der Zulassungen gegeben, unter anderem aufgrund des abrupten Förderstopps. Mittelfristig werde jedoch ein erneuter Wachstumspfad erwartet.
Wirtschaftlichkeit und Umweltbilanz
Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Elektroautos in der Gesamtkostenbetrachtung aufgrund niedriger Betriebskosten bereits heute mit konventionellen Fahrzeugen konkurrieren könnten. Die Umweltbilanz von E-Pkw falle insgesamt positiv aus: Für einen Mittelklasse-Pkw ließen sich im Lebenszyklus 40 bis 50 Prozent der CO₂-Emissionen einsparen. Diese Einsparungen kompensierten die höheren Emissionen bei der Fahrzeugproduktion. Gleichzeitig bestehe noch Handlungsbedarf bei der Nutzung kritischer Rohstoffe.
Reichweite, Recycling und Sicherheit
Laut dem Hintergrundpapier erreichten aktuelle Topmodelle Reichweiten von mindestens 400 Kilometern. Künftig seien Reichweiten von über 1.000 Kilometern denkbar, was jedoch auch höhere Kosten und ökologische Folgen mit sich bringe. Beim Recycling werde davon ausgegangen, dass bis 2035 bis zu 30 Prozent des Bedarfs an Lithium, Nickel und Kobalt durch wiederaufbereitete Materialien gedeckt werden könnten. In Bezug auf die Brandgefahr heiße es, dass Elektroautos nicht häufiger als konventionelle Fahrzeuge brennen würden. Neuere Batterietypen könnten sogar ein geringeres Risiko aufweisen.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Das Hintergrundpapier weise zudem auf mögliche Veränderungen im Arbeitsmarkt hin. Studien gingen davon aus, dass der Beschäftigungsrückgang in der Automobil- und Zuliefererindustrie teilweise durch neue Arbeitsplätze in Bereichen wie Stromerzeugung und Ladeinfrastruktur ausgeglichen werden könne.