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Energieversorgung in Deutschland auch ohne Erdgas aus Russland gesichert

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Abhängigkeit Deutschlands von Energielieferungen aus Russland erfordern ein Umdenken: Während die Debatte über ein sofortiges Energie-Embargo hochkocht, könnte auch Russland jederzeit seine Lieferungen einstellen. Deutschland bezog bisher rund 55 Prozent seines Erdgases aus Russland. Das DIW Berlin hat Szenarien entwickelt, wie das deutsche Energiesystem im europäischen Kontext schnellstmöglich von diesen Importen unabhängig werden könnte: Auf der Angebotsseite können Lieferungen anderer Erdgasexportländer einen Teil der russischen Exporte kompensieren. Die Versorgungssicherheit würde es erheblich stärken, wenn die Pipeline- und Speicherinfrastruktur effizienter genutzt wird. Auf der Nachfrageseite gibt es ein kurzfristiges Einsparpotenzial von 19 bis 26 Prozent der bisherigen Erdgasnachfrage. Mittelfristig ist insbesondere ein Schub in Richtung erneuerbarer Wärmeversorgung und höherer Energieeffizienz notwendig. Wenn Einsparpotenziale maximal genutzt und gleichzeitig die Lieferungen aus anderen Erdgaslieferländern so weit wie technisch möglich ausgeweitet werden, ist die deutsche Versorgung mit Erdgas auch ohne russische Importe im laufenden Jahr und im kommenden Winter 2022/23 gesichert.

Nachdem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am 30. März die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen hat, ist die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs in die nächste Stufe gegangen. Die Bundesregierung erhöht die Vorsorgemaßnahmen, um für den Fall eines russischen Gas-Lieferstopps gewappnet zu sein. Dabei kommt der deutschen Energiewirtschaft heute zugute, dass nach den wiederkehrenden Erdgaskrisen seit 2006 im restlichen Europa die Erdgasinfrastruktur ausgebaut wurde.info

Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Abkehr von der fossilen Erdgasversorgung machen Deutschland und andere europäische Länder zudem mittelfristig unabhängiger von fossilen Energieimporten. Erdgas ist bei Betrachtung der gesamten Produktionskette aufgrund von austretendem Methan bei der Förderung und dem Transport ein ähnlich klimaschädlicher fossiler Energieträger wie Kohle. Veröffentlichungen des DIW Berlin legen schon seit Jahren nahe, dass die mittel- und langfristige Versorgungssicherheit in Deutschland auch ohne Erdgaslieferungen aus Russland gewährleistet werden kann. Zum einen kann auf ein diversifiziertes Angebot per Pipeline und Flüssigerdgasterminals in den Nachbarländern zurückgegriffen werden; zum anderen können Energieeinsparpotenziale von bis zu 26 Prozent des bisherigen Erdgasverbrauchs zur Versorgungssicherheit beitragen. Zeitkritisch sind nunmehr Maßnahmen, die die effiziente Nutzung der bestehenden Infrastruktur ermöglichen und gleichzeitig die Weichen für das mittelfristige Ende der Nutzung fossilen Erdgases insbesondere im Wärmesektor stellen.

Lesen Sie die ausführlichen Szenarien auf der Website des DIW Berlin.

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