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Hybrid heizen mit Wärmepumpe und Brennwertgerät: Das sind die Vorteile

Martin Bauer
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Moderne Heiztechnikkonzepte sollen den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen effizient mindern, für den Investor wirtschaftlich sinnvoll sein den Nutzern Heiz- und Warmwasser-Komfort bieten. Diese Bedingungen erfüllen Hybridheizsysteme sehr gut, weil sie zwei unabhängige Wärmeerzeuger mit unterschiedlichen Vorteilen und Energieträgern kombinieren. Am häufigsten bestehen sie aus einem hocheffizienten Gas- oder Öl-Brennwert‐Heizgerät sowie aus einem System auf Basis erneuerbarer Energien. Als geeigneter Partner empfiehlt sich, neben einer Solarthermieanlage, zunehmend die Luft/Wasser-Wärmepumpe.

Diese Vorteile bietet ein Hybridsystem

Ein Brennwert-Wärmepumpen-Hybridsystem eignet sich sowohl für den Einsatz im Neubau, für größere Objekte mit hohem Warmwasserbedarf wie Mehrfamilienhäuser, als auch generell im Gebäudebestand. Abhängig vom Gebäude und der Einsatzart kann es folgende Vorteile bieten:

  • Die Grundheizlast wird ganzjährig mithilfe einer hocheffizienten Wärmepumpe gedeckt; das Brennwert-Heizgerät fängt die Spitzenlasten ab.
  • Hoher und hygienischer Warmwasserkomfort durch den Brennwert-Spitzenlastkessel, der selbst hohe Warmwasser-Temperaturen vergleichsweise effizient bereitstellt (z.B. zum Legionellenschutz).
  • Hohe Betriebs-Verfügbarkeit und -Sicherheit aufgrund der Nutzung von zwei voneinander unabhängigen Wärmeerzeugern (Redundanz).
  • Es lassen sich flexibel zwei Wärmerzeuger mit unterschiedlichen Heizleistungen, abgestimmt auf das jeweilige Projekt, kombinieren. Auch Kaskadenlösungen sind möglich.
  • Kühloption im Sommer in Verbindung mit einer reversiblen Luft/Wasser-Wärmepumpe und einem Flächenheizsystem.
  • Optional kombinierbar mit Wohnungsstationen zur Heizwärme- und Warmwasserversorgung im Mehrfamilienhausbereich.
  • Geringere Investitionskosten im Vergleich zu reinen Wärmepumpenlösungen mit hoher Heizleistung.
  • Vergleichsweise kostengünstige Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften von EEWärmeG / EnEV sowie von KfW-Förderbedingungen möglich (bei Neubau und Modernisierung).
  • Niedrigere und optimierte Betriebskosten, weil der jeweils günstigere Energieträger genutzt wird.
  • Hohe Preis-Flexibilität im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Öl-, Gas- und Strompreise (inkl. Nutzung künftiger zeitvariabler Stromtarife).
  • Optimierung des Eigenverbrauchs von selbst produzierten Photovoltaikstrom mit Hilfe der Wärmepumpe mittels SmartGrid-Ready oder EEBUS-Schnittstelle.

Kostengünstige Estrichtrocknung mithilfe des Brennwert-Heizgeräts: In der Praxis können erfahrungsgemäß ca. 60% der Kosten gespart werden. Ein Beispiel: Bei zwei identischen Mehrfamilienhausprojekten mit jeweils acht Wohneinheiten (bei Stuttgart) setzte ein Bauherr in einem Gebäude auf eine reine Wärmepumpenlösung und im zweiten Haus auf eine Hybridlösung. Mit der Hybridlösung konnte im Vergleich zur Wärmepumpenlösung bei der Estrichtrocknung in der kalten Jahreszeit eine Ersparnis von 4.500 Euro erzielt werden: Es fielen statt 6.000 Euro nur noch 1.500 Euro an. Zusätzliche Bautrockner wurden vermieden. Der Bauabschnitt der Estrichtrocknung wurde bereits eine Arbeitswoche schneller abgeschlossen.

Betriebsarten eines Brennwert-Wärmepumpen-Hybridsystems

Bei einem Brennwert-Wärmepumpen-Hybridsystem gibt es hinsichtlich der Wärmebereitstellung drei typische Arten einer bivalenten Betriebsweise: alternativ, parallel und teilparallel. Eine wesentliche Rolle spielen dabei der Bivalenzpunkt (BP) sowie der Abschaltpunkt(AP), zwei feste oder (teil)variable Außenlufttemperaturwerte, welche projektspezifisch ausgelegt werden:

  • Bivalent paralleler Betrieb: Oberhalb des BP sorgt nur die Wärmepumpe für die Wärmeerzeugung. Unterhalb des BP wird das Brennwertgerät gleichzeitig mit der Wärmepumpe betrieben.
  • Bivalent alternativer Betrieb: Auch hier sorgt oberhalb des BP nur die Wärmepumpe für die Wärmeerzeugung. Unterhalb des BP wird nur noch das Brennwertgerät betrieben.
  • Bivalent teilparalleler Betrieb: Oberhalb des BP ist nur die Wärmepumpe in Betrieb. Zwischen BP und AP sind bei beide Wärmeerzeuger aktiv. Unterhalb des AP wird nur noch das Brennwertgerät betrieben
Betriebsarten eines Brennwert-­‐Wärmepumpen-­‐Hybridsystems.

Der Systemregler kann den Abschalt- und Bivalenzpunkt nach verschiedenen Kriterien (Führungsgrößen) ermitteln, die sowohl fest als auch variabel sein können. Typische Führungsgrößen sind: Wärmequellen-, Vor-/Rücklauf- und Außentemperatur sowie eventuelle EVU-Sperrzeiten bei Wärmepumpenstromtarifen. Variable Kriterien können z.B. sein: Photovoltaikstrom-Überschüsse, CO2-Emission und unterschiedliche Energietarife.

Welche Betriebsweise letztlich zur Anwendung kommt, hängt vom konkreten Projekt ab. Um die Zusammenhänge anschaulicher zu machen, werden nachfolgend zwei Marktsegmente beispielhaft näher betrachtet, die für Brennwert-Wärmepumpen-Hybridsysteme besonders attraktiv sind – sowohl aus Sicht des Handwerkers, als auch aus der des Investors/Hausbesitzers: der Mehrfamilienhaus-Neubau und die Modernisierung im Eigenheimbereich.

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