Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

VDI 4645: Praxisleitfaden für Wärmepumpen zeigt worauf es ankommt

Alexander Sperr
Symbol um den Artikel auf die Merkliste zu setzen
Inhalt

Im Jahr 2017 wurden mit etwa 78 000 Heizungswärmepumpen so viele verkauft wie noch nie zuvor. Wärmepumpen gehören vor allem im Neubau zu den beliebtesten Systemen, da mit ihnen die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien auf effiziente Art erfüllt werden können.

Aber auch in Bestandsgebäuden ist unter Berücksichtigung von bestimmten Regeln ein sinnvoller Einsatz möglich.

Fehler bei Planung und Ausführung

In einigen Fällen erfüllen Wärmepumpen in der Praxis nicht die Erwartungen, die der Bauherr oder Nutzer im Vorfeld hatte. Oft werden Probleme erst bemerkt, wenn die Stromrechnung höher ausgefallen ist als erwartet. Begibt man sich auf die Suche nach den Ursachen, wird schnell klar, dass die Geräte selbst in den meisten Fällen keine Schuld trifft. Mängel an den Wärmepumpen sind äußerst selten, die Qualitätsstandards sind hoch, und die Technik ist ausgereift.

Hohe Stromverbräuche bzw. schlechte Effizienzwerte können viele Ursachen haben. Einen großen Einfluss hat neben dem Gebäude vor allem der Nutzer mit seinem Heizungs- und Lüftungsverhalten und dem Bedarf an warmem Trinkwasser. Weitere Faktoren, die die Anlagenperformance beeinflussen, sind die Planung und die Ausführung der Anlagen.

So effizient die Technologie ist, so empfindlich ist sie auch gegenüber Fehlern. Dazu kommt, dass die – im Vergleich zu Heizkesseln – relativ neue Technik in der Ausbildung äußerst knapp behandelt wird, obwohl sie gegenüber konventioneller Heiztechnik Besonderheiten aufweist. Um hier gegenzusteuern, haben Fachleute unter Führung der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt die VDI-Richtlinie 4645 erarbeitet.

Diese behandelt alle erforderlichen Schritte, die bei Planung, Errichtung und Betrieb von Heizungsanlagen mit Wärmepumpen zu beachten sind, u. a. hydraulische Schaltungen, Dimensionierung, Dokumentation, Inbetriebnahme und Kostenbetrachtung.

Das Blatt 1 der Richtlinie enthält zudem ein Schulungskonzept zur Weiterbildung von Fachkräften. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) erarbeitet.

Aufbau der VDI 4645

Die Richtlinie beschreibt den kompletten Planungsprozess von den notwendigen Voruntersuchungen und Genehmigungen über die Zuständigkeiten der Beteiligten (Energieversorger, Behörden, Handwerker und Planer) sowie über die Abläufe bei der Grundlagenermittlung bis hin zur ausführlichen Detailplanung. Weitere Kapitel widmen sich der Auftragsvergabe, der Inbetriebnahme und Unterweisung sowie der Inspektion und Wartung der Anlagen.

Durchgängig finden sich Hinweise zum Zusammenspiel aller Komponenten der gesamten Heizungsanlage unter besonderer Berücksichtigung der speziellen Funktionsanforderungen von Wärmepumpen. Zusätzlich zum Textteil der Richtlinie existiert ein umfangreicher Anhang.

Nachfolgend werden die zentralen Themen/Kapitel der VDI 4645 kurz beleuchtet.

Jahresarbeitszahl

Im Kapitel „Bilanzgrenzen und Effizienzbetrachtung“ verweist die Richtlinie für Elektrowärmepumpen auf die VDI 4650 Blatt 1, in welcher die Berechnung von Jahresarbeitszahlen beschrieben ist und die Bilanzgrenzen für diese Berechnung festgelegt sind.

Für die Praxis ist entscheidend, dass eine Ursache für Abweichungen zwischen den im Voraus berechneten und den später gemessenen Werten auch aus dem Ansatz unterschiedlicher Bilanzgrenzen resultieren kann. So sollte der Stromverbrauch der Heizungsumwälzpumpen oder der Speicherladepumpe bei der Ermittlung der Jahresarbeitszahlen nicht berücksichtigt werden.

Mehr zu diesem Thema
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder