Neue Befragung zeigt: Diese Haushalte sind besonders einbruchsgefährdet

Eine vom Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von Verisure durchgeführte Befragung zeigt, wie Einbrecher in Deutschland vorgehen und welche Folgen ihre Taten für die Betroffenen haben.
Die Online-Befragung wurde im Juli 2025 unter 509 Personen durchgeführt, die in den letzten zehn Jahren Opfer eines Einbruchs im eigenen Zuhause waren. Die Teilnehmer wurden aus dem Innofact Consumerpanel rekrutiert und konnten nur einmalig am Fragebogen teilnehmen. Die Studie liefert zudem detaillierte Einblicke in Risikofaktoren, typische Tatzeiten und bevorzugte Einstiegswege.
Mittlere Einkommensschicht ist besonders gefährdet
Die Auswertung zeigt, dass Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 3.000 und 5.000 Euro überproportional von Einbrüchen betroffen sind. Ihr Anteil an den Einbrüchen liegt 6 Prozentpunkte über ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung. „Dass man bereits mit einem mittleren Einkommen im Visier der Einbrecher ist, wollen viele Menschen nicht glauben, doch die Studie belegt es“, so Jorge Vallejo, Geschäftsführer von Verisure Deutschland.
Täter nutzen kurze Abwesenheiten gezielt aus
Einbrecher schlagen nicht nur während längerer Abwesenheiten zu. Die Studie zeigt: Bei 22 Prozent der Einbrüche waren die Bewohner lediglich beim Einkaufen, beim Sport oder einer Freizeitaktivität. In 14 Prozent der Fälle waren sie weniger als 30 Minuten außer Haus. Fast ein Fünftel (19 Prozent) der Einbrüche ereignete sich sogar, während die Bewohner zuhause waren – in diesen Fällen suchen die Täter bevorzugt im Keller nach Wertgegenständen.
Sind die Bewohner nicht anwesend, konzentrieren sich die Einbrecher auf das Wohnzimmer (76 Prozent) und dringen in fast zwei Dritteln der Fälle bis ins Schlafzimmer vor. Die häufigsten Abwesenheitsgründe waren Einkaufen oder Freizeitaktivitäten (22 Prozent), Arbeit (20 Prozent) und Urlaub (16 Prozent).
Türen dienen als Haupteinstiegsweg
Unabhängig von der Gebäudeart gelangen Einbrecher meist durch Türen ins Haus. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sind Terrassen- und Balkontüren besonders häufig betroffen, während in Mehrfamilienhäusern ab fünf Parteien die Wohnungstür als Schwachstelle gilt. Am häufigsten werden Brechstangen (33 Prozent) sowie das Aufstemmen von Türen und Fenstern (28 Prozent) eingesetzt. In 29 Prozent der Fälle wird das Türschloss überwunden.
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Materielle und psychische Folgen für die Opfer: Das passiert danach
Neben dem Verlust von Wertgegenständen verursachen Einbrüche oft hohe Sachschäden: In 38 Prozent der Fälle lag der Schaden bei über 5.000 Euro. Auch die psychischen Folgen sind erheblich. In der ersten Woche nach dem Einbruch schlafen etwa 40 Prozent der Betroffenen schlecht, 27 Prozent haben Angst, alleine zuhause zu sein.
Rund 29 Prozent denken noch lange häufig oder sehr häufig an das Ereignis. Nur 13 Prozent der Opfer ändern ihr Verhalten nach dem Einbruch nicht. Ein Viertel der Befragten ist nach einem Einbruch umgezogen, wobei 40 Prozent diesen Schritt in erster Linie mit dem Einbruch begründeten.
Verhalten nach dem Einbruch ändern
Die Studie zeigt, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen nach einem Einbruch regelmäßig überprüft, ob Türen und Fenster verschlossen sind. Ein Drittel achtet verstärkt auf die Nachbarschaft, 22 Prozent geben nicht mehr bekannt, wann sie nicht zuhause sind. Viele lassen das Licht an, wenn sie das Haus verlassen, oder machen sich Sorgen, wenn das Haus leer steht – selbst bei kurzen Abwesenheiten.
Fazit zur Studie
Die Verisure-Studie unterstreicht, dass Einbruchschutz nicht allein eine Frage des Einkommens ist und dass Täter zunehmend auch kurze Abwesenheiten oder Anwesenheit der Bewohner ausnutzen. Für die Betroffenen sind die Folgen oft langfristig und betreffen sowohl materielle als auch emotionale Aspekte. Die gesamte Studie finden Sie hier.
