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Fertigteilbau gewinnt 2026 an Stärke gegenüber Massivbau

Auch wenn die Baubranche den Trend zum seriellen Bauen mit offenen Armen begrüßt, sind drei Viertel der Projekte im Wohnneubau und zwei Drittel der Nichtwohnneubauten nach wie vor konventionelle Massivbauten. Das könnte sich 2026 ändern.

Die Prognose in der Studie „Jahresanalyse“ des Düsseldorfer Marktforschungsbüros BauInfoConsult zeigt, dass die Chancen für den Fertigteilbau 2026 erkennbar besser sind als für die Mehrheit der konventionellen Projekte. Bei den verwendeten Baustoffen bleibt die Tendenz vergleichsweise stabil.

Regulatorische Neuerungen nicht mehr erwartet

Mögliche positive Effekte von regulatorischen Neuerungen wie dem Bau-Turbo oder dem Gebäudetyp E sind dabei noch nicht einmal eingerechnet – wobei es zunehmend unwahrscheinlicher wird, dass noch in absehbarer Zeit deutliche Impulse von den regulatorischen Innovationen ausgehen werden, wenn die Umsetzung nicht bald tatsächlich in den Turbo-Gang geschaltet wird.

Wenn man die Fertigstellungen des laufenden Jahres absehen will, ist ein Blick auf die Genehmigungen des Vorjahres unausweichlich. Und hier ist für den Fertigteilbau zunächst zu konstatieren: Die Wohnungsbaugenehmigungen entwickelten sich 2024 im Fertigteilbau rückläufig zum Vorjahr – und zwar deutlich, wenn auch weniger deutlich als der übrige konventionelle Massivbau.

Eingesetzte Baustoffe bleiben gleich

Bei den verwendeten Baustoffen blieb dagegen bei den Genehmigungen alles mehr oder weniger beim Alten (für den Fertigteilbau heißt das also: mehr als vier Fünftel Holz und ein Zehntel Stahlbeton als genehmigte Hauptbaustoffe in neu geplanten Wohngebäuden).

Lesen Sie dazu auch unsere Serie: Bauen mit Holz

Im Nichtwohnungsbau ging der Fertigteilbau immerhin in absoluten Zahlen etwas weniger stark zurück als die in konventioneller Bauweise genehmigten Projekte, doch der Anteil an den gesamten Genehmigungen lag stabil bei einem Drittel. Die meisten Fertigbauprojekte im Nichtwohnungsbau betrafen wie üblich Logistikgebäude und Landwirtschaftsbauten.

Dabei dominierten (ebenfalls wie üblich) Stahl zu einem starken Drittel und Stahlbeton mit einem starken Viertel die verwendeten Baustoffe im Nichtwohnungs-Fertigteilbau. Was heißt das alles für die Aussichten im Fertigteilbau-Segment?

Prognose: Fertigteilbau zeigt sich sattelfester und bekommt leichten Zuwachs-Vorsprung  

Unsere BauInfoConsult-Prognose, die weitgehend auf den Bauzyklen der Vergangenheit durch Projektion in die Zukunft beruht, geht auch bei einer Prognose nach Bauweise mehr von Kontinuität als von Disruption auf dem Markt aus. Gemäß dieser konservativen (oder sagen wir es wertfreier: vorsichtigen) Betrachtungsweise baut die Fertigteilbauweise ihren Anteil am Neubaugeschehen weiter aus, wenn auch in gedrosseltem Tempo.

Dementsprechend fällt der Verlust im erwarteten Fertigstellungsergebnis 2025 im Fertigteilbau etwas weniger stark aus als im konventionellen Bau, der Zugewinn fällt entsprechend im Jahr 2026 bei den Fertigteilbauten etwas größer aus als im Massivbau.

Auch das Verhältnis von Nichtwohngebäuden in Fertigteilbauweise zu massiven Bauten bleibt laut unserer Prognose im betrachteten Zeitraum weiter stabil. Das bedeutet auch, dass der Rückgang bei den konventionellen Projekten immer etwas höher ausfällt als bei den in Fertigbauweise errichteten Nichtwohngebäuden.

Bau-Turbo und Co.: Wirkung noch bis 2026 wäre toll, aber das bisherige Tempo macht skeptisch

Mögliche weitere Faktoren, die den Fertigteilbau im Prognosezeitraum begünstigen könnten, sind in dieser Prognose noch nicht enthalten. So könnten beschleunigte, vorschriftenreduzierte und vereinfachte Verfahren durch die Bau-Turbo-Maßnahmen und den neuen Gebäudetyp E den Fertigteilbau zusätzlich noch einmal deutlicher pushen, etwa durch eine weitere und schnellere Verbreitung von seriellen Bauprojekten auf Basis von vorgefertigten Modulbauteilen, die bislang durch lokale Vorschriften und sonstige Hindernisse ausgebremst worden sind. 

Die definitive Entscheidung über den Turbo-Gesetzesentwurf durch den Bundestag soll nun am 9. Oktober erfolgen – ob das früh genug ist, um noch in unserem Prognosezeitraum für Impulse für die Bauweise zu sorgen, wird sich zeigen.

Über die Untersuchung

Der Artikel beruht auf Ergebnissen der Studie „Jahresanalyse Deutschland 2025/2026“ von BauInfoConsult, in der auch eine ausführliche Prognose für sieben Gebäudearten und 400 Kreise und kreisfreie Städte mit Ausblick auf 2027 enthalten ist. In die Marktstudie fließen außerdem Ergebnisse von telefonischen Befragungen unter ca. 700 Marktakteuren wie Bauunternehmen, Architekturbüros, Elektroinstallations- und SHK-Handwerksbetrieben sowie 42 Online-Interviews mit Herstellern von Baustoffen und Installationsmaterialien mit ein.

Auf Grundlage von eigener Marktforschung und Desk Research werden Trends und Entwicklungen aus der Branche übersichtlich aufbereitet und behandelt u.a. die folgenden Themen:

  • Hochbauprognose 2026 und 2027 (regional/bundesweit)
  • Trends am Bau 2025/2026
  • Prefab, Serialität und modulares Bauen
  • Potenziale und Chancen für KI
  • Nachhaltiges Bauen und Wärmewende
  • Baukonjunktur I: Genehmigungen und Fertigstellungen im Wohnungsbau
  • Baukonjunktur II: Genehmigungen und Fertigstellungen im Nichtwohnungsbau
  • Potenziale Modernisierung & Sanierung
  • Marketing und Budget in der Baustoffindustrie
  • Einkaufs- und Distributionstrends in der Bauwirtschaft
  • Servicetrends auf dem B2B-Markt
  • Demografie und Bauen
  • Immobilienmarkt
  • Tief- und Straßenbau
  • Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen
  • Umbruch der internationalen Warenwirtschaft/Zollpolitik und deutsche Bauwirtschaft

Die vollständige Jahresanalyse inklusive aktueller Marktprognosen ist bei BauInfoConsult im PDF-Format zum Preis von 750 € zzgl. MwSt. erhältlich.

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