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Grundlagen des Heizungswechsels auf Festbrennstoffe

Frank Urbansky

Meist kommen Kaminöfen zum Einsatz, die mittels einer sogenannten Wassertasche in den Heizkreislauf eingebunden werden.

Neben dem gemütlichen Flackern im Wohnzimmer ergibt sich so auch noch ein ganz praktischer Nutzen: die Schonung der Umwelt und Einsparung fossiler Brennstoffe, die so gut wie immer teurer als holzbasierte Brennstoffe sind.

Davor jedoch steht eine Investition. Die betrifft nicht nur die Technik, sondern auch den Schornstein. Festbrennstoffe verbrennen mit höheren Temperaturen als Öl und Gas. Deswegen müssen die Schornsteine komplett anders ausgelegt sein. Allerdings gibt es am Markt dafür Lösungen. Standard sind inzwischen Edelstahlkaminrohre, die meist außen an der Hauswand installiert werden. Möglich ist aber auch die Installation in einem alten, nicht mehr benötigten Schornsteinschacht, über den ja ältere Häuser meist verfügen. Nur darf dieser nicht bereits anderweitig belegt sein.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt dabei: Schornsteine, in denen die Abgase von Festbrennstoffen abgeleitet werden, müssen zweimal jährlich vom Schornsteinfeger kontrolliert werden und nicht alle zwei Jahre wie die für Öl oder Gas.

Technische Varianten

In folgenden Varianten können Festbrennstoffe für ein behagliches Heim sorgen:

Kaminofen

Die verbreitetste Form zeichnet sich durch raumluftunabhängige Verbrennung aus, der Sauerstoff für den Verbrennungsvorgang wird also nicht im Aufstellraum abgezogen, sondern durch eine entsprechende Vorrichtung im Schornstein. Sie werden so gut wie immer mit einem weiteren Heizgerät kombiniert.

Kaminöfen gibt es auch günstig im Baumarkt. In jedem Falle sollte jedoch auf eine Zertifizierung durch HKIcert geachtet werden. Eine Liste aller Geräte findet sich hier.

Kaminöfen stehen Öl- und Gasbrennwerttechnik in einigen Dingen in nichts nach. Sie gibt es modulierbar, also in verschiedenen Leistungsstufen automatisch regelbar. Sie verfügen über digitale Einbindungen und lassen sich somit vom Handy aus steuern. Und im Design haben sie auch aufgeholt.

Heizkessel

Heizkessel sind vollwertige Heizgeräte, die Holzprodukte, aber auch Kohleprodukte verarbeiten können. Am bekanntesten ist sicher der Pelletkessel. Lösungen gibt es aber auch für Hackschnitzel und Scheitholz oder deren Kombination miteinander. Im ländlichen Raum finden sich auch noch sogenannte „Allesfresser“, die tatsächlich alle Arten von festen Brennstoffen verbrennen. Der Komfort ist analog modernen Öl- und Gas-Brennwertgeräten. Selbst Brennstoffzufuhr, Ascheaustrag oder Reinigung des Wärmtauschers können vollkommen automatisiert ablaufen.

Kachelofen

Kachelöfen sind meist sehr leistungsstark. Eine Beheizung nur eines Raumes ist deswegen nicht sinnvoll. Ratsam ist hier ebenfalls die Einbindung in den Heizkreislauf oder, wie bei den Berliner Öfen, die Verteilung der erzeugten Wärme mittels Luftschächten.

Heizeinsätze

Diese Variante bietet sich als Nachrüstung für bereits vorhandene Festbrennstoffanlagen an. Sie sind effizienter als die alten Heizeinsätze, etwa in Kachelöfen.

Kamine

Die Urform der Heizung in einem Gebäude ist heutzutage auch noch anzutreffen. Doch geschieht hier die Verbrennung meist raumluftabhängig, weswegen für ausreichend Lüftung im Aufstellraum gesorgt werden muss.

Brennstoffe

Nun zu den Brennstoffen, die ausnahmslos ein eigenes Lager benötigen:

Holzprodukte:

  • Pellets: genormter Brennstoff (ENplus) aus Holzreststoffen, entsteht durch Pressung unter hohem Druck und mittels hoher Temperatur, dabei verflüssigt sich das Lignin und bindet die bis zu 40 mm großen Sticks zu einem festen und staubarmen Brennstoff, eignet sich für vollautomatisierte Verarbeitung
  • Hackschnitzel: genormter Brennstoff (ENplus) aus Holzreststoffen, entsteht durch Zerhacken, eignet sich für vollautomatisierte Verarbeitun
  • Scheitholz: genormt nur hinsichtlich des Wassergehalts (unter 20 %), eignet sich nur für manuelle Verarbeitung

Kohle:

  • Braunkohlebriketts: genormter Brennstoff, eignet sich für Heizkessel, Kaminöfen und Kamine, wenn diese mit einem Gitterrost ausgerüstet sind.

  • Koks: aus Steinkohle, sehr hoher Brennwert, braucht extra dafür ausgelegte Heizgeräte
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