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Brennstoffzelle oder Motor: Diese KWK-Varianten bietet der Markt

Frank Urbansky
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Großes motorisches BHKW für eine gewerbliche Lösung.

Das Potenzial für die Kraft-Wärme-Kopplung im Heizungskeller ist gewaltig. Jährlich werden etwa 600.000 der insgesamt 15 Millionen Heizungsanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern ersetzt, meist nach einem Totalausfall. Fast immer bleiben die Eigentümer oder Betreiber bei dem bisherigen Brennstoff und der dazugehörigen Technologie. 16.000 KWK-Lösungen und rund 2.000 Brennstoffzellen wurden bislang in Deutschland auf Verbrennungsmotorbasis installiert.

Grund dafür ist nicht nur die Treue zu den bisherigen, fast immer fossilen Brennstoffen, sondern auch die Investition. Eine Brennstoffzelle für den Hausbedarf kostet um die 25.000 Euro, eine KWK-Anlage mit Verbrennungsmotor ist nur unwesentlich günstiger. Und: „KWK ist eine Lebensaufgabe“, sagt Johannes Kasche, technischer Planer von Building Applications Ingenieure in Berlin, wegen der anfallenden Pflege, Wartung und den Stromabrechnungen. Zudem sei KWK politisch vage, etwa wegen der Abgabe auf Eigenstromerzeugung. Dennoch macht sich die Branche Hoffnung. Für die Brennstoffzelle wurde für 2017 einmal mehr der Marktdurchbruch erwartet. Doch er blieb – wie schon die Jahre zuvor – aus.

Politik unterstützt von Brennstoffzellen

Brennstoffzellen für den Heizungskeller erfreuen sich weiterhin politischer Unterstützung. Ein auf zehn Jahre bis 2026 angelegtes Programm der Bundesregierung will einen kurzfristig erwarteten Markthochlauf von stationären Brennstoffzellenheizungen im kleinen Leistungsbereich für Einfamilienhäuser befördern. Dazu dient ein befristeter und degressiv ausgelegter Investitionszuschuss. Im gewerblichen und industriellen Bereich soll die Kraft-Wärme-Kopplung via Brennstoffzelle ebenfalls gefördert werden.

Einer der Hauptgründe für die modifizierte Weiterführung dieser Förderung ist das Callux-Programm. In diesem 765 Millionen Euro schweren Feldtest wurden von 2008 bis 2015 rund 500 Brennstoffzellen in deutschen Heizungskellern, einige auch in KiTas und kleinen Gewerbebetrieben, installiert, überwacht und die Reaktionen der Kunden ermittelt.

Insgesamt sorgen derzeit rund 2.000 Brennstoffzellen in deutschen Privathaushalten und kleineren Gebäuden für Strom und Wärme. „Wir gehen davon aus, dass sich die Absatzzahlen jährlich deutlich steigern und in den ersten drei Jahren jährlich etwa verdoppeln, um 2019 bei etwa 9.000 Anlagen zu liegen“, so Alexander Dauensteiner von der Initiative Brennstoffzelle.

Mithilfe des aktuellen Förderprogrammes sollen es bis 2026 mindestens 70.000 werden. Gelingen kann dies jedoch nur, wenn die Geräte auch marktreif sind. „Brennstoffzellenheizungen und Brennstoffzellengeneratoren haben die Marktreife erreicht. Das gilt auch für Brennstoffzellenheizgeräte für die Gebäudeenergieversorgung, die nicht in Callux getestet wurden“, schätzt Doris Wittneben, Innovationsmanagerin beim Versorger MVV Energie.

Industrielle Brennstoffzellen bis 2 MWel lägen schon auf dem Technology-Readiness-Level (TRL) 7 bis 9. Dieser bezeichne den Nachweis der Funktionstüchtigkeit im Einsatzbereich bis hin zum Nachweis des erfolgreichen Einsatzes. Die Planung sollte man nach der DIN SPEC 32737 „Energetische Bewertung gebäudetechnischer Anlagen – Brennstoffzellen“ ausrichten. Diese decke den Bereich wärmegeführter Brennstoffzellen zwischen 0,3 und 5 kW ab.

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