Diese 4 Fakten zum Individuellen Sanierungsfahrplan sollten Sie kennen

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist seit 2017 ein zentrales Instrument in der Energieberatung für Wohngebäude. Er bietet Hauseigentümern eine klare Orientierung zur Verbesserung der Energieeffizienz und unterstützt Energieberater bei der Erstellung förderfähiger Berichte. Hier sind die wichtigsten Vorteile rund um den iSFP im Überblick.
1. Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) gilt als bewährter Standard
Der iSFP hat sich seit 2017 als Standard in der Energieberatung etabliert. Er bietet Hauseigentümern eine detaillierte, leicht verständliche Übersicht über den energetischen Zustand ihres Gebäudes sowie über mögliche Modernisierungsmaßnahmen.
Die Ergebnisse werden in einem übersichtlichen Bericht dargestellt, der häufig sowohl in gedruckter Form als auch digital zur Verfügung steht. Die Darstellung umfasst Farbcodierungen, die den Ausgangszustand des Gebäudes und die Fortschritte bei der Energieeffizienz anschaulich visualisieren.
Zudem können Hauseigentümer mithilfe von digitalen Tools oder Apps auf die Informationen zugreifen, was eine flexible Nutzung und Aktualisierung der Sanierungsstrategie ermöglicht. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden.
2. Vorteile des iSFP für Hauseigentümer und Berater
Ein Vorteil des iSFP liegt in der Kombination mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Hauseigentümer, die den iSFP nutzen, können bei der Umsetzung von Einzelmaßnahmen wie der Optimierung der Heizungsanlage oder der Verbesserung der Gebäudehülle den sogenannten iSFP-Bonus beantragen. Dieser Bonus erhöht die Förderung um fünf Prozentpunkte. Gefördert werden beispielsweise Maßnahmen wie der Austausch alter Heizungen, die Dämmung von Dächern oder Wänden und die Installation moderner Wärmepumpen. Auch die Fachplanung und Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten wird bezuschusst.
Die Antragstellung erfolgt online über das BAFA-Portal, wobei ein Energieeffizienz-Experte im Vorfeld eine technische Projektbeschreibung (TPB) der geplanten Maßnahme erstellt. Nach Fertigstellung der Maßnahme wird ein technischer Projektnachweis (TPN) ausgestellt, der bestätigt, dass die Maßnahme den technischen Anforderungen der Förderrichtlinie entspricht. Der iSFP und der damit verbundene Bonus machen also nicht nur die Planung einfacher, sondern senken auch die Investitionskosten erheblich.
Seit dem 22. September 2022 gilt im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ebenso die neue Gebäudekategorie: Worst Performing Building (WPB). Wird ein WPB zu einem Effizienzhaus oder Effizienzgebäude saniert, können Fördermittel mit einem zusätzlichen (Tilgungs-)Zuschuss von 10 % beantragt werden.
3. Übergangsregelung für Energieberater
Seit 2023 müssen Energieberater in der Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (Dena) eingetragen sein, um Förderprogramme wie den iSFP nutzen zu können. Diese Expertenliste ist eine wichtige Voraussetzung, damit Energieberatungen förderfähig bleiben.
Für Berater, die bis Ende 2026 in der Liste eingetragen sind, gilt eine Übergangsregelung. Das bedeutet, dass sie weiterhin iSFP-Berichte im Rahmen von BAFA-Förderprogrammen erstellen und einreichen dürfen, auch wenn ihr Eintrag vorübergehend nicht sichtbar ist. Nach Ablauf dieser Übergangsfrist im Jahr 2027 müssen alle Berater ihren Eintrag verlängern.
4. Das ist der Unterschied zwischen Energieaudits und iSFP
Der iSFP und Energieaudits sind zwei unterschiedliche Werkzeuge, die beide zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen, aber verschiedene Ziele verfolgen. Der iSFP richtet sich primär an Hauseigentümer und bietet eine detaillierte, visuell aufbereitete Sanierungsstrategie für Wohngebäude.
Energieaudits hingegen sind für Unternehmen verpflichtend, die nicht als kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) gelten, und werden durch das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) geregelt. Ein Energieaudit ist eine systematische Untersuchung des Energieverbrauchs eines Betriebs, bei der Einsparpotenziale identifiziert und bewertet werden. Dabei wird der gesamte Energieeinsatz im Unternehmen analysiert, von der Beleuchtung bis zu Produktionsprozessen. Ziel ist es, Maßnahmen zu entwickeln, die den Energieverbrauch senken und die Wirtschaftlichkeit steigern. Energieaudits müssen alle vier Jahre durchgeführt werden und durch qualifizierte Energieauditoren erfolgen.
Während der iSFP für private Eigentümer entwickelt wurde, dient das Energieaudit der Optimierung des Energieverbrauchs in Unternehmen. Beide Ansätze tragen jedoch dazu bei, die Energieeffizienz zu verbessern und langfristig Kosten zu senken.
Weitere Informationen zu den Regelungen und Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).