Einbruchschutz in der dunklen Jahreszeit: So sichern Sie Ihr Zuhause

Einbrecher nutzen die frühe Dunkelheit, um unauffälliger in Häuser einzudringen und schnell wieder zu verschwinden. Zu den beliebtesten Einstiegswegen gehören leicht erreichbare Fenster sowie Wohnungs- und Terrassentüren. Häufig genügt den Tätern ein kurzer Blick: Geschlossene Rollläden schon am Nachmittag, ein komplett dunkles Haus oder ein dauerhaft leerer Carport sind deutliche Hinweise darauf, dass niemand zu Hause ist.
Mechanische Sicherungen als wichtigste Grundlage
Obwohl mechanische Sicherungen die wichtigste Grundlage eines effektiven Einbruchschutzes bilden, haben im vergangenen Jahr nur etwa 700.000 Menschen eine Modernisierung ihrer Einbruchsicherungen geplant. Die ARAG-Experten empfehlen, Türen und Fenster so auszustatten, dass ein schnelles Aufhebeln erschwert wird. Abschließbare Fenstergriffe und moderne Pilzkopfbeschläge sorgen dafür, dass Fenster nicht im Handumdrehen aus ihrer Verankerung gelöst werden können. Auch hochwertige Türschlösser mit geprüfter Widerstandsklasse erhöhen den Schutz beträchtlich. Geht ein Schlüssel verloren, sollte das Schloss unbedingt ausgetauscht werden.
Smart Home und Überwachungstechnik als Abschreckung
Elektronische Sicherheitslösungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Besonders effektiv ist die Simulation von Anwesenheit: Zeitschaltuhren, smarte Lampen oder Bewegungsmelder sorgen dafür, dass Licht zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausgeht. Auch Überwachungskameras können abschreckend wirken – dabei darf jedoch nur der eigene Bereich erfasst werden. Schon die bloße Möglichkeit, dass das Nachbargrundstück aufgezeichnet wird, genügt für die Annahme eines rechtswidrigen Eingriffs, wie das Amtsgericht Bad Iburg entschied (Az.: 4 C 336/21). Alarmanlagen verhindern einen Einbruch zwar nicht, führen aber häufig dazu, dass Täter den Versuch abbrechen.
Welche Rechte Mieter beim Einbruchschutz haben
Mieter haben grundsätzlich keinen Anspruch darauf, dass der Vermieter zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie neue Fenster, Türverstärkungen oder eine Alarmanlage einbaut. Möchten Mieter selbst aktiv werden, etwa durch den Einbau eines Querriegelschlosses, brauchen sie dafür die Zustimmung des Vermieters. Beim Auszug ist in der Regel ein Rückbau erforderlich. Unproblematisch sind hingegen mobile Maßnahmen wie Türzusatzsicherungen ohne Bohrlöcher, Smart-Home-Lichtsteuerung oder Zeitschaltuhren.
Wichtig im Ernstfall: Wer einen Einbruch bemerkt, sollte unter keinen Umständen das Haus betreten – es könnten sich noch Täter darin befinden. Sofort die Polizei verständigen, danach die Versicherung informieren und eine Liste der gestohlenen Gegenstände anfertigen. Die Hausratversicherung übernimmt in der Regel auch die Kosten für den Schlüsseldienst zur Absicherung der Einbruchstelle.
Tipp der ARAG Experten zum Schluss: Die Polizei bietet bundesweit kriminalpolizeiliche Beratungsstellen an, die kostenlos über die Sicherung einer Immobilie informieren.
