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Holzbau entwickelt sich trotz rückläufiger Baugenehmigungen gut

Der Holzbau behauptet sich in einem schwierigen Umfeld. Darin waren sich die Mitglieder der Holzbau Deutschland Fachversammlung, die am 20. Oktober 2023 in Munzingen bei Freiburg im Breisgau stattfand, einig. „Die Auftragsbücher sind gefüllt und die Stimmung in den Betrieben ist gut“, fasste Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, die aktuelle Marktlage im Holzbau zusammen. „Wenngleich die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern zurückgeht, so wird der Holzbau durch zunehmende Modernisierungsmaßnahmen gestützt.“ Diese kommen nicht nur in Form von energetischen Sanierungen vor, sondern auch als Aus- und Umbauten bestehender Gebäude. „In Zukunft“, zeigte sich Peter Aicher überzeugt, „wird das serielle Sanieren und modulare Bauen im Holzbau eine immer größere Rolle spielen.“

Mehrfamilienhausbau legt deutlich zu

Zwar ist die Zahl der Baugenehmigungen im Ein- und Zweifamilienhausbau rückläufig. Wenn jedoch gebaut wird, dann immer häufiger in Holzbauweise. Das belegen die Zahlen der Auswertungen des Statistischen Bundesamtes und der Heinze Marktforschung zu den Baugenehmigungen im 1. Halbjahr 2023. Sie zeigen, dass vor allem beim Bau von Mehrfamilienhäusern (MFH) die Holzbauquote deutlich gestiegen ist. Erstmals erreicht sie durchschnittlich sechs Prozent (2022: 5,3 Prozent), der bislang höchste Wert beim Bau von Mehrfamilienhäusern in Holzbauweise. Auch die Zahl der vorwiegend mit Holz gebauten Ein- und Zweifamilienhäuser ist weiter gestiegen und liegt bei durchschnittlich 25,4 Prozent (2022: 24,5 Prozent).

Durch das steigende Umweltbewusstsein und das wachsende Interesse an nachhaltigen Bauweisen wird der Holzbau weiter an Bedeutung gewinnen. Vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklung im Bereich des digitalen Bauens und der Vorfertigung kann der Holzbau seine Stärken künftig noch besser ausspielen. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist regional in ausreichender Menge verfügbar und leistet als Baustoff einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Erst im Juni dieses Jahres hatte das Bundeskabinett den von Bundesbauministerin Klara Geywitz (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, BMWSB) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL) vorgelegten Entwurf einer Holzbauinitiative beschlossen.

Diese Strategie der Bundesregierung soll den Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz im Bausektor stärken und für mehr Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelleres Bauen sorgen. Mit acht Handlungsfeldern, von der Vorbildfunktion des Bundes und der Stärkung von Forschung und Innovation über die Fachkräftesicherung und den Wissenstransfer bis zur Sicherung der Rohstoffversorgung, sollen bis 2030 der Einsatz von Holz wesentlich verbessert und die Holzbauquote erhöht werden. Hemmnisse sollen abgebaut und gleiche Wettbewerbschancen für den Einsatz verschiedenster Baumaterialien gewährleistet werden.

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