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Wasser als Wärmeträgermedium: So wird der störungsfreie Betrieb gewährleistet

Tobias Wolff
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Eine bestmögliche Wasserqualität ist die Grundlage für eine funktionierende Druckhaltung.

Wenn die Anlagenwasserinhalte immer geringer und die Leitungsquerschnitte kleiner dimensioniert werden rücken Richtlinien wie die VDI 2035 die Qualität von Wasser als Wärmeträgermedium verstärkt in den Fokus. Unverändert bleibt jedoch die Gefahr von Schäden und Störungen, z. B. durch Fremdkörper im Wasser. Zudem kann sich die Systemeffektivität z. B. durch Luft- und Gaseinschlüsse stark verringern.

Die Druckhaltung übernimmt die Schlüsselrolle im Hinblick auf einen wirkungsvollen wie störungsfreien Betrieb. Sie ist auch zuständig für die Kontrolle des Füllstandes sowie gegebenenfalls die automatische Nachspeisung. Damit der Wärmeträger auch den höchsten Punkt sowie die kleinsten Systemkapillaren erreichen kann und an keiner Stelle ein Unterdruck gegenüber Atmosphäre erzeugt wird, muss der Mindestbetriebsdruck hoch genug sein.

Generelle Auslegung eines Druckhaltesystems

Zunächst steht die korrekte Berechnung auf dem Programm. Die Basis aller Reflex-Druckhaltungen ist der Mindestbetriebsdruck p0, dies ist der untere Grenzwert der Druckhaltung. Er besteht aus der statischen Höhe und einer Sicherheit von 0,2 bar, der am Hochpunkt für ausreichend Druck sorgt.

Ein möglicher Verdampfungsdruck oder zusätzliche Faktoren werden benötigt, wenn es sich nicht um die klassische Saugdruckhaltung handelt. Die Einstellung erfolgt beim MAG über den Gasvordruck, bei dynamischen Druckhaltungen über den Einstellwert an der Steuerung bei Inbetriebnahmen.

Zur Auslegung eines Druckhaltesystems sind folgende Werte erforderlich:

  • der statische Druck am Anschlusspunkt der Druckhaltung
  • das vollständige Wasservolumen der Anlage
  • der maximale Temperaturbereich des Anlagenwassers
  • die minimalen und maximalen Drücke der Anlage und ihrer Komponenten.

Passgenaue Lösungen bieten dann, heute bereits von unzähligen Fachhandwerkern genutzt, Berechnungsprogramme wie zum Beispiel Reflex Pro.

Statische oder dynamische Druckhaltung?

Dynamische Systeme können – im Vergleich zur statischen Druckhaltung mit MAG – den Druck in engeren Grenzen halten. Das durch den Temperaturanstieg entstehende Ausdehnungsvolumen benötigt bei hohen Temperaturunterschieden und großen Heiz- und Kühlsystemen sehr viel Raum und somit auch große Gefäße.

Abhängig vom Druckfaktor kann nur ein Teil des statischen Gefäßes zur Wasseraufnahme dienen, da das durch die Membran getrennte Gaspolster nur bis zu einer akzeptierbaren Druckschwankung komprimiert werden sollte. Bei der statischen Druckhaltung würde die Druckschwankung kleiner, wenn das Gefäß größer würde. Bauseitige Platzverhältnisse und hohe Herstellungskosten begrenzen dies jedoch.

Bei oben genannten größeren Heizleistungen oder bei besonderen Anforderungen an die Druckhaltung, wie zum Beispiel Heißwasserheizanlagen, erhalten häufig dann dynamische Druckhaltesysteme den Vorzug, um eine bestmögliche Druckhaltung zu erreichen.

Kompressor- oder Pumpendruckhaltung einsetzen?

Bei den dynamischen Druckhaltestationen kann fast das komplette Gefäß inklusive Wasservorlage für das Ausdehnungsvolumen verwendet werden. Das Wasser ist im Innern einer flexiblen Vollmembrane, die die Medien voneinander trennt. Bei der Reflexomat-Kompressordruckhaltung wird dem Ausdehnungsvolumen des Heizungswassers ein Gaspolster entgegengehalten. Dieses nicht statische Gaspolster wird bei Aufheizung durch Ablassen und bei Abkühlung durch Zuführung des Gases innerhalb enger Druckgrenzen gehalten.

Für Anlagen mit speziellen Anforderungen in Bezug auf einen hohen statischen Druck ist die Variomat-Pumpendruckhaltung die richtige Lösung. Dabei strömt das Ausdehnungsvolumen über einen stetig geregelten Motorkugelhahn in eine Vollmembrane innerhalb eines drucklosen Gefäßes.

Durch die im henryschen Gesetz dargestellte Abhängigkeit der Löslichkeit von Gasen in einem Medium in Abhängigkeit von Druck und Temperatur wird das Heizmedium durch die Druckdifferenz unter die anlagenkritische Grenze entgast. Zentral werden Gas und alle Blasen restlos aus dem Anlagenwasser entfernt und so Luftprobleme selbst in großen verzweigten Systemen sicher vermieden.

Bei Abkühlung wird das wieder gebrauchte Wasservolumen gesteuert und entgast zurück in das Heizungssystem gepumpt. Ohnehin spielt die Entgasung für das positive Gesamtergebnis eine nicht unerhebliche Rolle.

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