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So wird Grauwasser doppelt genutzt - Recycling und Wärmerückgewinnung

Dipl.-ing. Klaus W. König
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Grauwasser fällt etwa in der Küche und beim Händewaschen ebenso an wie beim Duschen oder Baden.

Grauwasser stammt aus der Gebäudeinstallation und wird im Normalfall von Duschen, Badewannen und Waschbecken separat vom sonstigen Abwasser gesammelt. Es fällt je nach Anzahl der Bewohner und deren Wasserbedarf bei der Körperreinigung an. In besonderen Fällen wird auch der stärker belastete Abfluss von Waschmaschinen und Küchenspülen zur Grauwasseraufbereitung genutzt. Die Reinigung geschieht in einem vollautomatischen, mehrstufigen und geschlossenen Recyclingprozess ohne chemische oder biologische Zusätze.

Das so entstandene Betriebswasser darf in Deutschland zur Gartenbewässerung, Toilettenspülung oder für die Waschmaschine verwendet werden. Grauwasserertrag, enthaltene Wärmeenergie sowie Betriebswasserbedarf unterliegen nutzerbedingt und jahreszeitlich Schwankungen. Die Anlagenplanung muss deshalb objektspezifisch von einem erfahrenen Fachmann durchgeführt werden.

Was wird gefördert?

Das am 1. März 2018 begonnene und vorerst auf drei Jahre begrenzte Programm bezuschusst Duschrinnen, Duschtassen und Duschrohre jeweils in Kombination mit einem Wärmeübertrager sowie Anlagen zur Wärmerückgewinnung aus dem gesamten im Gebäude anfallenden Grauwasser, das einer Wärmerückgewinnung unterzogen wird – sofern ein zweites Leitungsnetz (Grauwassernetz) installiert wird. Es gelten die folgenden Fördersätzen:

  • Anzahl der Duschen im Gebäude ≤ 20: 550 Euro pro angeschlossener Dusche
  • Anzahl der Duschen im Gebäude > 20: 500 Euro pro angeschlossener Dusche
  • Maximal jedoch 30 % der förderfähigen Investitionskosten (Anschaffung und Installation).

Die Vorgeschichte zu diesem Förderprogramm ereignete sich in Berlin: Bereits seit 2011 beschäftigt sich dort das Ingenieurbüro Nolde & Partner unter anderem mit der Wärmerückgewinnung aus Abwasser. Das erste Projekt „Wärme aus Grauwasser“ wurde mithilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Ende 2012 abgeschlossen. Es wird nach wie vor nahezu wartungsfrei mit zuletzt noch verbesserten Wärmeerträgen betrieben.

Die Dokumentation der Ergebnisse hatte das Ingenieurbüro beim Ideenwettbewerb „Das Gute kann jetzt in Serie gehen“ Anfang 2016 eingereicht. Gefragt waren Klimaschutztechnologien aller Art in dem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ausgelobten Wettbewerb. Die Jury bzw. das Gutachterteam des BMUB konnten von der Klimarelevanz der Wärmerückgewinnung aus Grauwasser überzeugt werden.

Projektdaten

Wasserkonzept Pilotprojekt am Arnimplatz, Berlin

  • Adresse: Schivelbeiner/Ecke Schönfließer Str., 10439 Berlin-Prenzlauer Berg
  • Fertigstellung Recyclinganlage: April 2012
  • Wärmerückgewinnung pro Jahr: 12 000 kWh
  • Wasserkonzept und Planung: Ingenieurbüro Nolde & Partner, Berlin
  • Anlagenbau: Lokus GmbH, Berlin
  • Monitoring und Wartung: Ingenieurbüro Nolde & Partner, Berlin
  • Architektur: Heinhaus Architekten, Berlin
  • Bauherr: Dr. Paul Grunow, Berlin
  • Förderung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Berechnungsbeispiel staatliche Förderung

In einem Mehrfamilienwohnhaus mit 40 Wohneinheiten und 40 Duschen soll eine Wärmerückgewinnung für das im gesamten Gebäude anfallende Grauwasser installiert werden. Zusätzlich ist ein zweites Leitungsnetz (Grauwassernetz) erforderlich.

Die Investition (Anschaffungs- und Installationskosten) beträgt 90.000 Euro. Damit liegt der max. Förderbetrag bei 90.000 Euro x 0,3 = 27.000 Euro.

Förderbetrag nach Anzahl: 40 Duschen à 500 Euro = 20.000 Euro

Der Förderbetrag nach der Anzahl ist kleiner als der max. Förderbetrag. Die tatsächliche Fördersumme ist somit 20.000 Euro.

Quelle: bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Kleinserien_Klimaschutzprodukte/Waermerueckgewinnung_Abwasser/waermerueckgewinnung_abwasser_node.html (Anm. d. Red.: Link nicht mehr gültig)

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