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Legionellengefahr: So bleibt kaltes Trinkwasser zuverlässig kalt

Andrej Schreiner
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Bild 1: Versuchsstand zur Ermittlung von Temperaturverläufen in ­Trinkwasserinstallationen – hier mit einer Ringinstallation für Kaltwasser und einer T-Stück-Installation für Warmwasser.

Drei Regeln gibt es, die sich wie ein roter Faden durch das Trinkwasserregelwerk ziehen:

  • Wasser muss fließen bzw. Stagnationen sind zu vermeiden,
  • kaltes Wasser muss kalt bleiben
  • und heißes Wasser muss heiß bleiben.

Diese Regeln sollen vor allem das Bakterienwachstum verhindern. Wichtig ist zudem, die Dämmvorschriften zu beachten.

Rohrdämmung in der Vorwand

Generell ist eine Erwärmung von Hohlräumen, in denen Kaltwasserleitungen verlegt sind, möglichst zu vermeiden. Optimal wären getrennte Installationskanäle für Warm- und Kaltwasserleitungen. Zumindest aber sollten heiße Leitungen wie Warmwasser-Zirkulationsleitungen oder Heizungsleitungen immer zu 100 % gedämmt werden, wenn sich Kaltwasserleitungen in der Nähe befinden. Auch die Kaltwasserleitungen sind zum Schutz vor Erwärmung zu dämmen. Die Anordnung von Kaltwasserleitungen mit einem deutlichen Abstand unterhalb von warmen Leitungen verhindert einen Wärmetransport durch Luftbewegungen innerhalb des Hohlraumes. Die geforderten Dämmstärken lassen sich in Vorwandinstallationen leicht erfüllen.

Reihen- und Ringinstallationen unter der Lupe

Um Stagnationen weitestgehend zu vermeiden, was sich bei T-Stück-Anbindungen kaum erreichen lässt, werden immer häufiger Ring- bzw. Reiheninstallationen erstellt, bei denen Doppelwandscheiben zum Einsatz kommen. Bei einer Reiheninstallation ist der am häufigsten benutzte Verbraucher am Ende des Stranges zu installieren. Wird er genutzt, so werden alle vorgeschalteten Doppelwandscheiben durchspült. In einer Ringinstallation fließt immer Wasser durch alle Doppelwandscheiben, sobald eine beliebige Zapfstelle geöffnet wird. Die Bedingung „Wasser muss fließen – Stagnationen sind zu vermeiden“ wird also erfüllt. Die weiteren Forderungen, dass Kaltwasser kalt und Heißwasser heiß bleiben soll, heißen in konkreten Temperaturen ausgedrückt, dass die Heißwassertemperatur nicht unter 55°C fallen darf und dass die Speichertemperatur mindestens 60°C betragen sollte. Umgekehrt sollte die Kaltwassertemperatur 25°C nicht überschreiten.

Warmwasserzirkulationen werden heute oftmals direkt durch die Doppelwandscheiben geführt, um die Wege zu den Entnahmestellen zu minimieren. In jüngster Vergangenheit sind bei dieser Installationspraxis jedoch Probleme mit der Erwärmung von Duscharmaturen aufgetreten.

Lesen Sie hierzu unseren Beitrag „Trinkwasserhygiene: Wenn die Armatur heiß wird“.

Die Zirkulation mit Temperaturen von 55 bis 60°C gibt über die Hahnverlängerungen Wärme an die Duscharmatur ab, die sich dauerhaft erwärmt. Über die Armatur erwärmt sich dann auch das kalte Wasser in der Wandscheibe, da sich dieses nur dann bewegt, wenn irgendwo im Ring oder in der Reiheninstallation gezapft wird. Die Bedingung „Kaltes Wasser muss kalt sein“ wird hier nicht mehr erfüllt.

Praxisnaher Versuchsstand untersucht Probleme

Der Sanitärtechnikhersteller Tece ging mit der Fachhochschule Münster eine Kooperation ein, um die Phänomene im Rahmen einer Bachelor-Arbeit genauer zu untersuchen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Die hier vorgestellte Arbeit untersuchte das Temperaturverhalten an der Entnahmestelle einer Trinkwasserinstallation.

Eine typische Vorwandinstallation für die Dusche diente als Versuchsstand. Messungen erfolgten mit gängigen Aufputzarmaturen verschiedener Hersteller. Die Verrohrung wurde nach den Anforderungen der Technischen Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI) durchgeführt und die Dämmung der Leitungen erfolgte nach EnEV bzw. nach DIN EN 1988-200. Zudem wurden die Wandscheiben isoliert. Die Versuche umfassten die Messung von Temperaturen an mehreren Messstellen bei einer Ringinstallation und bei einer T-Stück-Installation mit verschiedenen Stichleitungslängen. Bild 1 zeigt die T-Stück-Installation mit einer einfachen Wandscheibe links für die Stichleitung von der Warmwasserzirkulation und einer Doppelwandscheibe rechts für die Kaltwasserinstallation.

Lesen Sie dazu auch: Trinkwarmwasser: Wie funktioniert eine effiziente Zirkulation?

In diesem Beitrag werden die gemessenen Wassertemperaturen in den Wandscheiben, die Innentemperatur der Vorwand und die Temperatur des Prüfraumes über die Dauer der Versuche beschrieben und interpretiert. Vor Messungen erfolgte stets das Aufheizen des Warmwasserspeichers auf Temperaturen größer oder gleich 60°C und das Durchspülen der Kaltwasserleitung. Der Zirkulationskreislauf lag während aller Versuche immer über den geforderten 55°C. Die Versuche starten mit einer Duschsimulation wie in Bild 2 gezeigt über sechs Minuten und einer Zapftemperatur von 40°C bei vollem Durchfluss. Direkt nach dem Schließen der Armatur beginnen die Temperaturmessungen.

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