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Trittschalldämmung verlegen: 5 häufige Fehler

Frank Urbansky
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Kinder stürmen laut ober den Boden oder Opa klopft mit seinem Stock auf das Parkett. Normalerweise dürfte das niemanden in den Wohnungen darunter stören. Denn in Etagenwohnungen und sogar in den dortigen Treppenhäusern ist eine Trittschalldämmung in jedem Raum vorgeschrieben.

Die Deutsche Gesellschaft für Akustik (DEGA) empfiehlt eine Reduzierung unter 50 dB durch die Dämmung. Ist erhöhter Schallschutz vorgegeben, liegt die Obergrenze bei 46 dB. Penibel geregelt ist das in der DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“.

Dennoch kann viel schiefgehen, wenn Sie eine entsprechende Trittschalldämmung verlegen. Um dies zu vermeiden, sollte man sich bei der Verlegung an der DIN EN 16354, den Merkblättern des Verbandes der europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF) und des Verbandes der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge (MMFA) orientieren.

Diese 5 Fehler sollten Sie beim Verlegen der Trittschalldämmung unbedingt vermeiden. 

 1. Fehler: Unebener Untergrund verhindert Schallschutz

Soll eine Trittschalldämmung den Schall auch wirklich dämmen, braucht es einen absolut ebenen Untergrund für die Verlegung. Jeder Hohlraum unter oder im Bodenbelag vereitelt dies. Deswegen sollte jeder Untergrund, der über Unebenheiten verfügt, ausgeglichen werden.

Geeignete Ausgleichsmasse dafür gibt es im Baumarkt. Tolerierbar sind maximal Unebenheiten von bis zu 3 Millimetern je laufenden Meter. Generell kann man sagen, dass sich mineralische Untergründe, Estrich etwa, deutlich besser eignen als ein Boden aus Holz. Ratsam ist eine Bodenunterlage aus Vinyl auf der ausgeglichenen Fläche, so dass die Dämmung sich garantiert absolut luftdicht verlegen lassen lässt.

Egal, ob es sich um Bodenbeläge wie Parkett, Laminat oder Vinyl handelt: Die Trittschalldämmung im Raum muss professionell verlegt werden.

2. Fehler: Überlappungen und Abstände bei der Unterlage

Das führt gleich zum nächsten Punkt: Die Unterlage im Boden muss auf Stoß verlegt werden. Geschieht das überlappend oder mit auch nur geringem Abstand, bilden sich wieder Hohlräume, die einen Trittschallschutz mindern. Am Markt gibt es dafür Klicksysteme, mit denen die Bahnen direkt an den Stößen und luftdicht miteinander verbunden werden können.

Zur Sicherheit können die Stöße noch mit Alutape verklebt werden – auch, damit die einzelnen Bahnen unter einem Schritt nicht verrutschen und selbst Unebenheiten erzeugen, was wieder direkt zu Fehler 1 führt. Ein weiterer Tipp: Beim Verlegen sollte die Trittschalldämmung um 90 Grad versetzt zu den Bahnen des Bodenbelags gelegt werden. Dadurch verhindert man, dass Längsfugen beider Bodenbeläge übereinander liegen könnten.

3. Fehler: Feuchteschutz für Trittschalldämmung fehlt

Bei jedem Bau entsteht Wasser, das erst nach und nach abtrocknen muss. Aufsteigende Feuchtigkeit oder Restfeuchte, die insbesondere an den Stößen nach oben dringt, kann eine Trittschalldämmung nachhaltig schädigen und ist übrigens auch sonst nicht gut für die Gesundheit der Bewohner.

Deswegen ist es ratsam, einen Feuchteschutz entweder extra zu verlegen, der mittels eines Tapes entlang der Stöße verlegt wird, oder ein Trittschalldämmsystem zu nutzen, bei dem dieser schon integriert ist. Allerdings sollte man bei Holzbelägen wie Parkett auf einen Feuchtigkeitsschutz zwingend verzichten. Da dieser die Wasseranteile im Bauwerk zurückhält, würde das zu einer Schädigung des Holzes führen. Dann gammelt, schimmelt und verfault das Parkett. Und wer möchte schon so einen Bodenbelag haben?

4. Fehler: Zu „gute“ Isolierung bei der Dämmung

Eine Trittschalldämmung dämmt nicht nur den Schall, sondern auch die Wärme. Bei Fußbodenheizungen geht das natürlich zu Lasten der Energieeffizienz, weil mehr Wärme aufgebracht werden muss, um durch den nun trittschallgedämmten Boden nach oben zu gelangen. Entscheidend ist für die richtige Trittschalldämmung bei Fußbodenheizungen der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand, und der sollte in diesem Falle 0,15 m² Kelvin je Watt nicht überschreiten.

5. Fehler: Weicher Untergrund

Eine Trittschalldämmung ändert die Physik des Fußbodens. Er wird weicher. Nur darf der Boden bzw. der Bodenbelag nicht zu weich werden, weil er dann an Stellen, die besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind, nachgibt und geschädigt wird – etwa im Flur oder den stark frequentierten Teilen in einem Raum oder bei schweren Möbeln.

Verwendet werden sollten hier Unterlagen mit einer hohen Druckspannung, auch als CC- oder DL-Wert bezeichnet. Ist der Untergrund im Boden bzw. der Bodenbelag weicher, muss eine höher belastbare Trittschalldämmung gewählt werden.

Fazit:

Bei der Verlegung der Trittschalldämmung lauern viele Tücken. Es ist ratsam, die Dämmung lieber von einem Handwerker verlegen zu lassen, um einen optimalen Schallschutz zu gewährleisten. Allerdings sollte man als Bauherr auch dann darauf achten, dass dieser die richtigen Materialien zur Schalldämmung für den jeweiligen Boden auswählt. Denn Bodenbeläge aus Vinyl, Laminat oder Parkett erfordern eine jeweils andere Dämmung.

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