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5 falsche Annahmen beim hydraulischen Abgleich

Frank Urbansky
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Der hydraulische Abgleich ist wichtig für einen optimalen und letztlich effizienten und damit sparsamen Betrieb einer Heizungsanlage. Nur er sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung im gesamten Gebäude. Dabei werden Heizungssysteme so eingestellt, dass genau die Menge an Heizwasser zu jedem Heizkörper fließt, die für die jeweiligen Raumtemperaturen benötigt wird.

Ein weiterer Vorteil ist die Reduktion von Strömungsgeräuschen in den Leitungen. Angesichts steigender Energiepreise und des zunehmenden Bewusstseins für klimafreundliches Wohnen ist der hydraulische Abgleich nicht nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Denn durch die Optimierung des Energieverbrauchs leisten Gebäudeeigentümer einen direkten Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen (und natürlich einen kleinen Beitrag für den eigenen Geldbeutel).

Dennoch kann man dabei große Fehler machen. Die meisten liegen bei den Eigentümern und Betreibern einer Heizung, weil sie denken, dass ein hydraulischer Abgleich nicht durchführbar ist oder sich nicht lohnen würde. Diese 5 falschen Annahmen halten sich hartnäckig:

1. Fehlannahme über die Durchführung

Viele glauben, ein hydraulischer Abgleich sei bereits durchgeführt worden, doch tatsächlich sind rund 70 % der Heizungsanlagen in Wohngebäuden nicht korrekt abgeglichen. Folglich kommt es zu den oben genannten Mehrverbräuchen und Geräuschen. Hier lohnt sich ein Blick in die - hoffentlich vorhandenen - Unterlagen.

2. Missverständnis über die Umsetzbarkeit bei Fußbodenheizungen

Der Irrglaube, dass ein hydraulischer Abgleich bei Fußbodenheizungen nicht möglich sei, hält sich hartnäckig. Tatsächlich ist er auch hier durchführbar und essenziell für eine effiziente Heizleistung, trotz möglicherweise höherer Kosten, die allerdings teilweise staatlich gefördert werden können: https://www.bafa.de/DE/Energie/Effiziente_Gebaeude/Sanierung_Wohngebaeude/Heizungsoptimierung/heizungsoptimierung_node.html 

3. Unterschätzung des Nutzens (auch bei Brennwertkesseln)

Die Annahme, dass sich ein hydraulischer Abgleich bei Einfamilienhäusern nicht lohnt, ist falsch. Die Investition amortisiert sich meist schnell durch Energieeinsparungen, unabhängig von der Gebäudegröße, und steigert zusätzlich den Wohnkomfort. Ein ähnliches Vorurteil hält sich übrigens beim Einsatz von Brennwertkesseln. Auch hier sorgt ein hydraulischer Abgleich für höhere Effizienz, weil er für niedrigere Rücklauftemperarturen sorgen kann.

4. Schwierigkeiten bei der Fachkraftsuche

Es herrscht oft die Vorstellung, dass keine qualifizierten Fachkräfte für den hydraulischen Abgleich zu finden sind. Dabei gibt es mittlerweile viele spezialisierte Handwerker, Energieberater und weitere Experten, die diese Dienstleistung anbieten. Es lohnt die Handwerkersuche bei den entsprechenden Landesfachverbänden SHK und den Betrieb direkt auf diese Leistung anzusprechen.

5. DIY-Versuche und Zeitpunkt der Durchführung

Der Glaube, man könne einen hydraulischen Abgleich selbst vornehmen, sowie die Annahme, er sei nur im Sommer durchführbar, sind irreführend. Eine professionelle Durchführung ist für die exakte Optimierung notwendig, und der Abgleich kann unter bestimmten Voraussetzungen zu jeder Jahreszeit erfolgen, ohne die Heizanlage außer Betrieb nehmen zu müssen.

So wird der hydraulische Abgleich durchgeführt

Diese Liste ist natürlich noch nicht vollständig. Um diese und andere Fehler aber generell zu umgehen, sollte ein Fachmann, und nur der (s. Punkt 5) den hydraulischen Abgleich machen, wie folgt vorgehen:

  • Zunächst erfolgt eine raumweise Erfassung des Gebäudezustands und der Heizkörper, einschließlich einer Bewertung der Wärmeisolierung und möglicher Wärmeverluste.
  • Die benötigte Wärmeleistung für jeden Raum wird unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Dämmqualität und Lüftungsverhalten ermittelt.
  • Anschließend wird für die vorhandenen Heizkörper die erforderliche Heizwassermenge bestimmt, um die idealen Vor- und Rücklauftemperaturen des Systems zu erreichen.
  • Die Analyse des Rohrnetzes und seiner Strömungswiderstände ermöglicht die Berechnung der optimalen Pumpenleistung.

Abschließend werden die ermittelten Widerstandswerte im Heizkreislauf an den Heizkörpern, am Kessel oder Wärmeerzeuger sowie an den voreinstellbaren Thermostatventilen eingestellt, um eine effiziente und gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten.

Genau beschrieben wird die Vorgehensweise in diesem Beitrag:

Welches Verfahren wird gefördert?

Bindend sind die folgenden Verfahren im Falle eine Förderung durch KfW und BAFA, die in den „Technischen Mindestanforderungen“ des jeweiligen Förderprogramms vorgeschrieben sind. Unterschieden werden:

  • Das vereinfachte Verfahren A bei dem eher „abgeschätzt“ wird.
  • Das Verfahren B mit ausführlicher Heizlastberechnung nach DIN EN 12831.

Bei der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), Förderbereich „Einzelmaßnahmen (EM)“, besteht die Wahl zwischen Verfahren A und B. Bei der „Heizungsoptimierung“ ist alternativ auch ein Heizungscheck nach DIN EN 15378 ausreichend. Bei der BEG-Förderung „Wohngebäude (WG)“ und bei der Förderung zum KfW-Effizienzhaus in Sanierung und Neubau (Wohn- und Nichtwohngebäude) ist das Verfahren B vorgeschrieben.

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