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Praxisbericht: Wie ein SHK-Betrieb in den Wärmepumpenmarkt einsteigt

Benedikt (re.) und Anton Herzog ­haben vor einigen Jahren entschieden, ihren Betrieb auf zukunfts­weisende Energietechnologien zu spezialisieren. Im Zentrum steht ­dabei die Wärmepumpe.

Die Herzog Sanitär- und Energietechnik GmbH ist ein mittelständischer Handwerksbetrieb aus dem mittelfränkischen Allersberg mit rund 20 Mitarbeitern. Der Familienbetrieb bietet seit über 100 Jahren Erfahrung und Qualität und blickt damit auf eine langjährige handwerkliche Tradition zurück.

In der Mitte des Ortes Allersberg liegt das ehemalige Haupthaus, dessen Räume heute noch als Büros dienen. Um die eigenen Kapazitäten besser nutzen zu können, befindet sich eine neue Werkstatthalle mit gut ausgestatteten Lagerräumen und Platz für eine Erweiterung in dem am Dorfrand gelegenen Gewerbegebiet.

Den Betrieb dem Wandel des Markts anpassen

Von jeher hat sich die Familie den Erfordernissen der Zeit und dem Wandel des Marktes angepasst und gegebenenfalls ihren Betrieb neu ausgerichtet. „Die Firma Herzog wurde ursprünglich als Schmiede gegründet und hat sich im Laufe der Jahre mehrere Standbeine aufgebaut“, erklärt Anton Herzog, Spenglermeister und Senior des Betriebes.

Beispielsweise sind vor rund 20 Jahren die Bereiche Spenglerei und Sanitär hinzugekommen. Im Jahr 2014 erfolgte dann ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung des Unternehmens.

Zwei Ereignisse sind hierfür entscheidend gewesen: Zum einen hat Junior Benedikt Herzog die Meisterprüfung abgelegt und ist in den Geschäftsbetrieb eingestiegen. Zum anderen haben Senior und Junior zusammen entschieden, den Betrieb auf zukunftsweisende Energietechnologien zu spezialisieren.

Umstellung auf erneuerbare Energietechnik

Blockheizkraftwerke (BHKWs), weil diese zum damaligen Zeitpunkt als Übergangstechnologie gesehen und zudem mit attraktiven staatlichen Förderungen unterstützt wurden. Sehr bald aber kamen Wärmepumpen mit in das Portfolio.

„Die Wärmepumpen haben wir aufgenommen, weil wir diese Technologie als das zukunftsorientierteste System zur Raumwärmeerzeugung betrachten. In vielen Lebensbereichen ist der Trend zur Elektrifizierung zu erkennen und der wird sich unserer Ansicht nach auch in der Gebäudetechnik durchsetzen“, erklärt Anton Herzog die Entscheidung.

„Gleichzeitig haben wir das Unternehmen durch den Aufbau einer Kundendienstabteilung so aufgestellt, dass wir für alle Produkte, die wir einbauen, auch Wartung, Service und Reparatur übernehmen können.“

Es gibt noch mehr gute Argumente, die für die Wärmepumpentechnologie sprechen. Zum einen sind beide Geschäftsführer der Überzeugung, dass fossile Energieträger ein Auslaufmodell sind. Selbst wenn derzeit noch in einem Großteil des Gebäudebestands mit entsprechenden Wärmeerzeugern geheizt wird.

Für einen Fachbetrieb, der sich mit Energietechnik befasst und für seine Kunden attraktiv sein will, gehört die Wärmepumpentechnologie ihrer Überzeugung nach dazu. Darüber hinaus bietet die Firma Herzog weitere Gebäudetechnologien an, wie zum Beispiel Photovoltaik und Klimasysteme, die sich mit Wärmepumpen sehr gut kombinieren lassen.

Partner mit ­hochwertigen Wärmepumpen

Nachdem der Handwerksmeister zunächst mit unterschiedlichen Herstellern kooperiert hat, sind ihm schnell Unterschiede in der Produktqualität, im Service und bei der Energieeffizienz aufgefallen. „Wir haben uns sehr ausführlich über die einzelnen Funktionalitäten und Einsatzbereiche von Wärmepumpen informiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir mit den Ecodan-Wärmepumpen von Mitsubishi Electric unsere Anwendungen optimal umsetzen können“, so Herzog.

„Ganz besonders hat uns die hohe Energieeffizienz der Geräte überzeugt, die durch den langjährigen Einsatz der unterschiedlichen Inverter-­Technologien mit stufenloser Leistungsanpassung erreicht wird.“ Zudem stellen die Wärmepumen des Herstellers auch bei Außentemperaturen von –15°C noch die volle Heizleistung zur Verfügung. Das heißt, eine Überdimensionierung der Anlagen für den Heizbetrieb ist nicht erforderlich.

Und mit hohen Vorlauftemperaturen von bis zu 60°C eignen sich die Geräte im Rahmen eines Heizungstauschs im Bestand auch für den monovalenten Betrieb mit Radiatorheizkörpern.

Nach guten Erfahrungen in der Praxis hat sich Herzog persönlich an Mitsubishi Electric in Ratingen gewandt. Schnell sei man sich einig geworden und habe eine enge Partnerschaft vereinbart, um gemeinsam das Geschäftsfeld Wärmepumpen ausbauen zu können. Seitdem verbaut die Firma Herzog ausschließlich Geräte des Herstellers. Pro Jahr sind dies heute rund 20 Wärmepumpenanlagen.

Weiterbildung für Arbeiten an Kältemittelleitungen

Zu Beginn der Kooperation sind die ersten Wärmepumpen mit dem Inbetriebnahmeservice des Industriepartners kälteseitig angeschlossen und in Betrieb genommen worden. Dabei stellte sich heraus, dass der Handwerksbetrieb diese Kunden häufig nicht langfristig an sich binden konnte, weil er keine Arbeiten an den Kältemittelleitungen verrichten durfte.

Dies kann im Servicefall immer wieder vorkommen. „Daraufhin haben wir beschlossen, dass wir als Heizungsbaubetrieb der Zukunft die Arbeiten komplett in eigener Regie durchführen können müssen“, so Herzog. In der Folge haben dann der Juniorchef und ein weiterer Monteur bei Mitsubishi Electric den Sachkundelehrgang „Tätigkeiten an Klimaanlagen und Wärmepumpen“ Kategorie 1 besucht und die abschließende Prüfung erfolgreich abgelegt, um Arbeiten mit fluorierten Treibhausgasen durchführen zu dürfen.

Anschließend sind beide als zertifiziertes Personal und der Betrieb als registriertes Unternehmen beim Landesamt für Umweltschutz angemeldet und überprüft worden.

Der Lehrgang vermittelt die grundlegende Sachkunde zu den Themen rechtliche Grundlagen, Umweltauswirkungen, Kältemittel, neue Kältemittel und Alternativen, Fachphysik, Bauteile und deren Funktion, Bördeln, Löten mit Schutzgas, Dichtheitskontrollen, Installations- und Wartungsarbeiten, Inbetriebnahme, Rückgewinnung und Stilllegung.

Auch Inbetriebnahme und Kundendienst übernommen

Der Betrieb verfügt über einen eigenen Anhänger, der mit allen Werkzeugen und Utensilien ausgestattet ist, die für Arbeiten an Wärmepumpen und Klimaanlagen notwendig sind. Dadurch kann schnell, flexibel und unabhängig vor Ort gearbeitet werden.  Im nächsten Schritt ist die Zusammenarbeit mit dem Hersteller noch weiter vertieft worden, sodass die Firma Herzog die Inbetriebnahme und den Kundendienst mittlerweile in eigener Verantwortung durchführt.

Darüber hinaus übernimmt der Betrieb in seiner Region auch den Werkskundendienst für den Hersteller. Dazu zählen Inbetriebnahmen, Reparaturen sowie andere Serviceleistungen in einem ausgewiesenen Gebiet mit einem Radius von rund 50 Kilometern.

Sorgfältige Planung und Ausführung

Auch für die Planung und Ausführung von Wärmepumpenanlagen ist Herzog dank der Unterstützung durch den Hersteller bestens gewappnet. Bei Kundenanfragen werden zunächst einmal alle offenen Fragen geklärt. Nach einer individuellen Analyse erfolgt dann in der Regel ein weiterer Termin mit dem Kunden, bei dem ihm konkrete Lösungsvorschläge zu seiner neuen Heizungsanlage vorgestellt werden.

„Auch die Herausforderungen der Ausführung, wie Mindestabstände oder periphere Maßnahmen, werden dabei angesprochen“, so Herzog. „Der Kunde soll bei uns nicht nur optimal beraten werden, sondern auch ein gewisses Verständnis für die Technik entwickeln und merken, dass er von uns eine sehr hochwertige Technologie erhält.“

Drei Grundsätze für die ­erfolgreiche Umsetzung

Um dies sicherzustellen, werden bei der Firma Herzog drei Grundsätze beachtet: Zunächst werden grundsätzlich die Empfehlungen des Herstellers berücksichtigt. So wird beispielsweise anhand eines Planungshandbuchs entschieden, welches Wärmepumpensystem am besten zum jeweiligen Objekt und den Anforderungen der Nutzer passt. Zweitens werden nur Originalsysteme und -zubehör verbaut. Die optionale Fünf-Jahres-Systemgarantie gibt dabei zusätzliche Sicherheit.

Und drittens investiert der Betrieb regelmäßig in die Fortbildung seiner Mitarbeiter. Von dort nehmen diese oft neue Produkttrends und -entwicklungen mit in die Praxis. „Wir sind eigentlich immer unter den ersten, die neue Lösungen aufnehmen und uns in die Thematik einarbeiten“, resümiert Herzog zufrieden.

Fazit

Die Gebäudetechnik entwickelt sich so wie viele andere Bereiche mit hoher Geschwindigkeit weiter. Nach Ansicht von Anton Herzog wird vor allem das Wärmepumpengeschäft die Lösungen auf Basis fossiler Energieträger in Zukunft ersetzen. Dementsprechend haben er und sein Sohn den Betrieb vor einigen Jahren darauf ausgerichtet.

In enger Kooperation mit Mitsubishi Electric erfolgten Einstieg und Weiterbildung, wobei Herzog Sanitärtechnik heute als regionaler Werkskundendienst für den Hersteller tätig ist. Und der nächste Schritt ist schon geplant: Der Ausbau des Geschäfts mit Klimalösungen – auch wieder mit dem bewährten Partner.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in SBZ 12/2020.

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