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Ladesäulen für E-Autos richtig planen

Petra Franke
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Was vor einigen Jahren noch wie Zukunftsmusik klang, wird nun mehr und mehr Realität. Wer sich beim Einkaufen Zeit lässt, profitiert doppelt: Während der Kunde Angebote und Alternativen in Ruhe vergleicht, wird vor der Tür das Auto getankt, und das sogar umsonst. Einzelhändler setzen mehr und mehr auf dieses Konzept zur Kundengewinnung und -bindung. Eine Vorreiterrolle dabei spielt Aldi Süd.

Das Unternehmen wird Ende des Jahres mehr als 80 Ladesäulen für Elektroautos anbieten. Doch anders als in den Vorjahren setzen die Manager nun auf eine ganz neue Kundengruppe: die Langstreckenfahrer. Der nächste Ausbauschritt des Ladenetzes wird sich vor allem in Autobahnnähe vollziehen.

Anschlussleistung reicht oft nicht

Für die Planer stehen neben vielen Standortfaktoren auch das Vorhandensein einer Photovoltaikanlage sowie die verfügbare Leistung im Mittelpunkt der Recherche. Insbesondere dann, wenn hohe Ladeleistungen bereitstehen sollen, ist der vorhandene Anschluss oft nicht mehr ausreichend.

Der Leiter des Energiemanagements bei Aldi Süd, Florian Kempf, kann in puncto Solarstrom aus dem Vollen schöpfen. Immerhin 1.300 Filialen verfügen über eine Photovoltaikanlage mit Eigenversorgung. Dennoch können an den wenigsten Standorten eben mal 50 Kilowatt Leistungsabnahme einfach so dazugepackt werden. Ist mehr Leistung nötig, wird eine Leistungserhöhung beim Netzbetreiber beantragt. Das Unternehmen beteiligt sich dann mit einem Baukostenzuschuss.

„Viel komplizierter und teurer ist es dagegen, wenn eine neue Trafostation gebaut werden muss“, erzählt Kempf. Das ist wirtschaftlich kaum abzubilden. Die Ladestationen werden direkt am Hausanschluss der Filiale angeschlossen, wo auch der Strom aus der Photovoltaikanlage ankommt. Danach müssen die lokalen Gegebenheiten betrachtet werden.

Aus Kostengründen ist der kürzeste Weg vom Gebäude zur Ladestation der beste. „Aber wir platzieren dennoch die Ladesäulen sehr prominent, denn wir wollen ja, dass sie genutzt werden“, betont Kempf.

Kapazitätserweiterung beantragen

Auch die Erfahrungen von Lothar Stanka sind sehr verschieden, was die Gegebenheiten vor Ort beim Kunden betrifft. Stanka ist Vertriebsleiter Elektromobilität bei Innogy. Das Unternehmen bietet umfangreiche Dienstleistungen und Produkte in diesem Markt und unterhält inzwischen ein bundesweites Netz an Infrastruktur mit rund 7.250 vernetzten Ladepunkten.

Stanka berichtet: „Meistens reicht der Netzanschluss , wenn der Kunde nur ein bis zwei AC-Ladesäulen mit 22 Kilowatt installieren will.“ Sobald größere Leistungen abgerufen werden sollen, muss häufig eine Kapazitätserweiterung beim Netzbetreiber beantragt oder sogar ein neuer Anschluss gelegt werden. Die gute Nachricht dabei: Mittlerweile legen einige Netzbetreiber einen zweiten Anschluss auf das jeweilige Grundstück.

Die Ladesäule im Gewerbegebiet von Chemnitz kann sowohl von Privat- als auch von Gewerbekunden genutzt werden.

Sinnvolle Anzahl und Ausstattung

Auch bei Innogy beginnt die Planung mit der Analyse der Kundenwünsche und Ziele. Selbstredend werden auch die Gegebenheiten vor Ort unter die Lupe genommen.

Geplant wird dann ein Mobilitätskonzept, das die sinnvolle Zahl der Ladepunkte und deren Ausstattung beinhaltet, aber auch spätere Abrechnungsmodelle und Freischalteinrichtungen. Wie im Falle von Aldi Süd liegt zudem der Fokus auf dem barrierefreien Zugang. Das heißt, alle Autos mit den gängigen Steckertypen sollen an der Ladesäule bedient werden können. Wird es bei einem Gewerbebetrieb knapp mit der elektrischen Leistung, setzt Innogy im firmeneigenen Back-End ein Lastmanagement ein.

Dabei kann der Kunde selbst Vorgaben machen, welche maximale Last am konkreten Punkt zur Verfügung stehen soll. Er kann die Leistung zudem temporär oder ständig reduzieren.

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