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DIN 1986-4: Das bringt die neue Abwassernorm

Bernd Ishorst
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Inhalt

Im August 2019 ist die aktualisierte Fassung der DIN 1986-4 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke – Verwendungsbereiche von Abwasserrohren und -formstücken verschiedener Werkstoffe“ erschienen. Dieses Regelwerk fasst die genormten ­Abwasserrohrsysteme zusammen, über die häusliches Abwasser und Niederschlagswasser sowie Kondensat aus Feuerungsanlagen abgeleitet werden können. Die wichtigsten Neuerungen haben wir für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst.

Die DIN 1986-4 gilt für die Verwendung von Abwasserrohren und Formstücken in Gebäuden und auf Grundstücken nach DIN EN 12 056 sowie DIN EN 752 gemeinsam mit DIN 1986-100 (Abb. 1). Darüber hinaus gilt diese Norm auch für die Verwendung von Bauprodukten und Verfahren zur Sanierung von Grundleitungen. Gegenüber DIN 1986-4, Ausgabe Dezember 2011, wurden folgende Änderungen vorgenommen:

  • Redaktionelle Überarbeitung unter Berücksichtigung neuer europäischer Normen.
  • Die Angaben zum Brandschutz wurden an die europäischen Regelungen angepasst.
  • Die Tabelle 1 aus der alten DIN 1986-4 wurde wie folgt aufgeteilt:
    Tabelle 1: Verwendungsbereiche der nach harmonisierten europäischen Normen (hEN) hergestellten Abwasserrohre und -formstücke für den Neubau und die Erneuerung
    Tabelle 2: Verwendungsbereiche für Abwasserrohre und -formstücke für den Neubau und die Erneuerung, hergestellt nach nicht harmonisierten europäischen Normen (DIN EN) und nationalen Normen (DIN).
  • Die Informationen zur Aufteilung der Tabelle 1 aus der alten DIN 1986-4 sind in Abschnitt 6 „Brandverhalten von Baustoffen“ der aktualisierten Fassung enthalten.
Abb. 1: Aktualisierte Norm DIN 1986-4, Ausgabe August 2019: Ausschnitt aus ­Tabelle 1 – Kopfzeile und Zeile 3 für gusseisernes Rohr, Lamellengraphit.

Verwendungsbereiche ­Abwasserrohre und -formstücke

Gemäß Abschnitt 4 der Norm müssen die verwendeten Bauprodukte für den Neubau und die Erneuerung von Grundstücksentwässerungsanlagen den Anforderungen der Landesbauordnungen sowie der Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen der Länder entsprechen. Die angegebenen Verwendungsbereiche für genormte Abwasserrohrsysteme in Tabelle 1 und 2 gelten für die Ableitung von häuslichem Abwasser und Niederschlagswasser gemäß DIN 1986-3 sowie für die Ableitung von Kondensaten aus Feuerungsanlagen.

Bei der Ableitung von nicht häuslichem Abwasser bzw. der Verlegung in aggressivem Boden oder Grundwasser muss im Einzelfall besonders nachgewiesen werden, dass die Abwasserrohre, Formstücke und Verbindungen anwendbar sind. Die von den Herstellern der Rohrsysteme veröffentlichten Beständigkeitslisten sollen dem Sanitärplaner nur als Orientierungshilfe dienen. Die Auswahl geeigneter Materialien, unter Berücksichtigung der verschiedensten chemischen Belastungen bzw. Mischbelastungen, erfordert viel Erfahrung und sollte sicherheitshalber nur in Abstimmung mit dem Hersteller des Rohrsystems erfolgen. Der Hersteller benötigt zur genauen Beurteilung bei der Ableitung aggressiver Abwässer mindestens folgende Informationen:

  • Die präzise Bezeichnung der einzelnen Medien bzw. Mittel
  • Konzentrationen und pH-Werte
  • Genaue Angaben bezüglich der Mengen oder Durchsätze
  • Temperaturen der Medien bzw. Mittel.

Zur Beurteilung von Grundleitungen in aggressivem Boden bzw. Grundwasser benötigt der Hersteller mindestens folgende Informationen:

  • Genaue Beschreibung der Bodenverhältnisse
  • Präzise Angaben zum Baugrund und seiner Tragfähigkeit
  • Ergebnisse von Boden- bzw. Grundwasseruntersuchungen.

Nur mithilfe dieser Angaben ist die normgerechte Planung und Ausführung von Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke möglich (Abb. 2 bis 4).

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