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26 Jahre alte Magnet-Nullschwelle: Erfahrungen und Bedeutung für die Barrierefreiheit

Eine barrierefreie und für ältere Menschen selbstständig nutzbare Architektur – das forderte 1994 die Stadt München von uns“, berichtet Heinz Franke vom zuständigen Münchner Architektenteam Marx, Franke, Rössel. Die drei Architekten erarbeiteten ein neues Konzept für das Mathildenstift. Im poetischen Denkmal sollten barrierefreie Wohnungen für ein modernes betreutes Wohnen eingerichtet werden – eine anspruchsvolle Aufgabe. 1995 begannen die Umbauarbeiten. „Für die Projektsteuerung wurde die GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München beauftragt“, erzählt Herbert Maier-Unkelhäußer, der zu diesem Zeitpunkt die Leitung der Projektsteuerung bei der GWG innehatte. 

„Die Zusammenarbeit zwischen der GWG und den zuständigen Architekten harmonierte ausgezeichnet. Ich denke heute noch gerne an dieses Projekt“, betont der erfahrende Projektsteuerer. „Die Magnet-Nullschwelle war 1996 eine ganz neue Lösung für Barrierefreiheit. Wir Architekten haben uns sehr schnell für diese Neuheit als schwellenfreien Zugang auf die Balkone entschieden. Die Abdichtungstechnik mit den Magnetprofilen beurteilten wir nachhaltig system­sicher und für die Seniorinnen und Senioren gewährte diese Konstruktion eine sichere und selbstständige Zugänglichkeit auf die Lebensqualität steigernden Freisitze“, erläutert Architekt Franke.

Die über 26 Jahre alten barrierefreien Magnet-Nullschwellen im Münchner Mathildenstift funktionieren bis heute selbst in 2-flügeligen Türen problemlos.

Nullschwellen waren schon damals gefordert!

Auch beim Projektsteuerer Maier-Unkelhäußer seien sie auf offene Türen gestoßen, als sie ihm die neue Magnet-Nullschwelle als barrierefreien Übergang zwischen Wohnung und Balkon vorstellten. „Wäre die Projektsteuerung nicht einverstanden gewesen, wäre das neue Produkt nicht zum Einsatz gekommen“, so Franke. Das Herausfordernde bei dieser Entscheidung sei die Neuheit der Magnet-Nullschwelle gewesen. „Es gab zum Entscheidungszeitpunkt im Jahr 1996 noch keine Einbaubeispiele mit Langzeitbewährung in der Baupraxis“, betont auch Maier-Unkelhäußer.

Doch die damalige Norm für barrierefreies Wohnen, die DIN 18025, erlaubte nur bei einer technisch unbedingten Erforderlichkeit Türschwellen. „Mit der Magnet-Nullschwelle gab es jedoch keine technischen Gründe mehr, die gefährliche Türschwellen rechtfertigen konnten“, erklärt Maier-­Unkelhäußer.

Die Balkone des Mathildenstifts sind aufgrund der schon im Jahr 1996 verbauten Nullschwellen für alle Mieter seit fast drei Jahrzehnten nutzbar und sturzpräventiv zugänglich.

Kein Problem im Dauerbetrieb

Die heutigen Erfahrungen zeigen, dass die zuständigen Architekten und die Projektsteuerung richtig lagen. „Die barrierefreien Magnet-Nullschwellen funktionieren auch nach über 26 Jahren noch sehr gut. Es gab noch nie irgendwelche Probleme oder Undichtigkeiten“, berichtet die Hausmeisterin vom Mathildenstift, Katarzyna Banaszak.

„Unsere Magnet-Nullschwelle wurde im Frühjahr 1996 auf dem Markt eingeführt. Damals und die folgenden 20 Jahre waren wir weltweit der erste und einzige Hersteller einer schlagregendichten Nullschwelle für Hauseingangstüren und für Terrassen- und Balkontüren. Das Mathildenstift war das erste größere Objekt, in welches unsere universell designten Magnet-Nullschwellen eingebaut wurden“, berichtet Claudia Rager-Frey, die Geschäftsführerin der Alumat Frey GmbH. Folglich kann davon ausgegangen werden, dass das Mathildenstift wahrscheinlich auch weltweit die erste Pflegeimmobilie ist, die sich mit barrierefreien, sturzpräventiven und höchstschlagregendichten Nullschwellen an den Balkontüren auszeichnen kann. Heute ermöglicht Alumat laut dem Passivhausinstitut weltweit die erste und einzige passivhauszertifizierte Nullschwelle für Außentüren.

Die erste Pflegeimmobilie mit Magnet-Nullschwellen bietet demnach beste Sturzprophylaxe und selbstständige Zugänglichkeit auf die Freisitze mit gleichzeitig höchster Schlagregendichtheit für das Gebäude.

„Dass der Boden hier so glatt ineinander übergeht, das ist prima“, erklärt ­Bewohnerin Anni Topel. „Mein Balkon bedeutet für mich Freiheit.“

Nullschwellen unverzichtbar für Pflege

E. Avdusinovic ist als Altenpfleger im Mathildenstift tätig und kennt die Bedeutung von schwellenlosen Böden als unabdingbare Sturzprävention und Barrierefreiheit. „Schon 1 cm hohe Türschwellen können dazu führen, dass ältere Menschen diese nicht mehr selbstständig mit ihren Hilfsmitteln wie z. B. Rollstuhl und Rollator nutzen können. Zusätzlich stellen diese Barrieren eine beachtliche Sturzgefahr für Seniorinnen und Senioren dar“, erklärt der erfahrene Altenpfleger. „Jede Sturzgefahr bedeutet eine immense Gesundheits- und Lebensgefahr für ältere Menschen.

Deshalb sind wir hier im Mathildenstift sehr froh, dass die Zugänge auf die Balkone mit den schwellenlosen Magnet-Nullschwellen ausgestattet sind. Unsere Bewohner kommen mit diesen selbstständig und sicher auf die Balkone“, so der Altenpfleger Avdusinovic.

Das denkmalgeschützte Mathildenstift in München.

Balkon-Nutzbarkeit nur mit Nullschwellen

„Dank der barrierefreien Magnet-Nullschwellen kann bei uns jeder Bewohner und jede Bewohnerin, trotz Rollator und Rollstuhl auf den Balkon“, berichtet auch die Verwaltungsfachangestellte des Mathildenstifts, Martina Frey. Mit ihrer Zusatzqualifikation als examinierte Krankenschwester kennt sie die Bedeutung von Wohnungen mit Balkonen für ältere Menschen. „Fast alle, die sich für unser selbstständiges Wohnen melden, wünschen sich einen Balkon“, erklärt Frey.

Bereits 1 cm hohe Schwellen würden die Nutzbarkeit aller Balkone für die meisten älteren Menschen im Mathildenstift verhindern und für alle eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. Die türanschlagfreien Magnet-Nullschwellen hingegen ermöglichen bereits seit nunmehr fast drei Jahrzehnten eine sturzpräventive Nutzbarkeit der kompletten Balkone für alle.

Die Verfasserin dieses Artikels Ulrike Jocham ist auch bekannt als Frau Nullschwelle.

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