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GEG-Novelle: VDMA Gebäudetechnik warnt vor Schnellschüssen

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Das Forum Gebäudetechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat sich kritisch zur geplanten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geäußert. In einer Stellungnahme warnt der Verband vor kurzfristigem Aktionismus und fordert stattdessen langfristige, konsistente und technologieoffene Rahmenbedingungen. Nur so könne die Reform zur Chance für die Branche werden.

„Eine gelungene Neuausrichtung kann der Branche Auftrieb geben – aber Sinnvolles muss bleiben“, sagt Dr. Christopher Lange, Vorsitzender des Lenkungskreises VDMA Gebäudetechnik und Leiter des Marktbereichs Gebäudetechnik bei KSB. Besonders wichtig seien laut Lange die bestehenden Regelungen zum Gebäudebetrieb, etwa zum hydraulischen Abgleich, zur Heizungsoptimierung, zur Klima- und Lüftungstechnik sowie zur Gebäudeautomation. Diese hätten sich in der Praxis bewährt und müssten erhalten bleiben.

Effizienzpotenziale bei Warmwasser und Raumklima

Zusätzliche Effizienzpotenziale sieht der VDMA in der Sanitär- und Installationstechnik. Studien zufolge könne der Warmwasserverbrauch durch moderne Technik deutlich gesenkt werden. „Daher sollte die Bundesregierung diesen Bereich in die Energiebilanzierung einbeziehen, um den zweitgrößten Energieposten in Wohngebäuden wirksam zu senken“, sagt Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin VDMA Armaturen und VDMA Sanitärtechnik und -design.

Auch bei der Raumbeheizung und -kühlung sieht der Verband Handlungsbedarf. Wassergeführte Systeme seien energieeffizient, langlebig und nachrüstbar. Sie könnten Emissionen senken und gleichzeitig den Nutzerkomfort sichern.

EPBD-Umsetzung bis 2026 gefordert

Parallel zur GEG-Novelle muss bis Mai 2026 auch die neue europäische Gebäuderichtlinie (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD) in nationales Recht überführt werden. Diese sieht unter anderem Sanierungspflichten für Nichtwohngebäude, Anforderungen an Innenraumparameter sowie neue Betreiberpflichten für Gebäudeautomation und Klimatechnik vor. Zudem wird der Standard des „Zero-Emission Building“ eingeführt.

„Die fristgerechte Umsetzung der Europäischen Gebäuderichtlinie sowie die Novellierung des GEG sind entscheidend, um Planungs- und Investitionssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig einen wirksamen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor zu leisten“, betont Dorfer.

Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz gefordert

Der VDMA fordert, Nachhaltigkeit im Gebäudesektor nicht allein auf CO₂-Reduktion und Energieeffizienz zu beschränken. Ein Lebenszyklusansatz solle auch Aspekte wie Gesundheit, Sicherheit, Barrierefreiheit, Trinkwasserqualität, Raumluft, Klimaanpassung und digitale Steuerung berücksichtigen.

Zu den konkreten Forderungen des VDMA gehören:

  1. Der Erhalt bewährter GEG-Regelungen für den Gebäudebetrieb (§§ 58–78 GEG),
  2. die fristgerechte Umsetzung der EPBD bis Mai 2026,
  3. sowie verlässliche, technologieoffene Rahmenbedingungen für Investitionen.

„Die Bau- und Sanierungswende kann nur gelingen, wenn Politik und Wirtschaft gemeinsam einen klaren und stabilen Kurs verfolgen“, fasst Lange zusammen. Entscheidend sei eine durchdachte Gesetzgebung, die die Potenziale der Gebäudetechnik umfassend nutze.

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