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So klimatisiert ein Flächenheiz- und Kühlsystem das 3D-gedruckte Wohnhaus

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Das derzeit wohl innovativste Wohngebäude Deutschlands ist im nordrheinwestfälischen Beckum entstanden: Das zweigeschossige Einfamilienhaus mit rund 160 Quadratmetern Wohnfläche wurde von einem 3D-Betondrucker gedruckt und ist damit das erste seiner Art in Deutschland. Das Projekt wurde vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderprogramms „Innovatives Bauen“ mit 200.000 Euro gefördert. Ein besonderes Flächenheiz- und Kühlsystem sorgt für die passende Klimatisierung des Gebäudes. 

Ein Quadrameter in 5 Minuten

Gedruckt wurde das Gebäude von der Peri GmbH. Zum Einsatz kam ein Portaldrucker: Bei diesem bewegt sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen. Bedient wurde der Drucker von lediglich zwei Personen, der Druckkopf und die Druckergebnisse wurden per Kamera überwacht. Für einen Quadratmeter Wand benötigte der Drucker rund 5 Minuten.

Die Konstruktion des Hauses besteht aus dreischaligen Wänden, die mit Isoliermasse verfüllt wurden. Während des Druckvorganges berücksichtigte der Drucker bereits die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse. Durch diese innovative Technik lässt sich gegenüber den herkömmlichen Bauweisen nicht nur erheblich Zeit einsparen, auch ist der Ressourcenverbrauch deutlich geringer. Beispielsweise kann durch die präzise Platzierung des Druckmörtels die Materialmenge für die Wände im Vergleich zu anderen massiven Wandkonstruktionen um bis zu 50% reduziert werden. Außerdem eröffnet diese Technologie größere Freiheit bei der Gebäudegestaltung. Geplant wurde das Gebäude von MENSE-KORTE ingenieure+architekten aus Beckum, Bauherr ist die Hous3Druck UG. 

Oberflächennah integrierte Rohrregister in Fertigteildecken

Die Decke des Hauses wurde aus Betonfertigteil-Elementen hergestellt und bei der B. Lütkenhaus GmbH in Dülmen produziert. Diese ist Teil der Syspro-Gruppe Betonbauteile e.V., ein Zusammenschluss innovativer Unternehmen der Fertigteilindustrie zu einer Qualitätsgemeinschaft.

„Unsere Mitgliedsunternehmen fertigen ressourcenschonend mittels vollautomatisierter und optimierter Produktionsabläufe unter Einsatz modernster Anlagentechnik“, so Syspro-Geschäftsführer Dr. Thomas Kranzler. „In Verbindung mit der stetigen Optimierung von Rohstoffeinsatz und Betonrezepturen entstehen dadurch Bauteile, die nicht nur alle Anforderungen an Statik und Bauphysik, sondern auch an Optik und Nachhaltigkeit mehr als nur erfüllen.“ So auch die Syspro-Klimadecke, die im 3D-Haus zum Einsatz kommt, bei der es sich um eine Betonfertigplatte mit statisch mitwirkender Ortbetonergänzung handelt.

Das Besondere: Der Einbau des Flächenheiz- und Kühlsystems Aquatherm black system aus dem Hause Aquatherm erfolgte oberflächennah zwischen den Gitterträgern unmittelbar auf der unteren Bewehrungslage der Elementdecken. Mit dem Ergebnis, dass die Heiz-/Kühlregister nach dem Betonieren der Elementdecken vor Baustellenbeschädigungen geschützt sind. Auf diese Weise entsteht ein thermisch aktiviertes Bauelement, denn das Flächenheiz- und Kühlsystem ermöglicht ein angenehmes, gleichmäßiges Klima ohne Konvektion und Zugluftgefühl und völlige Freiheit bei der Gestaltung offener und moderner Räume.

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