Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Netzentgelte 2018: Stromsparen wird häufig bestraft

Dörte Neitzel

Die Veränderungen der Netzentgelte sind dabei weniger gesetzlichen Anforderungen oder den Notwendigkeiten des Betriebes der Stromnetzte geschuldet, als vielmehr das Ergebnis komplexer Verteilungsmechanismen sowie Regelungslücken. Das ist das Ergebnis einer Kurzstudie im Auftrag von Agora Energiewende.

Allerdings wird Energiesparen durch diese Regelung unattraktiver, da Haushalte mit unterdurchschnittlichem Stromverbrauch teilweise deutlich mehr je Kilowattstunde zahlen als Durchschnittskunden.

Drastisches Beispiel

Beispielsweise zahlen Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch von nur 1.000 Kilowattstunden im Netz der nordwestdeutschen EWE mehr als 15 Cent pro Kilowattstunde alleine für das die Nutzung des Stromnetzes. Wer hingegen im selben Netz 4.000 Kilowattstunden jährlich verbraucht, für den halbieren sich die Netzentgelte je Kilowattstunde Stromverbrauch auf rund sieben Cent.

Dieser Trend ist auch in anderen Netzgebieten zu beobachten, etwa bei der ostdeutschen Edis oder im westdeutschen Westnetz.

Gerechtfertigt für weitgehende Stromselbstversorger

Dass es anders geht, ist in Stuttgart zu sehen. Im dortigen Netz liegen die Netzkosten unabhängig vom Stromverbrauch stets bei rund 5,7 Cent pro Kilowattstunde. Ein höherer Grundpreisanteil ist Agora Energiewende zufolge lediglich für Stromverbraucher gerechtfertigt, die sich mit ihrer eigenen Solaranlage zwar in vielen Zeiten des Jahres selbstversorgen, in anderen jedoch zu 100 Prozent auf das Stromnetz angewiesen sind.

Kostensenkungen sind möglich

Die Studie legt auch dar, dass der Ausbau der Stromübertragungsnetze zu Kostensenkungen führen kann: So reduzierte der ostdeutsche Netzbetreiber 50Hertz zu Jahresbeginn seine Netzkosten um 11 Prozent. Denn nach der Inbetriebnahme der sogenannten Thüringer Strombrücke muss der Netzbetreiber seltener teure Redispatch-Kraftwerke anfordern, um die Überlastung von Leitungen zu verhindern.

Umgekehrt fallen die auf die Verbraucher umzulegenden Netzkosten im Westen Deutschlands in diesem Jahr höher aus. Die Steigerungen reichen von +9 Prozent bei Tennet über +13 Prozent bei TransnetBW bis zu +45 Prozent bei Amprion.

Gründe für Kostensteigerung im Dunklen

Die Gründe dafür bleiben laut Studie unklar. „Wir würden gerne genauer nachvollziehen, warum genau es zu diesen Kostensteigerungen kommt“, sagt Graichen. „Allerdings gibt es nur wenig öffentliche Daten über die Zusammensetzung der Kosten in den Übertragungs- und den Verteilnetzen. Angesichts der Tatsache, dass die Netze deutschlandweit in etwa so viel Geld kosten wie die Förderung Erneuerbarer Energien, ist das ein Unding. Wir brauchen hier dringend mehr Transparenz, damit die Energiewende effizienter werden kann.“

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Mehr zu diesem Thema
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder