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Erneuerbare Energien bei Sanierungsfällen, Teil 5: Fernwärme und Wärmenetze

Frank Urbansky

Fernwärme ist eine gute Option für die Sanierung des Gebäudebestands. Die Vorlauftemperaturen sind mit über 100°C so hoch, dass sie auch ungedämmte Gebäude gut beheizen können. Das ist aber auch der Nachteil: Die Verluste sind ebenfalls hoch und sollen laut Gesetz durch einen effizienteren Betrieb der Netze sukzessive gesenkt werden. Dennoch werden die Netze auch dann noch mit Temperaturen von 70 bis 80°C betrieben werden müssen. Und: Sie müssen dekarbonisiert werden.

Fernwärmenetze können nur eine Alternative in der Zukunft sein, wenn sie effizienter werden.

Daraus ergibt sich ein weiterer großer Nachteil: Fernwärme ist relativ teuer. Nach der Stromdirektheizung ist sie die teuerste Form der Wärmeversorgung in Deutschland (11,54 Cent/kWh, zum Vergleich: Erdgas 10,01 Cent/kWh, Heizöl 9,94 Cent/kWh, Pellets 6,45 Cent/kWh; Angaben: Brennstoffpreisspiegel, Daten für Dezember 2023). Da der Großteil des Stroms weiterhin aus Erdgas und Kohle erzeugt wird, ist nicht mit einem Preisrückgang zu rechnen.

Eine Alternative sind Nahwärmenetze. Sie versorgen in der Regel nur ein oder mehrere Quartiere, wodurch Wärmeverluste minimiert werden. Gleichzeitig arbeiten sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen. Es gibt sogar Netze, die nur die Umgebungswärme der Erde nutzen – sogenannte kalte Nahwärmenetze. Wer an ein solches Netz angeschlossen ist, benötigt in seinem Haus eine Wärmepumpe, die diese Temperaturen auf Betriebstemperaturen erwärmt. Nahwärmenetze sind ebenfalls Teil des KWP. Wenn sie neu installiert werden, müssen sie künftig vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Meist handelt es sich dabei um Holzprodukte wie Pellets oder Hackschnitzel.

Beide Netzarten nehmen den Anschlussnehmern das Risiko, in Zukunft nicht mehr gesetzeskonform zu heizen. Dieses Risiko liegt vollständig beim Netzbetreiber. Ein Wermutstropfen sind die relativ hohen Kosten.

Unsere Serie zu Erneuerbaren Energien bei Sanierungsfällen umfasst folgende Teile:

  1. Einführung
  2. Rechtliches: GEG und KWP
  3. Überblick: Welche regenerativen Energien kommen in Frage
  4. Dämmung: Ja oder nein?
  5. Fernwärme und Wärmenetze
  6. Wärmepumpen (inkl. Luft-Luft-WP)
  7. Biomasse
  8. Solarthermie
  9. Hybridsysteme
  10. Förderungen im BEG EM
  11. Beispiele für erfolgreiche Sanierungen.
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