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Sanierungsprojekte stocken wegen politischer Unsicherheit

Eine Blitzbefragung der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz DENEFF unter führenden Expertinnen und Experten aus der Immobilienwirtschaft, die zusammen einen Gebäudebestand in Deutschland im Wert von über 242 Milliarden Euro verwalten, zeigt deutlich: Investitionen in klimafreundliche Sanierungsvorhaben sind geplant, doch unsichere politische Rahmenbedingungen gefährden ihre Umsetzung.

Klimaschutz im Bestand: Sanierungsprojekte brauchen verlässliche Bedingungen

Fast alle der befragten Unternehmen planen innerhalb der nächsten drei Jahre Investitionen in die energetische Aufwertung ihrer Gebäudebestände zu tätigen. Diese reichen von Einzelmaßnahmen bis hin zu Vollsanierungen – sowohl in Gewerbe- als auch Wohnimmobilien.

Allerdings gaben zugleich über drei Viertel der Teilnehmenden an, dass unsichere Rahmenbedingungen die tatsächliche Investitionsbereitschaft ihres Unternehmens „stark“ oder „eher stark“ beeinflussen. 

Dies betrifft etwa wechselnde Förderprogramme oder unklare gesetzliche Vorgaben. Diese Zurückhaltung beim Baustart drohe den dringend benötigten konjunkturellen Aufschwung im Bausektor auszubremsen. Die befragten Unternehmen wünschen sich von der Bundesregierung vor allem klare und langfristig verlässliche Regeln und Förderprogramme, die konsequent auf die Ziele für 2045 ausgerichtet sind.

Experten fordern verlässliche Regeln und realistische Förderkulissen

Laut Henning Ellermann, geschäftsführendem Vorstand der DENEFF, liegt der größte Hebel zur Emissionsminderung im Gebäudebestand: „Die Musik spielt im Bestand. Hier liegt der größte Hebel.“ Doch obwohl es bereits „machbare Fahrpläne“ gebe, dauere der Planungsvorlauf für konkrete Projekte meist ein bis zwei Jahre. Gleichzeitig könnten sie „sehr schnell gestoppt oder auf Eis gelegt“ werden. Ellermann warnt: Will die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode noch „massiv privates Kapital“ mobilisieren, müsse sie jetzt für Planungssicherheit sorgen.

Auch Immobilienökonom Thomas Beyerle sieht dringenden Handlungsbedarf. Zwar sei die Bereitschaft zur Sanierung groß, doch der Markt drohe „im Dickicht von Zuständigkeiten, Fördertöpfen, Standards und teils unrealistischen Kalkulationen“ zu scheitern. Er fordert einen klaren, bundeseinheitlichen Rahmen sowie „nachvollziehbare Vorher/Nachher-Kalkulationen“, damit die Umsetzung durch den Markt gelingen könne.

DENEFF: Jetzt Planungssicherheit schaffen und Konjunkturchancen nutzen

Die DENEFF empfiehlt mit Blick auf den Gebäudesektor der neuen Bundesregierung dringend:

  • Klare und langfristig gültige Zielvorgaben für Bestandsgebäude
  • Zügige Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD)
  • Verlässliche Förderprogramme mit einfachen Verfahren

Nur so ließen sich dringend notwendige Investitionen auslösen und die energetische Transformation des Gebäudebestands wirksam voranbringen. Bereits heute tragen energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden rund 2,5 % zum deutschen Bruttoinlandsprodukt bei.

Eine steigende Sanierungsrate würde diesen Anteil deutlich erhöhen und gleichzeitig regionale Wertschöpfung und Beschäftigung stärken. Blieben Investitionen aus, droht ein konjunktureller Rückschlag – noch bevor der Aufschwung richtig begonnen hat.

Zur Befragung

Die Befragung wurde als kurze Online-Umfrage durchgeführt, mit jeweils einer Person pro Unternehmen aus der Immobilienbranche. Teilweise handelt es sich dabei um große Unternehmen mit hoher Investitionskraft. Ziel der Befragung war es, herauszufinden, welche Rolle politische Rahmenbedingungen für die Investitionsbereitschaft spielen, wie lang die Planungsvorläufe sind und ob dadurch das Risiko steigt, dass Sanierungsprojekte letztlich ganz verworfen werden.

 

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