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Küchenanschlüsse nach Norm: So planen Sie Wasser, Strom und Gas

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Küchen sind recht langlebig. 20 Jahre halten sie meist ohne größere Reparaturen aus, abgesehen vom Auswechseln der elektrischen Geräte. Deren Leben endet meist lange vorher. Doch irgendwann heißt es Abschied nehmen vom heimischen Herd – und ein neuer muss her. Zwar kann man in einer Küche so ziemlich alles selbst machen. Doch ratsam ist das nicht. Denn es sind nicht nur zahlreiche Normen (und die gelten im Fall der Fälle wie Gesetze) zu beachten, sondern auch Dinge wie Ergonomie, die letztlich das tägliche Arbeiten in der Küche erleichtern.

Diese Ergonomie wiederum ist abhängig davon, wo die Anschlüsse für Wasser und Strom sowie Gas liegen. Um hier einen Anschluss stets korrekt anzuschließen, müssen Sie sich also zwangsläufig mit den richtigen Abständen, Höhen und geltenden Normen in der Küche auseinandersetzen.

Wasseranschlüsse in der Küche: Die richtigen Maße

Der korrekte Wasseranschluss unter der Spüle: So einfach ist das nicht immer.

Zuerst zum Wasser. In der Küche wird mit warmem und kaltem Wasser gearbeitet. Da dieses auch irgendwohin abfließen muss, braucht es ein Abflussrohr. Idealerweise finden sich sowohl die Zu- als auch Ableitungen da, wo sie gebraucht werden, also nah an Spüle und Geschirrspüler. Zwar kann man diese auch etwas entfernt aufstellen. Doch dann müssen die Leitungen vom Wasseranschluss – etwa mit Flexschläuchen – zur Spüle und/oder Geschirrspüler verlängert werden, was nicht nur mehr Geld kostet, sondern auch jede Menge Geschick erfordert. Und: Bei der Abwasserleitung muss unbedingt ein Gefälle eingehalten werden. Sonst fließt nichts ab aus der Spüle. Über eine längere Strecke ist das gar nicht so einfach.

Die Wasseranschlüsse sollten sich in einer Höhe von 50 Zentimetern über dem Boden befinden. Die darauf sitzenden Eckventile sollten keinesfalls höher als 60 cm liegen. Hier sollte auch der Geschirrspüler mit einem Kombiventil ans Kaltwasser angeschlossen werden. Allein daraus ergibt sich eine räumliche Nähe von Spüle und Geschirrspüler in der Küche.

Kleinere Abweichungen beim Wasseranschluss sind kein Problem. Zwischen Warm- und Kaltwasserleitungen sollte ein Mindestabstand von 15 bis 20 Zentimetern herrschen. Denn sonst gibt die Warmwasserleitung ihre Wärme an die Kaltwasserleitung ab und man hat in beiden Leitungen irgendetwas Lauwarmes. Falls dieser Abstand räumlich nicht möglich ist (was aber nur in Ausnahmefällen so sein sollte), hilft eine Isolierung.

Etwa 10 Zentimeter darunter, jedoch nicht höher als 45 Zentimeter sollte sich der Ablauf befinden. Idealerweise liegt er zwischen der Warm- und Kaltwasserleitung.

Der Anschluss der Küchenspüle an diese Anschlüsse ist in der Norm DIN EN 695 geregelt – und zwar verbindlich. Sie muss also zwingend eingehalten werden. Sie ergeben sich auch aus einer Arbeitshöhe von rund 90 Zentimetern. Die Küchen sind in aller Regel so gebaut, dass sie solche genormten und ausgeführten Wasseranschlüsse problemlos aufnehmen können. Bei den Küchenarmaturen kann man zwischen Hoch- und Niederdruckarmaturen wählen. 

Strom und Steckdosen korrekt anschließen

Steckdosen sollte man stets auf der richtigen Höhe anschließen, um die Nutzung der Küche zu erleichtern.

Bei einer Sanierung wird man schon Stromanschlüsse vorfinden. Im Neubau kann man sie so planen, wie sie später für Geräte und Steckdosen gebraucht werden. Zu klären ist, ob in der Küche 3-phasiger Drehstrom gebraucht wird, etwa für den Backofen, oder ob dieser auch mit dem normalen 1-phasigen Haushaltsstrom zu betreiben ist. Solche Varianten werden von immer mehr Herstellern angeboten. 

Generell gilt: Geräte, die mehr als 2000 Watt brauchen, bekommen einen eigenen Stromkreis, selbst wenn das Gerät nur an eine Steckdose mit Haushaltstrom angeschlossen wird. Geregelt ist dies in der Norm DIN 18015, Teil 1.

Feste Anschlüsse sollten für die Geräte mit hohem Leistungsbezug vorgesehen sein. Neben dem Backofen sind das der Herd oder ein Dampfgarer. Alle anderen Geräte können mit normalen und mit 16 Ampere abgesicherten Leitungen betrieben werden. Das gilt etwa auch für Gefrierschränke, nicht jedoch für die Gefrierfächer in Kühl-Gefrier-Kombinationen.

Zudem müssen die Steckdosen mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung für einen Auslösestrom von 30 Milliampere geschützt werden.

Neben diesen technischen Aspekten geht es auch bei den festen Anschlüssen um Ergonomie. Die Steckdosen sollten sich dort befinden, wo später kleine Küchengeräte wie Toaster, Brotschneidemaschine und ähnliche auf der Arbeitsplatte stehen sollen. Dafür gibt es zum einen feste Installationen in den Wänden, zum anderen aber auch versenkbare Anschlüsse in den Arbeitsplatten, die bei Bedarf herausgefahren werden können.

Andere feste Anschlüsse brauchen Küchenschrank, Dunsthaube, Mikrowelle, Arbeitsplatten-Beleuchtung und die schon erwähnten Großverbraucher. Zu denen könnte übrigens auch ein Boiler zählen, der das Warmwasser direkt in der Küche erwärmt. 

Die Höhe der Anschlüsse ist dabei in der DIN 18015 genormt. Hier gelten immer 15 bis 45 cm ab Oberkante Fertigfußboden (OKFF). Das Vorzugsmaß für die untere Zone ist 30 cm ab OKFF. Bei Geschirrspülern sind die Anschlüsse unmittelbar am Gerät anzuordnen. Die mittlere Installationszone liegt bei 100 bis 130 cm OKFF und betrifft Steckdosen über Arbeitsflächen, die auf 115 cm OKFF angebracht werden sollten. Die obere Installationszone liegt 15 bis 45 cm unter der Deckenfläche. Die Vorzugshöhe liegt hier bei 30 cm. Diese Ebene ist nötig für Arbeitsplatzbeleuchtungen und Dunstabzugshauben, aber auch Kühlschränke.

Gas und Gassteckdosen in der Küche

Ein Anschluss für Gas in der Küche wird seltener: Dennoch sollten stets entsprechende Normen beachtet werden.

Gas, entweder als Erd- oder Flüssiggas, findet sich immer seltener in Küchen. Wesentliche Grundlage ist das DVGW-Arbeitsblatt G 600 – Technische Regel für Gasinstallationen (TRGI 2018). Jegliche Gasinstallation ist nur vom Fachmann auszuführen. Um den Aufwand zu minimieren, wurden sogenannte Gassteckdosen entwickelt, die sowohl von Handwerkern als auch Kunden einfach zu handhaben sind.

Die Geräte, also Herd und Backofen (theoretisch denkbar wären auch gasbetriebene Kühlschränke, doch die sind hierzulande so gut wie nicht vorhanden), werden dabei mittels eines flexiblen Schlauches, auf dem ein halbzölliges Außengewinde oder ein Anschlussstück für einen Stecknippelanschluss steckt, an die Gassteckdose angeschlossen. Diese muss also zum Gasstecker passen. Tut sie das nicht, sollte der Fachmann den Stecker am Flexschlauch auswechseln.

Bei der Installation der Steckdose ist darauf zu achten, dass die Verbindung zwischen Gassteckdose und Gasrohr nicht gelötet werden darf. Aber das weiß der Fachmann auf jeden Fall. Sie dürfen nur verschraubt oder verpresst werden. Möglich ist eine Auf- oder Unterputz-Installation. Auch hier gilt: Die Steckdose sollte sich nah am geplanten Standort der Geräte befinden.

Wichtig ist, dass nur sogenannte standortungebundene Geräte so angeschlossen werden dürfen, also die schon genannten Küchengeräte. Gaskessel oder Gasboiler gehören keineswegs dazu.

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