Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Die neue ISO 45001 kommt und soll für sichere und gesunde Arbeitsplätze sorgen

Die neue DIN EN ISO 45001 soll nun spätestens im ersten Halbjahr 2018 veröffentlicht werden. Grund für die Verzögerung: Der Entwurf hatte nicht die nötige Dreiviertel-Mehrheit erhalten. Er wurde daraufhin, auf Basis der über 3.000 eingegangen Kommentare, grundlegend überarbeitet und steht nun als zweiter Entwurf zur Abstimmung.

Die internationale Norm löst den bisher geltenden und als „internationale Behelfsnorm“ verwendeten britischen Standard BS OHSAS 18001 für Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsysteme voraussichtlich ab, die British Standard Institution hat angekündigt ihn zurückzuziehen, sobald die neue internationale Norm veröffentlicht wird.

Unternehmen sind gefordert, bestehende Managementsysteme an die neuen Anforderungen anzupassen. Organisationen, die Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz noch nicht systematisch umsetzen, bietet die neue Norm einen guten Einstieg. Und die ISO 45001 kann leichter als die OHSAS 18001 in bereits bestehende Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme integriert werden. Die für alle Managementsystemnormen angewendete Grundstruktur kommt auch hier zum Einsatz. Die Unternehmen sind gefordert, für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu sorgen. Konkret bedeutet das: Unfällen vorbeugen, die mögliche Schwere von Verletzungen herabsetzen und arbeitsbedingte Erkrankungen vermeiden. Managementsysteme für Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz ermöglichen eine systematische Vorgehensweise und eignen sich für kleine Betriebe ebenso wie für große Firmen.

Was ist neu?

Die neue ISO 45001 „Arbeitsschutzmanagementsysteme - Anforderungen mit Leitlinien zur Anwendung“ weist die sogenannte High Level Structure (HLS) mit 10 Hauptkapiteln auf und entspricht damit der Strukur der internationalen Normen für Managementsysteme, z.B. auch für Qualität (ISO 9001:2015) und Umwelt (ISO 14001:2015): Dies vereinfacht die Integration in bereits bestehende Managementsysteme erheblich und spart so Zeit und Geld. Das Verwenden einheitlicher Begriffe und Definitionen macht den Umgang mit Managementnormen einfacher. Der Anhang A liefert eine Anleitung zur Verwendung des Dokuments. Inhaltliche Änderungen sind vor allem:

  • Der Kontext der Organisation schließt nun sowohl die Beschäftigten als auch die Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette ein, u.a. sollen Arbeitnehmer stärker am Gesundheitsschutzmanagement beteiligt und in Beratungen einbezogen werden. Daneben sollen auch die Bedingungen für Mitarbeiter von Fremdfirmen oder Personal ausgelagerter Prozesse berücksichtigt werden.
  • Das Top-Management ist stärker gefordert als bisher: Die Unternehmensleitung muss Führungsverantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz übernehmen und ein Engagement dafür beweisen.
  • Gefahren müssen identifiziert werden, am Arbeitsplatz ebenso wie für bestimmte Personenkreise, in Notfallsituationen und bei Änderungen von Prozessen. Mögliche Risiken müssen bewertet, eine Maßnahmenhierarchie für das Reduzieren von Risiken im Gesundheits- und Arbeitsschutz muss daraus abgeleitet werden.
  • Chancen zur Verbesserung sollen nun in einem eigenen Prozess identifiziert werden. Chancen können sich z.B. aus Veränderungen der Organisation ergeben oder indem Arbeits- und Gesundheitsschutzrisiken am Arbeitsplatz beseitigt oder Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse der Beschäftigten angepasst werden.
  • Und schließlich wird eine Steuerung von Beschaffung und ausgegliederten Prozessen gefordert, z.B. beim Einsatz einer externen Sicherheitsfachkraft. Das Modell des Plan-Do-Check-Act (PDCA) bleibt dagegen unverändert gültig.

Was sollten Betriebe und Unternehmen tun?

Bis zur Veröffentlichung der ISO 45001 empfiehlt es sich, mit dem BS OHSAS 18001 weiter zu arbeiten. Die Einführung eines Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzmanagementsystems auf der Grundlage des Normentwurfs ist nicht zu empfehlen, da noch Änderungen bzw. Ergänzungen

möglich sind. Es wird voraussichtlich eine dreijährige Übergangsfrist geben, nach Ablauf der Frist muss dann die ISO 45001 umgesetzt sein. Auch die Anforderungen an Auditoren werden an die neuen Normforderungen angepasst.

Durch die Revisionen der ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015 sind Anpassungen ohnehin bis spätestens Herbst 2018 erforderlich. Besonders für integrierte Managementsysteme gilt es daher, Synergien zu nutzen und so den Aufwand möglichst gering zu halten. Unternehmen, die ein Arbeitsschutzmanagementsystem neu einführen wollen, profitieren ebenfalls: Sie können gegenüber Interessenten, Kunden und Lieferanten nachweisen, dass Risiken und Chancen im Arbeits- und Gesundheitsschutz zuverlässig ermittelt und Maßnahmen wirksam umgesetzt werden.

Weitere Informationen und Beratung bietet das Freiburger Unternehmen QUMsult an.

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder