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Personalmangel im Handwerk: Wie kann er behoben werden?

Dimitrij Krasontovitsch

Warum gibt es einen Personalmangel im Handwerk?

Dass aktuell solch ein großer Personalmangel im Handwerk herrscht liegt mehreren Aspekten zugrunde und erscheint als logisches Resultat der Versäumnisse der letzten 20 Jahre. Denn der Nachwuchs im Handwerk wurde nicht ausreichend ausgebildet und gefördert. Für ihre Kinder sehen Eltern oftmals einen akademischen Weg vor, Ausbildung und Lehre werden in unserer Gesellschaft leider meist schlechter angesehen als ein Studium.

Auch die Handwerksbetriebe selbst mitverantworten die Situation, das Anbieten von Ausbildungsplätzen bedeutet für diese oftmals finanzielle und personelle Aufwände. Zudem entscheiden sich einige Betriebe gegen Lehrstellen, um dem Risiko, dass Azubis nach Abschluss ihrer Ausbildung den Arbeitsplatz direkt verlassen und in die Industrie wechseln könnten, zu entgehen.

Handwerksausbildungen müssen gefördert werden

Damit dieser Personalmangel zukünftig und vor allem auch langfristig behoben werden kann, müssen Ausbildungsplätze staatlich gefördert werden. Den Handwerksbetrieben sollte eine finanzielle Unterstützung für das Anbieten von Lehrstellen geboten werden, damit sich zukünftig das Annehmen von Azubis in den Betrieben trotz Risiko rentiert. Dass es möglich und sinnvoll ist, zeigt die fürs Lehrjahr 2020/2021 in der Coronakrise angeschobene Förderung Ausbildungsprämie (plus).

Aber auch die Betriebe sollten ihr Handwerk für die jüngere Generation erlebbar und attraktiv machen, ihnen muss durch einen systematischen Zugang zu Schulen die Möglichkeiten geboten werden, bereits in jungen Jahren die Sinnhaftigkeit und die diversen Aufgabenbereiche der Arbeit zu verstehen.

Persönlichkeit statt Personalmangel?

Doch nicht nur die fehlenden Auszubildenden sind ein Grund für den Personalmangel. Denn de facto gibt es einsatzbereite Fachkräfte. Viele von ihnen wechseln jedoch häufig von Betrieb zu Betrieb. Der Grund dafür liegt in jenem Aspekt, der insbesondere in handwerklichen Berufen oftmals vernachlässigt wird, sich jedoch für ebendiesen Personalmangel ausschlaggebend zeigt: Das Zwischenmenschliche. Handwerksbetriebe fokussieren sich oftmals auf die Fachkenntnisse ihres Personals, sie beurteilen diese lediglich anhand ihrer Qualifikationen und ihres Fachwissens.

Vergessen wird dabei schnell der Punkt, dass sich Personal nur dann langfristig an einen Betrieb binden wird und kann, wenn dieses sich in seiner Arbeit wertgeschätzt fühlt. Handwerksbetriebe müssen an dieser Stelle verstehen, dass sie bei der Auswahl von Fachkräften auch den zwischenmenschlichen Aspekt mit einbeziehen sollten. Wenn innerhalb eines Unternehmens alle dieselbe Wertehaltung innehaben und gemeinsam an einem Strang ziehen, werden Fachkräfte deutlich länger im Betrieb bleiben.

Attraktivitätssteigerung für das Handwerk

Das Handwerk muss eine deutliche Attraktivitätssteigerung erfahren, damit der Personalmangel sowohl akut als auch langfristig behoben werden kann. Nicht nur muss das Handwerk für die Jüngeren attraktiv und erlebbar gemacht werden, damit sich diese für Ausbildungen im handwerklichen Bereich entscheiden. Auch die Betriebe selbst sollten auf der Suche nach Personal darauf fokussiert sein, die anzubietende Stelle möglichst erlebbar potenziellen Kandidaten zu vermitteln. Dabei bringen klassische Stellenausschreibungen oftmals keinen Erfolg, da hier der Streuverlust ihrer Betrachter zu groß ist. Online können Handwerksbetriebe hingegen gezielt all jene Personen ansprechen, die die notwendigen Qualifikationen aufweisen und sich als potenzielle Kandidaten eignen.

Die Arbeit erlebbar machen

Damit Handwerksbetriebe jedoch eine hohe Fluktuationsrate vermeiden können, muss der bereits erwähnte Aspekt der Kompatibilität der Fachkräfte bereits während der Personalsuche mit bedacht werden. Online-Stellenausschreibungen sollten so gestaltet sein, dass nicht nur das Anforderungsprofil an den Bewerber erläutert wird, sondern dass der Bewerber selbst sich einen Eindruck vom Betrieb verschaffen kann. Hierfür empfiehlt es sich, Bilder und Videos in Stellenausschreibungen zu integrieren, um das Arbeitsklima und den Arbeitsplatz realistisch und authentisch für Interessenten darzustellen.

Auch Beschreibungen der gemeinsamen Aktivitäten, welche die Mitarbeiter in ihrer Freizeit unternehmen, sorgen beispielsweise dafür, dass Bewerber ein Gefühl dafür bekommen, welche Werte innerhalb des Betriebes vertreten und gelebt werden. Denn der monetäre Aspekt ist meist nicht alleinig dafür ausschlaggebend, ob sich Fachkräfte für einen Betrieb finden lassen, viel eher überzeugen zwischenmenschliche Aspekte am Arbeitsplatz. Allerdings befürworten viele Jobsuchende die Angabe des Gehalts in Stellenanzeigen.

Arbeitgeber sollten bei Stellenausschreibungen Bilder und Videos hinzufügen, um dem Arbeitnehmer ein realistisches Gefühl des Arbeitsplatzes zu vermitteln. Außerdem sollte auch Unternehmungen des Teams erwähnt werden.

Den Personalmangel beheben - akut und langfristig

Damit der Personalmangel im Handwerk behoben werden kann, müssen in erster Linie Ausbildungsplätze gefördert werden. Betriebe müssen staatliche Unterstützung erhalten, damit diese nicht nur lediglich Ausbildungsplätze anbieten, sondern zugleich auch einen hohen Qualitätsstandard setzen können, wodurch Azubis nach ihrem Abschluss auch wahrscheinlicher im Betrieb bleiben werden. Die Attraktivitätssteigerung von handwerklichen Ausbildungen ist wohl der langfristig effizienteste Weg, um den Personalmangel auf Dauer eindämpfen zu können.

Um den akuten Mangel lösen zu können, sollten Handwerksbetriebe auf der Suche nach neuem Potenzial neue Wege der Personalsuche ergreifen. Statt sich lediglich auf Qualifikationen der Fachkräfte zu fokussieren, sollte der zwischenmenschliche Aspekt stetig ebenso mit einbezogen werden, um eine hohe Fluktuationsrate zu vermeiden. Besonderes Augenmerk sollte auf die Stellenausschreibung gelegt werden. Visuelle Elemente wie Bilder und Videos geben Bewerbern einen authentischen Einblick in den Betrieb. Nutzen Sie Social Media. Außerdem: Das Kommunizieren und auch Vertreten derselben Werte sorgt dafür, dass sich Fachkräfte länger an einen Betrieb binden und sich krisenresistenter zeigen.

Dieser Artikel wurde von Dimitrij Krasontovitsch verfasst.  Dimitrij Krasontovitsch ist der Mitgründer der Candidate Flow GmbH und Mitentwickler der Candidate-Flow-Methode. Die Online-Marketing-Agentur zählt zu den innovativsten Agenturen im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften im DACH-Gebiet geht.

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