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Schwimmbadreinigung mit intelligenter Filtertechnik: 2 Systeme im Vergleich

Philip Lehnberg
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Die DIN 19643 zur „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“ regelt eindeutig, welche Grenzwerte die Betreiber öffentlicher Schwimmbäder einhalten müssen. Dabei umfasst die fachgerechte Aufbereitung mehrere Schritte:

  • Beckenhydraulik: Verteilung von Desinfektionsmitteln und Austrag von Schadstoffen
  • Desinfektion: Abtöten bzw. Inaktivieren von Mikroorganismen
  • Aufbereitung: Entfernung von Schadstoffen und Mikroorganismen
  • pH-Regelung: optimale Wirkung von Desinfektionsmitteln, Hautverträglichkeit
  • Frischwasserzulauf.

Durch die Aufbereitung wird das Wasser umgewälzt und ausgetauscht. Nach DIN 19643 müssen mindestens 30 l frisches Wasser pro Badegast und Tag zugeführt werden. Gleichzeitig sorgen die Umwälzung und die passende Beckenhydraulik dafür, dass die eingesetzten Desinfektionsmittel alle Stellen im Becken erreichen und ihre Wirkung entfalten können. Neben der Zugabe chemischer Zusätze wie Flockungs-, pH-Korrektur- oder Desinfektionsmittel (z.B. Chlor) entfällt ein wichtiger Teil der Reinigung auf die Beseitigung von Partikeln und Schwebstoffen. Diese Aufgabe übernehmen in der Regel Ein- und Mehrschichtfilter und bei erhöhten Anforderungen an die Wasserqualität meist Ultrafiltrationsanlagen.

Mehrschichtfilter: robust und kostengünstig

Aufgrund ihrer robusten Eigenschaften und ihres vergleichsweise günstigen Preises sind Ein- und Mehrschichtfilter für die Aufbereitung von Schwimmbadwasser mit Abstand am weitesten verbreitet. Während Einschichtfilter lediglich aus Quarzkies oder Sand in unterschiedlicher Körnung bestehen, besitzen Mehrschichtfilter weitere Schichten aus Bims, Lava, Filterkoksen oder Anthrazitkohle. Die große innere Oberfläche dieser zusätzlichen aktiven Schichten verbessert die Reinigungsleistung, sodass auch Reaktionsprodukte aus den Wasserinhaltsstoffen mit Desinfektions- und Chlorierungsmitteln entfernt werden können. Am bekanntesten sind hier das gebundene Chlor und die Trihalogenmethane (THM).

Wie bei allen mechanisch arbeitenden Filtern ist die Filterkapazität von Mehrschichtfiltern nach einer gewissen Zeit erschöpft. Durch Rückspülung werden dann die Schmutzpartikel aus dem Filterbett gelöst und das Spülabwasser in die Kanalisation abgeführt. Je nach Belastung finden solche Rückspülungen zwei Mal pro Woche statt. Den optimalen Zeitpunkt kann man z.B. über den Differenzdruck ermitteln. Steigen die Anforderungen an die Wasserqualität oder muss z.B. Rest-Ozon oder gebundenes Chlor entfernt werden, lässt sich die Mehrschicht-Filtertechnik beispielsweise durch Aktivkohlefilter erweitern. Diese Systeme können mit ihrer feinporigen inneren Struktur viele weitere Schadstoffe adsorptiv binden.

Größter Nachteil der Mehrschichtfilter ist ihr großer Platzbedarf. Bis zu 3 m Durchmesser und 4 m Bauhöhe können größere Filteranlagen beanspruchen. Je nach Beckengröße, Nutzung und erforderlicher Umwälzung sind häufig sogar mehrere solcher Anlagen installiert. Besteht keine Möglichkeit zur Außenaufstellung, ist dafür immer ein separater Technikraum erforderlich. Gerade beim nachträglichen Einbau von Filtertechnik kann der Platzbedarf durchaus ein K.-o.-Kriterium darstellen.

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