Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Erneuerbare Energien bei Sanierungsfällen, Teil 8: Solarthermie

Frank Urbansky

In Deutschland heizen etwa zwei Drittel der 19,5 Millionen Wohnhäuser noch immer mit Öl oder Gas. Eine Repräsentativbefragung von YouGov, durchgeführt im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft BSW-Solar, zeigt: 56% der Eigenheimbesitzer sind offen für den Einbau von Solarkollektoren, um den Energieverbrauch zu senken, sofern staatliche Zuschüsse gewährt werden (dazu mehr in Teil 10 dieser Serie). Weiterhin planen 50% der Besitzer von Gas- und Ölheizungen, ihre Heizung innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Senkung der Betriebskosten gegen umweltfreundlichere Alternativen wie Solarthermie-Anlagen auszutauschen, oft in Verbindung mit einer Wärmepumpe oder Pelletheizung.

2023 wurden in Deutschland rund 51.000 neue Solarheizungen installiert. Die Gesamtzahl der Solarthermieanlagen hat sich damit auf etwa 2,6 Millionen erhöht. Zum Einsatz kommen Flachkollektoren und Vakuumkollektoren. Beide haben ihre spezifischen Eigenschaften, Vor- und Nachteile.

Solarthermie ist gut geeignet zur Trinkwarmwasserbereitung im Sommer und teilweise in der Übergangszeit.

Flachkollektoren sind die verbreitetste Form der Solarkollektoren. Sie bestehen aus einer flachen Glasplatte, die Sonnenlicht auf eine darunter liegende, dunkle Absorberfläche leitet. Diese ist mit einem Wärmeträgerfluid durchzogen, das die Wärme aufnimmt und zum Erwärmen von Wasser verwendet wird. Flachkollektoren sind relativ kostengünstig in der Anschaffung und einfach zu installieren. Sie eignen sich besonders für Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung und mildem Klima. Ein Nachteil ist ihre im Vergleich zu Vakuumkollektoren geringere Effizienz bei kühleren Temperaturen oder diffuser Sonneneinstrahlung.

Vakuumkollektoren nutzen Vakuumröhren, um die Sonnenenergie einzufangen. Zwischen den zwei Glasröhren eines jeden Kollektors wird ein Vakuum erzeugt, das als Isolator dient und Wärmeverluste minimiert. Dies macht Vakuumkollektoren besonders effizient, auch bei niedrigeren Außentemperaturen und diffusen Lichtverhältnissen. Sie sind daher für kältere Regionen und ganzjährigen Betrieb besser geeignet. Der Nachteil liegt in den höheren Kosten sowohl in der Anschaffung als auch bei der Installation. Zudem sind Vakuumkollektoren aufgrund ihrer Bauweise anfälliger für Beschädigungen.

Besonders gut geeignet ist die Solarthermie zur vollständigen Trinkwassererwärmung im Sommer und zur teilweisen Trinkwassererwärmung in der Übergangszeit. Das macht sie interessant für Heizungsarten mit hohen Vorlauftemperaturen, also Öl-, Gas- oder Pelletskessel die im Sommer nur für die Trinkwassererwärmung laufen würden.

Eine Kombination mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe ist dagegen weniger sinnvoll. Sie arbeitet ebenfalls im Sommer besonders effizient, also dann, wenn auch die Solarthermie ihre Stärken ausspielen kann. In diesem Fall würden also zwei effiziente Systeme miteinander in Konkurrenz treten, anstatt sich zu ergänzen

Sinnvoll ergänzt wird die Wärmepumpe stattdessen durch eine Photovoltaikanlage, die mit Hilfe der Sonne Strom erzeugt und einen Teil des Wärmepumpenverbrauchs abdecken könnte. Damit steht die Photovoltaikanlage aber auf dem Dach in Flächenkonkurrenz zur Solarthermie 

Unsere Serie zu Erneuerbaren Energien bei Sanierungsfällen umfasst folgende Teile:

  1. Einführung
  2. Rechtliches: GEG und KWP
  3. Überblick: Welche regenerativen Energien kommen in Frage
  4. Dämmung: Ja oder nein?
  5. Fernwärme und Wärmenetze
  6. Wärmepumpen (inkl. Luft-Luft-WP)
  7. Biomasse
  8. Solarthermie
  9. Hybridsysteme
  10. Förderungen im BEG EM
  11. Beispiele für erfolgreiche Sanierungen.
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder