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Ist die PV-Anlage fit für die Sonnensaison?

Heiko Schwarzburger
Mobile Hebebühnen bieten sich an, um Dachgeneratoren zu pflegen. Auch Thermografieaufnahmen und Sichtprüfungen auf Sturmschäden lassen sich damit erledigen.

Solargeneratoren sind wartungsfrei: Jahrelang wurde dieses Märchen verbreitet. Die Realität sieht anders aus. Mindestens einmal im Jahr sollte der Generator auf dem Grundstück oder auf dem Dach von einem Fachmann durchgesehen werden. Das Frühjahr ist die beste Zeit, um den Generator fit für die nächste Sonnenperiode zu machen.

Reinigung ist Sache von Profis

Photovoltaische Generatoren haben den Vorteil, dass sie keine bewegten Teile haben. Nichts muss geölt oder gefettet werden. Falls die Paneele verschmutzt sind, sollte man sie jedoch reinigen – zumindest im Frühjahr, bevor die Sonne wieder steigt. Je nach Standort der Anlage kann die Reinigung mehrmals im Jahr notwendig werden. Befindet sich in der Nachbarschaft ein Sägewerk oder ein Kuhstall, bilden sich auf den Modulen unter Umständen erhebliche Schmutzschichten. Die Reinigung ist unbedingt einem Profi zu überlassen. Wer seinen Solarmodulen mit warmem Wasser, Spülmittel und Putztuch oder Schrubber zu Leibe rückt, riskiert die Garantie der Modulhersteller. Meist reichen die Tricks der Haushaltsreinigung ohnehin nicht aus, um verschmutzte Module zu säubern. Dafür braucht man kalkfreies, faktisch destilliertes Wasser und spezielle Lösungsmittel, die keine Rückstände hinterlassen.

Gereinigt wird ein Solargenerator, wenn die Module kühl sind, also am späten Abend oder am Morgen, bevor die Sonne an Kraft gewinnt. Sonst sind die Module zu warm, das Putzwasser hinterlässt störende Flecken, auf denen sich der Schmutz besonders gern sammelt. Auch sollte man es unbedingt vermeiden, in der Sonne stromende Module mit kaltem Wasser zu schocken. Die thermischen Spannungen können die Gläser und die Zellen zerstören. Viele Solarmodule haben sensible Antireflexbeschichtungen auf der Oberfläche – eine Grund mehr, dem Profi Vortritt zu lassen. Wenn das Ende des Winters naht, steigt nicht nur die Sonne höher in den Himmel. Dann steigen auch die Säfte in den Lebewesen. Mensch kennt das auch, doch Frühlingsgefühle haben nicht nur Zweibeiner. Auch Marder, Eichhörnchen, Mäuse oder Vögel beginnen, Nester zu bauen, suchen Nischen und Spalte für ihre Nachkommen.

Den Solargenerator sorgfältig durchchecken

Jeder Solargenerator – ob am Boden montiert, auf dem Dach oder an der Fassade – sollte zu Beginn des Frühlings einer Durchsicht durch kundige Augen unterzogen werden. Die elektrischen Daten (U-I-Kennlinie) sind zu überprüfen, ebenso sollte der Installateur den Blitzschutz kontrollieren. Die Sichtprüfung der Anlage ist wichtig, um sich einen aktuellen Eindruck von ihrem Zustand zu verschaffen. Starke Winde oder Eis können den Generator im Winter beschädigt oder bewegt haben, das lässt sich bei einer Begehung leicht feststellen. Wichtig ist auch, dass der Referenzsensor der Anlage frei zugänglich und sauber ist. Schrauben und Stecker sind zu kontrollieren. Die Schrauben sollten fest sitzen, die Stecker ebenso – ohne dass Wasser eingedrungen ist. Bei einer Begehung sollte zumindest stichprobenartig geprüft werden, ob die Anschlussdosen der Module unversehrt sind.

Anlagen auf Wildfraß überprüfen

Bei der Begehung der Solaranlage im Frühjahr ist unbedingt auf solche Schwachstellen zu achten. Je nach Region können Waschbären erhebliche Schäden verursachen, ebenso Marder oder Mäuse. Von Krähen ist bekannt, dass sie die harte Glasfläche der Module lieben, um darauf Nüsse zu knacken. Ganz verhindern kann man die Aktivitäten der Tiere nicht, wohl aber vorbeugen. Die Stringkabel sind prinzipiell hochzubinden oder in gut verschlossenen Schächten zu verlegen, am besten aus Draht oder Blech. Tote Winkel oder Verstecke für Nester kann man mit Blenden verschließen. Die Durchsicht beginnt auf dem Dach, sollte dort jedoch nicht enden. Denn zum Frühjahrsputz gehört ebenso ein Blick in den Keller oder den Haustechnikraum, wo der Wechselrichter hängt und – falls vorhanden – die Solarbatterie steht.

Umrichter und Batterie nicht vergessen

Die Anschlüsse und Sicherungen des Umrichters sind zu prüfen. Bei der Batterie sollte man den Betriebszustand checken. Bleibatterien brauchen ausreichend Entlüftung – ist diese noch gewährleistet? Auch der Säuregrad in den Bleizellen und der Wasserstand sind zu prüfen, gegebenenfalls ist destilliertes Wasser nachzufüllen. Bei Lithiumspeichern genügen die Inaugenscheinnahme und der Abgleich der Betriebswerte.

Die Ergebnisse des Frühjahrsputzes sind in der Anlagendokumentation abzulegen: Protokolle, Mängellisten und ihre Behebung. Auf diese Weise lassen sich wiederkehrende Probleme gut aufspüren, ebenso schleichende Minderungen des Ertrags durch mangelhafte oder minderwertige Komponenten oder Verschmutzung durch benachbarte Betriebe. Das hilft, um die Wartung im Jahresverlauf zu optimieren. Die Begehung im Frühjahr ist eine gute Gelegenheit, um die Erträge des vergangenen Jahres mit der Ertragsprognose der Anlagenplanung zu vergleichen.

Ein Kaffee mit dem Kunden

Bei einer Tasse Kaffee im Anschluss kann man zum Beispiel mit dem Kunden sprechen, ob sich die Nachrüstung einer Solarbatterie lohnt oder wie der Eigenverbrauch des Solarstroms erhöht werden kann. So lassen sich Folgeaufträge generieren. Denn die Solaranlage ist nur der Anfang einer wunderbaren Freundschaft.

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