Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Danfoss: Klimaschutzpotenzial der Fernwärme ausschöpfen

Hintergrund ist eine Ende 2019 publizierte Studie der Universität Aalborg /Dänemark, die von Danfoss unterstützt wurde und auf den Ergebnissen der EU-geförderten Forschungsprojektreihe Heat Roadmap Europe (HRE) basiert.

Deren zweiter Zwischenbericht (HRE2) kam schon 2013 zu dem Schluss, dass die EU-Klimaziele im Wärmesektor erreicht werden können, wenn der Fernwärmeanteil an der Wärmeversorgung innerhalb der EU bis 2050 von derzeit 12 auf 50 Prozent gesteigert und dadurch das Potenzial der vorhandenen Primärenergiequellen bestmöglich genutzt wird.

Die Aalborger Studie untersucht nun, wie dieses Ziel auf technisch und wirtschaftlich sinnvolle Weise erreicht werden kann. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt dabei eine Quantifizierung der erforderlichen Maßnahmen: Soll der angestrebte Fernwärmeanteil bis 2050 erreicht werden, müssen der Studie zufolge EU-weit 21.500 neue Fernwärmesysteme errichtet werden, 16.500 davon bereits bis 2035.

Fünf Aspekte sind wesentlich für die Fernwärmewende

Mindestens ebenso wichtig wie diese Quantifizierung sind die Hinweise der Studie zu Details der technologischen Umsetzung. Denn mit dem Umstieg auf Fernwärme sind hohe Kosten verbunden, die durch Nutzung bestehender Möglichkeiten der Fernwärmesystemoptimierung und verbraucherseitigen Heizungssanierung kompensiert werden können.

Schlüssel zu einer Fernwärmewende, die für Energieversorger und Verbraucher wirtschaftlich tragfähig bleibt, ist deshalb der Einsatz neuer Systemlösungen und Komponenten, begleitet von gezielten Anreizen zur privaten Sanierung. Fünf Aspekte sind dabei entscheidend:

  1. Die bestmögliche Ausschöpfung aller vorhandener Energiequellen würde durch Einbindung der Fernwärme in intelligente integrierte Energiesysteme erreicht; die benötigte Primärenergie würde im Vergleich zu herkömmlichen Szenarien um 13 Prozent sinken; die jährlichen Energiekosten ließen sich deutschlandweit um 18 Mrd. Euro, EU-weit um 70 Mrd. Euro reduzieren. Für die Kommunen böte sich zudem die Chance, ganze Städte konsequent zu dekarbonisieren und gleichzeitig den kommunalen Versorgungsunternehmen neue Absatzchancen zu erschließen.

     
  2. Durch Niedrigtemperaturnetze mit Vorlauftemperaturen von 50 °C (statt bisher 70 bis 120 °C) ließen sich jährlich etwa 120 TWh Primärenergie einsparen, dies entspricht dem Primärenergieaufwand der heutigen Fernwärmeversorgung in Deutschland und Dänemark zusammen; die Energiekosten würden jährlich um bis zu 6 Mrd. Euro sinken; zusätzlich würde die Integration weiterer klimafreundlicher Energiequellen wie Abwärme und Geothermie möglich.

     
  3. Wird eine angemessene Balance zwischen Energiesparanreizen und Investitionen in eine CO2-arme Energieversorgung gefunden, lässt sich der Raumwärmebedarf um 30 Prozent senken und eine kostenoptimierte Treibhausgasreduktion erreichen.

     
  4. Ein Übergang zu streng bedarfsorientierten Fernwärmesystemen mit automatischer Steuerung würde erhebliche Einsparungen möglich machen; eine intelligente Steuerung von Druck, Temperatur und Durchfluss minimiert in solchen Netzen Wärmeverluste und optimiert insgesamt den Netzbetrieb.

     
  5. Über ehrgeizige Zielvorgaben, die Gewährleistung gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer und die Bereitstellung von Fördergeldern muss die Politik die Rahmenbedingungen für den Umbau der Wärmeversorgung setzen. So sollten zum Beispiel im Zusammenhang mit der Zahlung von Abwrackprämien für Ölheizungen keine Potenziale in puncto Fernwärmeausbau verschenkt werden – zumindest nicht in den in Ballungsgebieten. Zudem sollten auch weiterhin umfassende Forschungsdaten zur Wärmenutzung gesammelt und als Basis von Konzepten für eine systematische Treibhausgasreduktion genutzt werden.
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder