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Wärmenetze in ländlichen Regionen: Strategien für kleine Kommunen

Der aktuelle Kabinettsbeschluss zum Wärmeplanungsgesetz der Bundesregierung sieht eine kommunale Wärmeplanung für alle Kommunen Deutschlands vor. Eine zentrale Maßnahme ist dabei die Errichtung von Wärmenetzen in Bestandsquartieren. Die Vorteile von Wärmenetzen liegen auf der Hand: Wertschöpfung vor Ort, preisstabilere Wärmeversorgung, Werterhalt des Gebäudebestandes und nicht zuletzt eine höhere Standortattraktivität für Gewerbe und Industrie mit Niedertemperaturwärmebedarf.

Nicole Pillen, Bereichsleiterin Urbane Energiewende der dena, sagte: „Die Wärmewende vor Ort ist eine der zentralen Herausforderungen der Transformation. Gerade für die kleinen Kommunen stellen sich beim Aufbau von Wärmenetzen viele Fragen technischer und ökonomischer Art. Unsere Studie zeigt, dass es für die verschiedenen Ausgangslagen vor Ort individuelle Lösungsansätze gibt, die zugleich auch Wertschöpfung, Energiesicherheit und Innovationen auf regionaler Ebene schaffen können. Ziel unserer Studie ist es, auch diese Möglichkeiten noch breiter in die Öffentlichkeit zu bringen.“

Die Studie „Vernetzte Wärmeversorgung in Bestandsquartieren – Handlungsstrategien für Anwendungsfälle für die Initiierung, Planung und Umsetzung vor Ort“ zeigt Optionen auf, wie Kommunen den Wärmenetzaufbau initiieren, flankieren und in ihn investieren können. Denn obwohl die Verfügbarkeit kommunaler oder privater Investitionsmittel bei Wärmenetzen in Bestandsquartieren eine wichtige Rolle spielt, können die relativ kostengünstigeren Maßnahmen der Initiierung und Flankierung den Boden für tragfähige Projekte bereiten. Dabei ist vor allem ein gut funktionierendes Netzwerk an Akteuren und Beteiligten vor Ort mit starken Allianzen auch über die kommunale Verwaltung hinaus sehr wichtig. Der Aufbau von Wärmenetzen ist, wie auch die kommunale Wärmeplanung und ihre Umsetzung, als Stakeholder-Prozess zu sehen.

Abhängig von den lokalen Ausgangsbedingungen muss die konkrete Ausgestaltung vor Ort individuell konkretisiert werden. Verschiedene Interessen und Optionen entlang von Betreibermodellen müssen abgewogen werden und ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Die lokale Ebene wird hierdurch stark aufgewertet und ihre entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende unterstrichen. Vielerorts können Kommunen bereits heute an Orten mit hoher Wärmeliniendichte oder großer Umweltwärmequellen Wärmenetze umsetzen.

Ein Leuchtturm der Umsetzung ist die Stadt Bruchsal mit ihrer Klimastrategie 2050: Ankerkunden in Form von öffentlicher Liegenschaften bilden den Startpunkt zum Aufbau Quartierswärmenetzen. Zusammen mit den 100 % kommunalen Stadtwerken, der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe sowie diversen privaten Zulieferern und Betreibern in der Region hat sich hier ein effektives und handlungsfähiges Akteursgeflecht entwickelt. Begleitet werden die Vorhaben durch diverse Informationskampagnen und Online-Tools wie dem Energieleitplan, der die Entwicklungen transparent macht und niederschwellig Beteiligung herstellt.

Über die Studie

Die Studie „Vernetzte Wärmeversorgung in Bestandsquartierenn – Handlungsstrategien für Anwendungsfälle für die Initiierung, Planung und Umsetzung vor Ort“ ist im Rahmen des Projekts „Gebäudeforum klimaneutral“ entstanden. Mit dem Gebäudeforum klimaneutral hat die dena eine zentrale Anlaufstelle zum klimaneutralen Bauen und Sanieren in Gebäuden und Quartieren initiiert. Es richtet sich an die Fachleute aus diesem Bereich. Die Plattform stellt qualitätsgesicherte Informationen und Arbeitshilfen bereit, sorgt für Wissensaufbau im Themenfeld Innovationen und macht die Energiewende im Gebäudesektor anhand von guten Beispielen sichtbar. Unterstützt wird das Expertenteam der dena im Gebäudeforum von einem kontinuierlich wachsenden Fachpartnernetzwerk aus Branchenverbänden und Vertretern aus allen Regionen Deutschlands. Ziel des Gebäudeforums klimaneutral ist, Wissen zu multiplizieren und so die Fortschritte der Energiewende im Gebäudebereich zu beschleunigen.

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