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Azubi-Knigge im Handwerk: Benimmregeln für den Ausbildungsstart

Dörte Neitzel
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„Es gibt keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen.“ Dieses Zitat, das Oscar Wilde zugeschrieben wird, gilt insbesondere für den ersten Arbeitstag. Während ältere Arbeitsplatzwechsler vielleicht schon wissen, wo der Hase langläuft, feiern Azubis mit dem Beginn der Ausbildung erst ihre Premiere auf dem Arbeitsplatzparkett. Um keinen Fehlstart hinzulegen, hilft es, die wichtigsten „Dos“ und „Don’ts“ zu kennen - einen kleinen Azubi-Knigge. 

Die Begrüßung

Anders als auf dem Schulhof ist es im Betrieb unüblich, sich – vor allem am ersten Tag – mit einem saloppen „Hi“ vorzustellen. Zu Beginn sollte ein Azubi auf das formellere „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ zurückgreifen – und dann schauen, wie es im Betrieb gehandhabt wird. Regionale Gepflogenheiten spielen dabei durchaus eine Rolle, so ist in Bayern ein kräftiges „Servus“ durchaus üblich, auch das „Du“ geht hier leichter über die Lippen. Gegrüßt wird übrigens jeder! Sind beim Einstand mehrere Kollegen anwesend, wird nach Hierarchie begrüßt. Das heißt: Der Chef kommt zuerst. Er ist es auch, der entscheidet, ob mit oder Handschlag. Falls mit, gilt: fester Händedruck! Auch wenn es schwerfällt und Azubis noch Berührungsängste vor Autoritätspersonen haben, sollten sie die ganze Hand umschließen und nicht nur die Fingerspitzen berühren. 

Duzen oder Siezen?

Ob der Azubi seine Kollegen duzen oder siezen darf, entscheiden diese. Wer eine Ausbildung beginnt, fängt bei jedem Kollegen mit dem „Sie“ an, bis einem ein „Du“ angeboten wird. Im gleichen Team geht das meist sehr fix, denn wer eng zusammenarbeitet, duzt sich häufig. Es gibt aber auch ältere Mitarbeiter, die bestehen gerne auf einem „Sie“. Mitarbeiter aus anderen Abteilungen, die man kaum kennt, werden ebenfalls gesiezt, sofern sich diese nicht gleich mit Vornamen vorstellen. Für den Chef gilt sowieso das „Sie“, es sei denn er bietet ausdrücklich das „Du“ an. Die Kombination von Vorname und Siezen ist in Deutschland untypisch – ganz im Gegensatz zu unseren französischen Nachbarn. 

Pünktlich ist zuverlässig

Diese Benimm-Regel ist zwar eigentlich eine Binsenweisheit, trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sich Azubis verspäten. Dass das keine Kleinigkeit ist, zeigt, dass häufiges Zuspätkommen ein Grund für eine Abmahnung sein kann. Unpünktlichkeit wird im Berufsleben mit Unzuverlässigkeit gleichgesetzt, daher ist es sehr wichtig, für den Arbeitsweg einen Zeitpuffer einzuplanen und morgens den Wecker lieber zu früh als zu spät läuten zu lassen. Wer es trotzdem einmal nicht pünktlich in den Ausbildungsbetrieb schafft, ruft dort unverzüglich an und gibt Bescheid – Entschuldigung inklusive! Tipp: Arbeitsweg vorher ausprobieren, wie lang man wirklich braucht. 

Mittagspause mit Kollegen

In einigen Betrieben verbringen die Mitarbeiter die Pausen alleine, in anderen ist es Usus, sich zusammenzusetzen. Wenn die Kollegen den Azubi also fragen, ob er in der Mittagspause mit zur Dönerbude ums Eck kommen möchte, dann sollte die Antwort Ja lauten – auch, wenn es eigentlich zu teuer ist, oder Döner nicht zum Lieblingsessen gehört. Die Mittagspause ist die ideale Zeit für ein gutes Gespräch in lockerer Atmosphäre mit Kollegen zum Kennenlernen. Je besser man sich später kennt, desto eher kann man dann auch mal offen sagen „Ich habe heute keine Lust auf Döner, kommt jemand mit zum Supermarkt?“. Nicht selten gibt es übrigens die Regel, dass in der Zeit nicht über den Job gesprochen wird. 

Vorsicht mit Klatsch & Tratsch

An jedem Arbeitsplatz gibt es Klatsch und Tratsch. Dieser Flurfunk kann zwar ganz unterhaltsam sein, Azubis sollten sich aber besser nicht daran beteiligen. Man muss nicht jeden im neuen Team mögen, aber auch nicht lästern. Die nötige Zurückhaltung und Respekt gegenüber allen Kollegen sollte eine unumstößliche Regel sein. 

Sich krankmelden

Jeder kann sich mal erkälten oder hat eine Magenverstimmung, das ist überhaupt nicht schlimm. Wer aber merkt, dass er nicht arbeiten kann, muss seinen Ausbildungsbetrieb informieren – und zwar umgehend. Spätestens zum Zeitpunkt des eigentlichen Arbeitsbeginns muss das Unternehmen Bescheid wissen. Je früher, desto besser – per Mail, Telefon und manche Arbeitgeber erlauben auch eine Nachricht per SMS oder WhatsApp. Wer nicht weiß, an wen er sich wenden soll: Die Sekretärin oder der Chef persönlich sind immer die richtigen Ansprechpartner. Ob sofort eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt notwendig ist, oder ob ein oder zwei Tage Karenzzeit erlaubt sind, steht im Arbeitsvertrag. 

Freundlich sein

Höflichkeit, freundliche Gesten und gutes Benehmen kommen immer gut an. Dazu gehört ein nettes Wort am Kaffeeautomat, eine helfende Hand, wenn sich die Gelegenheit ergibt, oder ein freundliches Lächeln. 

Eigeninitiative kommt gut an

Nur herumstehen, wenn etwas erklärt wird, macht keinen sehr guten Eindruck. Besser ist es, vielleicht ein kleines Notizbuch dabei zu haben und sich Abläufe oder Wichtiges zu notieren. Das hilft auch dabei, sich Informationen einzuprägen – etwa, wenn später das Berichtsheft gefüllt werden will. Auch wer etwas nicht ganz verstanden hat, darf das ruhig zugeben und gezielt nachfragen. 

Privatgespräche auf dem Handy

Nur kurz mit den Freunden per Smartphone die Abendgestaltung absprechen? Vorsicht! In den meisten Betrieben sind Privatgespräche oder -nachrichten während der Arbeitszeit tabu – das gilt sowohl für das Betriebstelefon als auch das eigene Handy. Azubis sollten am besten nachfragen, wie die Regelung in ihrem Betrieb aussieht. Während der Pause ist das übrigens kein Problem.

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