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Warum Elektroautos im Handwerk aktuell kaum eine Chance haben

Thomas Dietrich
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Seit 2016 winkt eine staatlich geförderte Prämie, die den Anschaffungspreis für Elektrofahrzeuge dämpfen kann. Beim kleinsten Nutzfahrzeug mit Elektroantrieb, dem VW e-load up! mit einem Netto-Listenpreis von gut 23.000 Euro, ist die Subvention von 4.000 Euro beachtlich. Doch wenn der Handwerksbetrieb nach einem Großraumtransporter mit Elektroantrieb sucht, kommt derzeit als Werkslösung nur der Iveco Daily Electric infrage - und dafür zahlt Vater Staat nichts.

Der Hintergrund: Die gedeckelte Prämie kann nur Fahrzeugen zu einem Listenpreis von unter 60.000 Euro zugute kommen und ein Großraum-Daily wird diese Summe übersteigen. Diese Regelung mag zwar kurios anmuten, ist aber nicht das einzig Merkwürdige, auf das man in der Welt der Elektrofahrzeuge derzeit trifft. Doch der Reihe nach.

Selbst E-Lieferwagen bringen gute Fahrleistungen

Als Fahrer eines Elektroautos gehört man noch zu einem Kreis exklusiver Fahrzeuglenker. Man kann der Nachbarschaft oder der Kundschaft zu dieser fast geräuschlosen Fahrweise einiges erzählen - und beim Ampelspurt die allermeisten Mitbewerber auf hintere Ränge verweisen.

Und wirklich: Ein Elektromotor bringt verblüffend gute Leistung, selbst bei einem Lieferwagen. Das Besondere ist die Art und Weise, wie sich diese Leistungsentfaltung in die Tat umsetzen lässt. Es zeugt von purem Understatement, wenn ein Elektroantrieb nahezu geräuschlos anrollt und kontinuierlich beschleunigt - ohne die Leistungshemmung einer Gangschaltung spürbar zu machen.

Ein Verbrennungsmotor kann das so nicht leisten, denn stets spielen Emissionen eine Rolle - ob sie mehr oder weniger im Abgas vorhanden sind oder sich in Verbindung mit Lärm ausbreiten. Stark in der Leistung und Null Emissionen: Das sind die entscheidenden Trümpfe, warum es sich derzeit lohnt, über den alternativen Elektroantrieb viele Worte zu verlieren.

Eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland bis 2020?

Der Staat möchte möglichst schnell eine Million Elektrofahrzeuge auf der Straße haben. Dafür war bereits das Jahr 2020 als Zielmarke gesetzt. Angesichts dessen kommt die Förderung eher einem Flop gleich. Denn seit Anfang Juli 2016 stellen monatlich nur etwa 1500 Personen bei der Bafa einen Antrag, um die Kaufprämie von 4.000 Euro für ein reines Elektrofahrzeug und 3.000 Euro für einen Hybrid zu bekommen. Länger als 2019 soll der Fördertopf nicht zur Verfügung stehen, doch nach aktuellem Stand wäre die bereitgestellte Gesamtsumme von 1,2 Milliarden Euro nicht annähernd ausgeschöpft, bliebe es bei monatlich 1500 Antragstellern. Die Förderung, die je zur Hälfte vom Staat und von den Autoherstellern finanziert wird, reicht für 300.000 bis 400.000 Fahrzeuge mit E-Antrieb. Für einen Marktdurchbruch bedarf es allerdings deutlich mehr.

Kämpfen VW und Mercedes um die Vormachtstellung? 

Auf der Favoritenliste der beliebtesten E-Autos stehen keine Nutzfahrzeuge, sondern Pkw wie der Renault Zoe und der BMW i3. Bei den Plug-in-Hybriden sind es der Audi A3 e-tron sowie der BMW 225xe.

Die Riege der Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb startet mit dem bereits erwähnten Cityflitzer VW e-load up! Die nächstgrößeren Lieferwagen sind Citroën Berlingo Electrique bzw. der nahezu identische Peugeot Partner Électric, der Renault Kangoo Z.E. sowie der Nissan eNV200. In der Transporterklasse gelistet ist derzeit lediglich der eingangs erwähnte Iveco Daily Electric.

Erwähnt werden sollte auch der Mercedes Vito E-Cell, der jahrelang auf dem Markt war. Doch seit Einführung der aktuellen Baureihe bietet Daimler die Elektro-Alternative nicht mehr an. Stattdessen demonstriert die Nutzfahrzeugmarke mit einer Studie unter dem Begriff Vision Van, wie ernst es den Stern-Entwicklern ist, in Zukunft elektrisch angetriebene Transporter in Kombination mit ausgefeilter Logistik auf die Straße zu bringen. Ein entsprechendes Modell lässt aber auf sich warten. Das Ziel ist hoch gesteckt: Bis spätestens 2020 wollen die Stuttgarter die Elektromobilität massentauglich machen.

Daraus könnte sich ein Wettlauf entwickeln. Denn Volkswagen hat bereits auf der Nutzfahrzeugmesse im Herbst 2016 in Hannover deutlich gemacht, dass der e-Crafter fester Bestandteil bei den noch hinzu kommenden Varianten der neuen Transporterreihe sein wird.

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