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ZDH: Handwerkskonjunktur boomt, Kunden warten wochenlang

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks ZDH hat den aktuellen Konjunkturbericht des Handwerks im Frühjahr 2019 vorgelegt.

Besser als jemals zuvor in einem ersten Quartal beurteilen die Betriebe in der Frühjahrsbefragung ihre aktuelle Geschäftslage und Umsatzentwicklung. Auf neue Höchststände steigen Kapazitätsauslastung und Auftragsreichweiten der Betriebe. Die Investitionsausgaben erhöhen sich abermals. Die Beschäftigung nimmt kontinuierlich zu.

Ungeachtet der sich abzeichnenden Bremsspuren in der deutschen Wirtschaft insgesamt ist in absehbarer Zeit nicht damit zu rechnen, dass der Konjunkturmotor im Handwerk ins Stocken gerät oder gar abgewürgt wird. Denn auch für die nächsten Monate erwarten die Handwerksbetriebe ganz überwiegend eine weiter brummende Handwerkskonjunktur. Lediglich bei den industrienahen Zulieferern im Handwerk zeichnet sich eine Eintrübung der Konjunktur ab, da sich die Nachfrage nach handwerklichen Vorleistungsgütern derzeit nur verhalten entwickelt.

Zu den Konjunkturparametern im Einzelnen:

So viel Zufriedenheit über die aktuelle Geschäftslage gab es noch nie zu Beginn eines Jahres: 57% der Betriebsinhaber halten sie für gut, nur 8% für schlecht. Besonders gut läuft es am Bau und beim Ausbau: 95% der Betriebsinhaber dieser Gewerke sprechen von einer guten bis befriedigenden Geschäftslage, wobei das Urteil „gut“ überwiegt und im Bau bei 64% / im Ausbau bei 67% liegt. Bei den Handwerkern für den gewerblichen Bedarf erreicht die Geschäftslage mit 92% zumindest zufriedenen Betrieben das gute Vorjahresniveau. Hohe Zufriedenheitswerte mit Blick auf die aktuelle Geschäftslage finden sich auch bei den Lebensmittelhandwerken (90% melden gute bis zufriedenstellende Geschäfte) und bei den konsumnahen privaten Dienstleistern (87% gut bis zufriedenstellend). Im Kfz-Bereich hat sich die Lage wieder etwas entspannt, 87% sehen ihre Geschäfte als zumindest befriedigend an – das vor dem Hintergrund, dass sich der Neuwagenabsatz zuletzt wieder erholt hat und zudem das Werkstattgeschäft nach wie vor gut läuft.

Bei der Bewertung der Umsätze gab es in einem ersten Quartal noch nie bessere Werte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal haben sich die Umsätze in allen Gewerken - außer den Handwerken für den gewerblichen Bedarf – im ersten Quartal 2019 besser als im Vorjahr entwickelt. Gegenüber dem Jahresendquartal 2018 konnten die Betriebe der Bau- und Ausbaugewerke sowie der handwerklichen Zulieferer ihre Umsätze im Q1 2019 sogar steigern, die der übrigen Gewerkegruppen waren leicht rückläufig, wobei die Rückgänge kleiner als ein Jahr zuvor ausfielen.

Die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten von 81% war in den ersten drei Monaten 2019 besser als im Vorjahresquartal. Höchstwerte in einem ersten Quartal erreicht die Auslastung im Bau mit 84% und im Ausbau mit 86%. Es gibt also besonders in diesen Gewerken kaum noch freie Kapazitäten. Das wird auch in den kommenden Monaten so bleiben, da die Auftragsbestände hoch sind.

Deutsche warten immer länger auf Handwerker

Die Wartezeiten auf Handwerker haben sich nochmals erhöht. Im Gesamthandwerk dauert es inzwischen im Durchschnitt fast 10 Wochen, bis ein Auftrag erfüllt werden kann. In den Bau- und Ausbauhandwerken müssen die Kunden sogar 14,5 bzw. fast 11 Wochen, bei den gewerblichen Zuliefererbetrieben 11,5 Wochen bis zur Auftragsrealisierung warten.

Mehr Einstellungen, aber zu wenig Fachkräfte

Auch 2019 stellen die Betriebe weiter zusätzliche neue Mitarbeiter/innen ein, voraussichtlich rund 30.000. Gerne würden die Betriebe ihr Personal noch stärker aufstocken, aber leider findet sich nicht für alle offenen Stellen geeignetes Personal. Das realisierte Stellenplus wird daher auch 2019 hinter den eigentlichen Einstellungsplänen und -wünschen der Betriebe zurückbleiben. Geschuldet ist das dem fortgesetzten Fachkräftemangel.

Auf einem bisherigen Höchststand in einem ersten Quartal liegt das Investitionsklima im Handwerk. Abermals haben die Betriebe ihre Investitionen erhöht. Fast jeder vierte Betrieb hat mehr Mittel in Investitionen gesteckt.

Höhere Löhne und Lohnzusatzkosten sowie gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe, Material und Energie lassen die Verkaufspreise nochmal deutlich ansteigen. Die Spielräume für Preisanpassungen sind größer als in den Vorjahren, sodass sich die höheren Kosten auf die Abnehmer umlegen lassen. 37% der Betriebe geben an, im ersten Quartal 2019 ihre Absatzpreise erhöht zu haben. Und alle Gewerkegruppen rechnen fest mit weiter steigenden Absatzpreisen im Frühjahr.

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