5 häufige Fehler beim Verfugen mit Silikon

Das Ziehen von Silikonfugen sieht sehr einfach aus – und für Profis ist es das auch. Meistens. Trotzdem müssen auch sie auf einige Dinge achten, damit ihnen nicht grobe Schnitzer passieren. Denn unsauber verarbeitete Fugen – egal ob mit Fliesenmörtel oder Silikon – werden schneller porös und damit wasserdurchlässig. Typische Fehler beim Verfugen von Fliesen und Silikonfugen führen häufig zu Schimmelbildung und Schäden.
Ein häufiger Schwachpunkt: das Glätten der Fugen. Wer Silikon ohne Glättmittel, Spülmittel oder Glasreiniger als Glättmittel-Alternative verarbeitet, riskiert unsaubere Ergebnisse.
Diese 5 Fehler sollten Sie bei Silikonfugen deshalb unbedingt vermeiden:
Fehler 1: Das falsche Silikon
Silikon ist nicht gleich Silikon und schon gar nicht mit Acryl zu verwechseln. Um das richtige Silikon für die Fugen zu finden, müssen Sie wissen:
- Auf welchem Material wollen Sie arbeiten? Auf welchem Werkstoff soll das Silikon haften? Glas, Kunststoff oder Holz?
- Welche Feuchtigkeit und Temperatur herrschen in der Umgebung: Wie dehnfähig soll das Silikon sein? Gibt es große Temperaturunterschiede? Sanitärsilikone haben daher ein Fungizid als Inhaltsstoff, der Schimmel vorbeugen soll.
- Für welchen Zweck ist das Silikon gedacht: Bauen Sie ein Aquarium zusammen, benötigen Sie ein anders Silikon als für Öfen. Ebenso herrschen in der Küche andere Bedingungen als etwa im Bad.
- Werden Lebensmittel mit der Fuge in Kontakt kommen werden und sollen die Silikonfugen überstreichbar sein?
Fehler 2: Nasse und dreckige Fuge
Die meisten Silikonfugen werden gezogen, weil man sie erneuern will – denn leider hält Silikon kein Leben lang. Also müssen Sie die Fuge entsprechend vorbereiten. Dazu kratzen Sie die Fuge aus oder nehmen Silikonentferner.
Danach heißt es, die vorgesehene Fuge gründlich zu reinigen, gerne auch mit Schimmelentferner. Außerdem muss die Fuge trocken sein, ehe die neuen Fugen gezogen werden.

Fehler 3: Zu wenig Silikon einfüllen – Fuge kann reißen oder sich lösen
Ein häufiger und oft unterschätzter Fehler beim Verfugen ist es, zu wenig Silikon in die Fuge einzubringen. Die Dichtmasse sollte nicht komplett in der Fuge verschwinden, sondern idealerweise 1 bis 2 Millimeter überstehen – denn Silikon schrumpft mit der Zeit.
Wird zu wenig Material verwendet, kann es passieren, dass die Silikonfuge sich am Rand löst oder sogar Risse entstehen. Häufig liest man, dass Silikon beim Trocknen reißt – meist liegt das genau an zu sparsamer Anwendung.
Ein weiterer Irrtum ist, dass man Silikon in 2 Schichten auftragen kann, um Fehler auszugleichen. Doch Silikon haftet schlecht auf bereits ausgehärtetem Material. Deshalb gilt: Silikonfugen ziehen wie ein Profi – am besten in einem sauberen, satten Zug.
Fehler 4: Silikon glätten ohne Spüli oder Glättmittel
Ebenfalls ein häufiger Fehler beim Verfugen: Das Silikon wird ohne Glättmittel oder Spüli geglättet. Doch Silikon haftet stark – auch am Werkzeug. Ohne geeignete Hilfe bleibt das Ergebnis unsauber.
Stattdessen sollten Sie entweder ein spezielles Silikon-Glättmittel oder eine Mischung aus Spülmittel und Wasser verwenden. Wer eine Alternative zum Glättmittel sucht, kann auch Glasreiniger zum Silikon glätten nutzen – das funktioniert in vielen Fällen ebenso gut.
Achten Sie darauf, die Mischung vor dem Glätten gleichmäßig aufzusprühen. Übrigens: Wer Silikon ohne Glättmittel verarbeitet, riskiert unschöne Fugenränder und erhöhten Reinigungsaufwand.
Fehler 5: Silikonfugen zu früh belasten – Risse und Ablösungen drohen
Das frisch eingebrachte Silikon muss in Ruhe aushärten. Wird die Fuge zu früh berührt, belastet oder gar mit Wasser in Kontakt gebracht, kann die Dichtmasse ihre volle Haftkraft nicht entfalten. Die Folge: Die Silikonfuge löst sich am Rand oder Silikon reißt beim Trocknen – sichtbare Schäden sind vorprogrammiert.
Wie lange das Aushärten dauert, hängt stark von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Fugentiefe ab. Meist sollte die Fuge mindestens 24 Stunden ungestört bleiben. Auch der Versuch, Silikon auf Silikon nach einem Tag aufzutragen, führt selten zum gewünschten Ergebnis – frisches Material haftet nur unzureichend auf bereits angetrocknetem Silikon.
Deshalb gilt: Lieber etwas mehr Zeit einplanen, als später nachbessern zu müssen.