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Altbau-Sanierung: Wärmepumpe und PV machen Senioren-WG klimaneutral

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Obwohl es noch einige Jahre bis zur Rente sind, haben Jörg Langrehr und seine Familie schon für ihren Alterssitz gesorgt. Ein Ende der 1960er-Jahre gebautes Mehrfamilienhaus mit drei Wohnungen und Gewerbeeinheit dient später als Senioren-WG für Familienmitglieder. „Die Sanierung hat für Aufsehen gesorgt“, erzählt Langrehr. „Das Haus steht in einem kleinen Ortsteil von Walsrode und viele kennen es, weil dort früher der Dorfladen war. Ab und zu wurde ich also angesprochen, was wir alles optimieren.“ 

Die Neugier der Nachbarschaft kommt nicht von ungefähr: Denn: viele Häuser in dem Ortsteil sind ähnlich alt, aber schlecht isoliert und mit entsprechend hohen Heizkosten. Was ist das Besondere am ehemaligen Dorfladen?

Gerne! Hier ist ein optimierter und themenrelevanter Alt-Text für das beschriebene Bild auf haustec.de: Barrierefreier, präziser ALT-Text: „Modernes Mehrfamilienhaus mit großflächiger Photovoltaikanlage auf dem Dach; nachhaltige Energieversorgung im Wohnquartier, umgeben von Grünflächen und benachbarten Gebäuden.“ Begründung: Dieser Text beschreibt gezielt den Gebäudetyp (Mehrfamilienhaus), die funktionale Technik (Photovoltaikanlage zur nachhaltigen Energieversorgung) und den städtebaulichen Kontext – exakt relevant für Leser aus der Gebäudetechnikbranche.
Aus diesem Gebäude haben Jörg Langrehr und seine Familie ein Effizienzhaus gemacht. Dank Wärmepumpe und Exergiemaschine arbeitet die Heizung nun CO2-frei und die PV-Anlage liefert mehr Strom, als im Jahresdurchschnitt benötigt wird.

So klappt energieautarkes Heizen

Auch für Langrehr und seine Familie waren die Energiekosten der Anlass für die Sanierung. Um Wärme und Warmwasser für das Haus mit ca. 1.000 m² beheizbarer Fläche bereitzustellen, waren rund 8.000 l Heizöl jährlich nötig, der Stromverbrauch betrug etwa 12.000 kWh/a. Ziel war es, das Gebäude kostengünstig und klimaneutral zu heizen und die erforderliche Energie selbst zu erzeugen. Wenn das Haus später als Senioren-Wohnsitz dient, sollen möglichst keine Nebenkosten anfallen.

Passive Maßnahmen für geringeren Energiebedarf

Bereits vor zehn Jahren wurde die Fassade gedämmt und kürzlich durch eine Dachdämmung mit eingeblasenen Flocken ergänzt. Damit sich eine Niedertemperaturheizung umsetzen lässt, wurde ein Großteil der Räume auf Fußbodenheizung umgerüstet. In manchen Räumen sind Aluminiumheizkörper eingebaut, die in dem gedämmten Haus mit geringen Vorlauftemperaturen auskommen. So kann die 30-kW-Erd-Wärmepumpe energieeffizient arbeiten. Sie entnimmt die Erdwärme über sechs 140 m tiefe Bohrungen im Garten und stellt den Heizkreisen eine Vorlauftemperatur von etwa 36 °C im Heizspeicher bereit.

ALT-Text-Vorschlag: „Bauarbeiter installieren Erdwärmesonden auf einer Baustelle für eine Gebäudetechnik-Anlage; zu sehen sind Bohrgeräte, Rohrleitungen und Fachkräfte bei der Vorbereitung eines energieeffizienten Versorgungssystems neben Bestandsgebäuden und Bäumen.
Bohrungen für die Erdwärmepumpe im Frühling 2024 (Bild: Jörg Langrehr)

Exergiemaschine bereitet Warmwasser auf

Für die Warmwasserbereitung und für die Heizkreise, die noch höhere Vorlauftemperaturen erfordern, ist eine Add-on-Wärmepumpe installiert: die Exergiemaschine. Diese ist eine Entwicklung von Varmeco und dessen Schweizer Partner BMS-Energietechnik. Das Gerät hebt die von der Heizungswärmepumpe gelieferte Temperatur auf über 60 °C an. 

Dazu arbeitet in der Exergiemaschine eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die für eine große Temperaturspreizung und hohe Quelltemperaturen ausgelegt ist. Während des Betriebs entnimmt sie über zwei Kreisläufe Wasser aus der Mitte des Heizspeichers. Ein Kreislauf leitet Wasser zum Kondensator der Exergiemaschine, wo es erhitzt wird, bevor es in den heißen Teil des Speichers gelangt. Der andere Kreislauf führt über den Verdampfer und leitet das dort heruntergekühlte Wasser anschließend in den unteren, kalten Speicherbereich. Dadurch verbessert sich die Kühlung der Heizungswärmepumpe und somit auch ihr Wirkungsgrad.

Optimierter ALT-Text: Weißer Industrie-Schaltschrank mit integriertem Touchscreen, rotem Not-Aus-Schalter und „exm“-Beschriftung in einem Technikraum, eingesetzt zur Steuerung und Überwachung gebäudetechnischer Anlagen.
Zur Warmwasserbereitung und für die Hochtemperatur-Heizkreise ist eine Exergiemaschine als Wärme-Booster installiert. (Bild: Jörg Langrehr)

Hygienisches Warmwasser im Durchflussprinzip

Die Warmwasserbereitung geschieht in dem Varmeco-Frischwassererwärmer Vario fresh-nova 40 Gerät (bis 40 l/min). Dieses bezieht vom Heizspeicher Wärmeenergie und überträgt sie über einen Wärmetauscher auf frisches, kühles Trinkwasser. Dabei bleiben Heiz- und Trinkwasser strikt getrennt. Das Durchlaufprinzip macht Trinkwarmwasserspeicher überflüssig und reduziert das Risiko einer Legionellen-Vermehrung.

Große PV-Anlage für die Eigenstromversorgung

„Unser Heizungs- und Warmwassersystem kommt jetzt ohne fossile Energieträger aus“, freut sich Langrehr. „Damit es klimaneutral arbeitet, braucht es regenerativ erzeugten Strom – und den machen wir jetzt selbst auf unserem Dach.“ Die Photovoltaikanlage hat eine elektrische Leistung von 64 kWpeak. Dank einer großen Batterie mit 230 kWh kann der Bedarf für Heizen und Warmwasser sowie der Verbrauch der Haushalte von April bis September weitgehend mit dem PV-Strom gedeckt werden. Stromüberschuss in den Sommermonaten wird derzeit nicht eingespeist, weil die Batterie als „Inselanlage“ läuft, also vom Netz getrennt ist. Man wollte den Hausanschluss wegen weniger Wochen mit größeren Stromüberschüssen nicht erweitern. „Die Einspeisevergütung spielt bei neuen PV-Anlagen nur noch eine zu vernachlässigende Rolle“, erklärt Langrehr. Stattdessen lässt sich der Überschussstrom für das Laden von Elektrofahrzeugen nutzen.

Die große Photovoltaikanlage hat eine elektrische Leistung von 64 kWpeak und liefert ausreichend Strom für die Heizung, Haushaltsstrom und zum Laden von Elektrofahrzeugen. (Bild: Jörn Kaminski)

In den Klimaschutz zu investieren, rechnet sich

Im Frühling 2025 konnten Langrehr und seine Familie das „Sanierungsprojekt Senioren-WG“ fürs Erste abschließen. Die Investition in Energiesparmaßnahmen sowie die neue Wärmetechnik habe sich gelohnt, berichtet Langrehr, schon allein wegen der Einsparungen beim Öl und der Eigenerzeugung des PV-Stroms. Dank Fördergeldern rechnet die Familie mit einer Amortisationszeit von etwa zwölf bis 15 Jahren.

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