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Installationssysteme: Diese Vorteile bringt die Vorfertigung in Werk oder Werkstatt

Mario Eschrich
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(1) Versandfertig auf Paletten gepackt werden die industriell vorgefertigten GIS-Tragsysteme just-in-time auf die Baustelle geliefert.

Unkomplizierte Montage, schnellere Arbeitsabläufe und durch optimierte Kosten­strukturen höhere Wirtschaftlichkeit: Die Vorteile der handwerklichen und industriellen Vorfertigung sind mannigfaltig. Dazu bietet die Fertigung in der Werkstatt oder im Werk eine hohe Präzision und Verarbeitungsqualität. Gleichwohl ermöglicht sie, der hohen Nachfrage und dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen.

Was heißt eigentlich Vorfertigung?

Der Begriff Vorfertigung kommt ursprünglich aus dem Bauwesen. Dort wird Vorfertigung als fabrik- oder serienmäßige Produktion von Bauteilen definiert, die auf der Baustelle wie ein Mosaik zusammengeführt werden. Beispiele dafür sind Betonfertigteile für Decken und Wände; geschalt wird meistens nur noch bei speziellen Projekten. Auch Fertighäuser bestehen aus verschiedenen, im Werk vorgefertigten Bauteilen, die später vor Ort zu einem Gesamtbauwerk zusammengefügt werden.

Ein Beispiel aus der Sanitärtechnik sind ­Bäder, die komplett vorgefertigt, also mit Leitungen, Keramikteilen und fertigen Oberflächen versehen, mit einem Kran ins Gebäude eingebracht werden. Nach dem Positionieren müssen nur noch die Anschlüsse an die Ver- und Entsorgungsleitungen des Gebäudes hergestellt werden.

Vorfertigung in der Sanitärtechnik

Diese Bauweise ist keine neue Erfindung, ganz im Gegenteil: Die in den neuen Bundesländern weit verbreiteten Wohnblocks in Plattenbauweise wurden vielfach mit sogenannten Typenbädern – fertig ausgestatteten Sanitärraumzellen einschließlich Rohrinstallation – errichtet und nach dem Mauerfall in großer Zahl mit vorgefertigten Installationsregistern modernisiert. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt und war Basis für alle folgenden Entwicklungsschritte der industriellen Vorfertigung mit Installationssystemen.

Mehrere Hersteller boten damals eine Lösung an, darunter die Firma Pretec, Vorläufer der Geberit Lichtenstein GmbH (Sachsen). Die Grundkonstruktion bestand aus einer stabilen, selbsttragenden und maßgenau angefertigten Rahmenkonstruktion in Trockenbauweise. Im einbaufertigen, raumhohen Trockenbauelement war die komplette Gebäudetechnik integriert. So wurden die Register je nach Anforderungsprofil mit Ver- und Entsorgungsleitungen, Armaturen und Unterputz-Spülkasten bestückt. Optional konnten Heizungsverteiler und Revisionsöffnungen integriert werden.

Der Bauablauf war standardisiert: Entkernen, Register – von unten nach oben – einbringen und befestigen, Rohrleitungen verbinden, Kalt- und Warmwasserverteilung anschließen, Brandschutzmaßnahmen durchführen, Schacht verschließen und verkleiden.

Der Trockenbau setzt sich durch

Eine neue Ära im Trockenbau beginnt 1993: GIS, das Geberit Installationssystem, kommt auf den Markt und revolutioniert die Sanitärwelt. Das erste komplette Trockenbau-Montagesystem mit einer stabilen, geprüften Grundkonstruktion für die individuelle Badgestaltung und der dazugehörenden Planungssoftware.

Das Grundgerüst besteht aus dem GIS-Profil, das untereinander mit von Hand verschließbaren Profilverbindern zusammengefügt und punktuell am Bauwerk, unter anderem auch an Holzbalken (zum Beispiel in der Dachschräge), befestigt wird. Zum Systemumfang gehören die Verbinder für das Tragsystem, Quertraversen und Montageelemente für alle sanitären Einrichtungsgegenstände (WC, Waschtisch etc.). Zusammen mit der einlagigen Systembeplankung (18 mm) entsteht eine stabile Wandkon­struktion. Die Rohrleitungen verschwinden körperschallentkoppelt in der Konstruktion.

Ein weiterer Vorteil dieser Technik: Die Gewährleistung ist eindeutig durch den Hersteller definiert. Das System gibt dem Installateur alle Möglichkeiten zur freien Gestaltung von Sanitärräumen mit teilhohen oder raumhohen Vorwandinstallationen, Raumteilern oder frei stehenden Insellösungen und Installationen in der Dachschräge. Zum Systemumfang gehören geprüfte Brandschutzlösungen für die komplette Bauart; der Schallschutz ist verbrieft.

GIS wurde kontinuierlich weiterentwickelt und mündete in der zugelassenen Bauart Geberit Quattro für feuerwiderstandsfähige In­stallationsschächte und Wände als logische Entwicklung einer vorgefertigten Baueinheit mit umfassendem vorbeugenden Brandschutz. Daneben gibt es von Geberit viele Möglichkeiten, um durch, in verschiedenen Ausprägungen vorgefertigte, Bauteilgruppen den Bauablauf zu optimieren.

Variante 1: GIS mit handwerklicher Vorfertigung

Mit handwerklich vorgefertigten GIS-Wänden kann der ausführende SHK-Betrieb den Baustellenprozess beschleunigen und die Wirtschaftlichkeit deutlich erhöhen (2). Ein typisches Beispiel für deren Einsatz: ein Wohngebäude mit vier Wohnungen. Alle Badezimmer und Gäste-WCs haben identische Grundrisse. In diesem Fall macht handwerkliche Vorfertigung durchaus Sinn.

(2) Variante 1: GIS mit handwerklicher Vorfertigung, hier wird das Tragsystem auf dem Arbeitstisch zusammengefügt…
(2) …häufig werden auch schon Leitungen für Trinkwasser und Abwasser vormontiert.

Je nach Größe und Ausstattung kann die Vorfertigung des Installationssystems in verschiedenen Ausbaustufen – komplett mit Tragsystem, Verrohrung und Montageelementen oder in anderen Ausprägungen – in der Werkstatt oder an einem zentralen Ort auf der Baustelle erfolgen. Kleine Abweichungen auf der Baustelle können immer noch durch anpassungsfähige Befestigungstechnik ausgeglichen werden. Es stehen sogar spezielle Zubehörteile für diese Technik zur Verfügung.

Für die handwerkliche Vorfertigung sprechen ein kontinuierlicher Bauablauf, sprich unkomplizierte und schnelle Montage, weniger Verschnitt auf der Baustelle, weniger Lärm und Schmutz, insbesondere bei bewohnter Sanierung, und ein effektiver Personaleinsatz. Zeitintensive „Versorgungsfahrten“ auf die Baustelle entfallen. In Summe ermöglicht die handwerk­liche Vorfertigung von Sanitärwänden auch kleineren Betrieben die Möglichkeit, sich an größeren Projekten zu beteiligen.

Variante 2: Industrielle Vorfertigung mit Ausschubmodulen

Die Geberit Ausschubmodule (3) eignen sich für die schnelle und einfache Erstellung von raumhohen Installationsvorwänden und -trennwänden im Objektgeschäft. Sie sind in zwei Bauhöhen erhältlich für eine Raumhöhe von 2,6 bis 2,8 m und eine Raumhöhe von 2,8 bis 3,0 m. Sie ermöglichen einen Fußbodenaufbau bis zu 30 cm.

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