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So funktioniert das Urin-Trenn-WC Save! von Laufen

Marc Millenet
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Die Art und Weise, wie wir menschliche Fäkalien und Urin entsorgen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert und trägt heute massgeblich zu einem der dringlichsten Umweltprobleme der Erde bei. In einer Reihe von Studien führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden übermässige Stickstoffwerte, die durch Abwässer und die landwirtschaftliche Verwendung von Düngemitteln verursacht werden, sogar als gefährlicher eingestuft als zu hohe CO2 -Werte und der Klimawandel.

Abwasserbehandlung umgestalten

Die Infrastruktur der Abwasserbehandlung muss umgestaltet werden, weil sie für den Eintrag von Nährstoffen (Stickstoff und Phosphor) und Mikroverunreinigungen (Hormone und Medikamenten-Rückstände) im Oberflächenwasser verantwortlich ist. Die Bemühungen, diese Schadstoffe zu entfernen, haben bisher dazu geführt, dass die Infrastruktur des Abwassermanagements teurer, komplexer und zunehmend energieintensiver wurde.

Seit Mitte der 90er Jahre untersucht eines der weltweit führenden Wasserforschungsinstitute, die Schweizer Eawag, mögliche alternative Wege zur Verringerung der Verschmutzung durch Abwässer. Eine besonders interessante Lösung, ist die Stoffstromtrennung, bei der das häusliche Abwasser an der Quelle in Urin, Fäkalien und Grauwasser getrennt wird.

Schematischer Schnitt durch das Trenn-WC, der die unterschiedlichen Stoffströme verdeutlicht.

Werden die verschiedenen Abwässer getrennt und nicht vermischt, können diese unterschiedlichen Ströme nachhaltig verarbeitet, ökologisch gereinigt und nutzbare Ressourcen gewonnen werden. Die Forschung konzentriert sich auf Urin, der den Großteil der Nährstoffeinträge und Mikroverunreinigungen mit negativen ökologischen Effekten verursacht.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein Verfahren zum Nährstoffrecycling aus Urin entwickelt, das Nährstoffe aus dem Urin mit kompakten, hocheffizienten dezentralen Bio-Reaktoren extrahiert und Medikamentenrückstände und Hormone neutralisiert. Infolgedessen können bis zu 80 Prozent des im Abwasser enthaltenen Stickstoffs aus dem Abwasserstrom entfernt werden, was wiederum den Aufwand verringert, der für den Betrieb von Kläranlagen erforderlich ist.

Ein kreislauffähiges Konzept

Der Einsatz von dezentralen Reaktoren für ein flexibleres Abwassermanagement wurde von Vuna – einem Spin-Off der Eawag in Zürich – vorangetrieben. Für die Nährstoffrückgewinnung werden Verfahren mit biologischer Stabilisierung, Aktivkohlefiltration und Verdampfung verwendet, um den in der Toilette abgetrennten Urin in ein Düngerkonzentrat namens Aurin umzuwandeln. Diesem wurde vom schweizerischen Bundesamt für Landwirtschaft die Zulassung für alle Pflanzen erteilt.

Eine leistungsstarke Kooperation

Das österreichische Designstudio EOOS und Laufen haben ein wegweisendes Urin-Trenn-WC entwickelt, das ein neues Kapitel im nachhaltigen Abwassermanagement aufschlägt. save! baut auf Erkenntnissen der Blue Diversion Toilet auf, die mit Mitteln der „Reinvent the Toilet Challenge“ der Bill & Melinda Gates Foundation von EOOS und Eawag entwickelt wurde.

Save! ist die erste Urin-Trenn-Toilette, die den neuesten Industriestandards entspricht. Save! trennt Urin passiv von Fäkalien und Spülwasser, so dass er anschließend mit Backend-Systemen wie dem von Vuna entwickelten schnellen, einfachen und biologischen Aufbereitungsprozess behandelt werden kann.

Die Urinfalle

Die Schlüsselinnovation des Produkts ist eine von EOOS Design entwickelte „Urin Trap“, die Urin unter Ausnutzung der Oberflächenspannung in einen getrennten Ablauf ableitet. Laufen hat das Prinzip auf das Wand-WC angewandt und mit innovativer Wasser- und Urinführung neu gestaltet, um die Leistung von Save! zu optimieren. Durch die perfekte Integration der neuen Technologie ist Save! optisch von anderen High-End-Toiletten nicht unterscheidbar.

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