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Neues Gutachten: Wärmepumpen entlasten Stromnetze

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Der zunehmende Einsatz von Wärmepumpen stellt das Stromnetz vor neue Herausforderungen. Während der fossile Heizungsmarkt rückläufig ist, ist die Wärmepumpe im laufenden Jahr erstmals die am häufigsten abgesetzte Heizungstechnik

Vor diesem Hintergrund hat der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) beim Energieberatungsunternehmen Consentec das Gutachten Wärmepumpen im Verteilnetz: Flexibilität für Verbraucher und System in Auftrag gegeben. Ziel war es, die Auswirkungen eines flexiblen Betriebs von Wärmepumpen auf Verbraucher, Netzbetreiber und den Netzausbau zu untersuchen.

Säulendiagramm: Verkaufszahlen von Heizungswärmepumpen Jan-Sep 2024 (lila) vs. 2025 (blau); deutliche Steigerung der Verkäufe in 2025.
Der Absatz bewegt sich seit März 2025 konstant um die Marke von 25.000 Geräten pro Monat, im September lag der Absatz bei 32.000 Geräten.

Flexibler Betrieb: So können Verbraucher und Netzbetreiber einsparen

Die Studie belegt, dass eine flexible Betriebsweise von Wärmepumpen sowohl für Haushalte als auch für Verteilnetzbetreiber erhebliche Vorteile bringt. Betreiber von Wärmepumpen können durch einen markt- und netzorientierten Betrieb jährlich mehrere hundert Euro einsparen. Gleichzeitig könnten durch den netzdienlichen Einsatz von Wärmepumpen die Investitionen in den Netzausbau um fast ein Viertel gesenkt werden.

Christian Linke, Senior Consultant bei Consentec und Mitautor der Studie, erklärt: „Unsere Analysen zeigen: Die Flexibilität von Wärmepumpen kann ein echter Win-Win-Faktor sein. Verbraucher können sich einerseits mit zeitvariablen Strompreisen am Markt oder über variable Netzentgelte an der Netzauslastung orientieren. Netzbetreiber können durch den gezielten Anreiz dieser Flexibilität ihren Netzausbaubedarf kostengünstiger gestalten.“

Außen aufgestellte Wärmepumpe an einem modernen Wohngebäude mit Garten; im Hintergrund Windkraftanlagen als Symbol für erneuerbare Energien.
Verbraucher wollen raus aus fossilen Technologien. Die Wärmepumpe etabliert sich zur bevorzugten Heiztechnik.

Der zentrale Hebel ist die konsequente Weiterentwicklung von Modellen wie dynamischen Netzentgelten. Diese signalisieren die lokale Netzauslastung in kurzen Zeitintervallen und ermöglichen es, den Strombezug der Wärmepumpen an die aktuelle Netzsituation anzupassen. 

Linke erläutert: „In der Praxis bedeutet das: Wärmepumpen können je nach Netzgebiet dann Strom beziehen, wenn viel Wind- oder Solarstrom verfügbar ist oder sich in Zeiten hoher Netzauslastung automatisch zurücknehmen. Das reduziert nicht nur die Kosten, sondern auch den Bedarf an zusätzlichen Leitungen.“

Digitale Infrastruktur dient als Voraussetzung

Voraussetzung für die Nutzung dieser Potenziale ist eine moderne digitale Infrastruktur. Laut BWP-Geschäftsführer Martin Sabel sind derzeit nur in knapp 16 Prozent der verpflichtenden Fälle Smart Meter installiert. Sabel betont: „Damit flexible Tarife und netzorientierter Betrieb flächendeckend funktionieren, müssen Smart Meter zur Selbstverständlichkeit werden.“ Er ergänzt: „Nur wenn Verbrauch und Netz intelligent miteinander kommunizieren, kann die Wärmepumpe ihr volles Potenzial entfalten und zum Treiber eines modernen Energiesystems werden.“

Das Gutachten bestätigt aus Sicht des Verbandes die Systemdienlichkeit der Wärmepumpe: „Wärmepumpen unterstützen nicht nur die Unabhängigkeit unserer Energieversorgung und den Klimaschutz, sondern sind in ihren Potenzialen auch sehr systemdienlich. Als immer beliebter werdendes Heizsystem helfen sie dabei, Stromnetze effizient zu nutzen. Davon können am Ende alle profitieren – die Verbraucher, die Netzbetreiber und das Klima“, so Sabel. 

Das sind die Rahmenbedingungen

Der BWP begrüßt den laufenden Diskussionsprozess unter der Bundesnetzagentur zur Weiterentwicklung bestehender statisch variabler Netzentgelte hin zu echten dynamischen Netzentgelten. Gleichzeitig appelliert der Verband an die Bundesregierung, die Bemühungen zur Entlastung des Strompreises fortzusetzen, da diese entscheidend für den Erfolg der Wärmewende und den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland seien.

Ausblick: Flexibilität ist der Schlüssel für die Wärmewende

Das Gutachten unterstreicht, dass die flexible Einbindung von Wärmepumpen ein zentraler Baustein für eine effiziente, klimafreundliche und kostengünstige Energieversorgung ist. Voraussetzung bleibt der beschleunigte Ausbau digitaler Infrastruktur und die Weiterentwicklung dynamischer Netzentgelte. Damit könnten Wärmepumpen nicht nur als Heizsystem, sondern auch als systemdienliches Element zur Entlastung der Stromnetze und zur Kostensenkung beitragen. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

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