Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Darauf müssen Fachprofis bei Duschrinnen achten

Patrick Schäfer
Inhalt

Bei der Neugestaltung oder Sanierung eines Bades wünschen sich die meisten Bauherren eine Duschrinne. Das sagen rund 4,7 Millionen Deutsche, die laut einer Marktstudie des VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V.) aktuell eine bodengleiche Dusche planen.

Bei der Konkretisierung der Pläne kommt jedoch ganz schnell ein großes „Aber“: Unabhängig von der Frage, ob die bodengleiche Dusche im Neubau oder im Bestand installiert wird, müssen unterschiedlichste Anforderungen zusammengeführt werden. So soll die bodengleiche Dusche in der Regel zwar designstark, aber zugleich auch unauffällig sein. Gleichzeitig soll die Duschrinne eine möglichst hohe Entwässerungsleistung bieten, sich aber auch harmonisch in jeden Fliesenbelag einfügen, wann immer der ausgesucht wird. Sie soll dauerhaft funktional, zugleich aber auch wirtschaftlich machbar sein.

Diese Anforderungen im Vorfeld beim Kunden abzufragen, kann für den ausführenden Fachhandwerker zu einer Herausforderung werden. Denn gleichzeitig muss er unter anderem die baulichen Gegebenheiten analysieren, sich anschließend mit den ebenfalls am Neu- oder Ausbau beteiligten Gewerken abstimmen und nicht zuletzt die diversen Normen und Richtlinien bei der Montage der bodengleichen Entwässerungslösung beachten. Um diese „Quadratur des Kreises“ aufzulösen, empfiehlt es sich, frühzeitig das Gespräch mit dem Kollegen des Folgegewerks zu suchen, entscheidende Fragen bereits im Vorfeld zu klären und idealerweise von vorneherein ein Duschrinnensystem einzusetzen, das die Schnittstellen bereits konstruktiv klar definiert hat. Wie die praxisgerechte Vorgehensweise bei der Planung und Realisierung einer bodengleichen Dusche aussehen kann, lässt sich in vier wesentlichen Schritten beschreiben:

1. Abstimmung mit dem Kunden

Skizziert der Kunde die Wünsche für sein neues Bad – ob bei einem Neubauprojekt oder einer Bestandssanierung –, sind einige Fragen schon direkt mit Blick auf die Entwässerungslösung zu stellen:

  • Welche Duschanlage mit welcher Durchflussmenge ist gewünscht? Das bestimmt die benötigte Ablaufleistung sowie die Bauhöhe der Entwässerung.
  • Welche Entwässerung gefällt dem Kunden – und welches Budget steht ihm für die Umsetzung zur Verfügung? Ein schlichter Punktablauf oder eine design­orientierte Duschrinne? Das beeinflusst die Bodengestaltung.
  • Wie groß und wo im Raum soll der Dusch­platz sein? Wo im Boden oder auch an der Wand ist demnach die Entwässerung ideal platziert? Das legt Form und Länge einer Duschrinne fest.
  • Welcher Bodenbelag ist gewünscht? Die Materialstärke der Fliese stellt Anforderungen an den Aufbau der Duschrinne und des Ablaufs.
  • Welches Design bevorzugt der Kunde?

Bereits diese wenigen Vorgaben machen klar, dass jede bodengleiche Dusche eine individuelle Lösung ist. Vorkonfektionierte oder sogar vorgefertigte Duschrinnen sind dafür oft zu unflexibel. Praxisgerechter sind variabel einsetzbare Lösungen wie beispielsweise die Duschrinne Advantix Cleviva, die optisch als einfach in der Länge kürzbare Edelstahl-­Duschrinne ausgeführt ist, ablauftechnisch aber einem leistungsstarken Punktablauf mit all seiner Montage- und Reinigungsfreundlichkeit entspricht.

2. Ermittlung der baulichen Gegebenheiten

Einfluss auf die Montage nehmen zahlreiche bauliche Vorgaben. Die muss der Fachhandwerker vor der Installation ermitteln. Dazu gehören:

Welche Bodenaufbauhöhe steht zur Verfügung? Auf diese Aufbauhöhe (min./max.) muss der Ablaufkörper der Duschrinne passen. Geringe Bauhöhen beeinflussen zudem die Ablaufleistung, die Sperrwasserhöhe und die Estrichüberdeckung der Anschlussleitung.

Wird die Duschrinne direkt auf dem Rohfußboden oder im Estrich fixiert? Das beeinflusst die Wahl des entsprechenden Montagematerials.

Der SHK-Fachhandwerker kann den Punktablauf für die Duschrinne Advantix Cleviva komplett montieren und funktionssicher in Betrieb nehmen, bevor Estrich- und Fliesenleger nahtlos weiterarbeiten.
  • Nicht normgerechte Estrichstärken sind mit den entsprechenden Gewerken (meist Fliesenleger) abzustimmen und geeignete Maßnahmen zu treffen.
  • Wie weit ist der Rohranschluss vom Ablaufkörper entfernt? Abhängig von der Anschlusshöhe am Ablaufkörper und der Leitungsstrecke ist das Gefälle anzulegen.
  • Ist eventuell ein senkrechter Abgang von der Duschrinne mit Kernbohrung durch eine Decke notwendig? Dafür ist ein entsprechender Ablaufkörper erforderlich; im Geschosswohnungsbau gegebenenfalls mit zugelassener Brandschutzabschottung.
  • Sind erhöhte Schallschutzanforderungen zu berücksichtigen?

Im Neubau sind diese baulichen Rahmenbedingungen recht einfach festzustellen. Bei Badsanierungen im Bestand sind sie hingegen nicht immer offensichtlich. Im Gegenteil: Solche Projekte bringen fast immer handfeste Überraschungen mit sich.

3. Brand- und Schallschutz: Anforderungen erfüllen

Durchdringt die Ablaufleitung eine Decke mit Brandschutzanforderungen, steht beispielsweise im Viega-Sortiment die Advantix-Rohrdurchführung R 120 zur Verfügung, die die notwendigen Brandschutzbestimmungen erfüllt.

  • Die Rohrdurchführung enthält ein Brandschutzelement aus einem intumeszierenden Material. Es quillt bei Hitze auf und verschließt so die Bauteilöffnung brand- und rauchdicht.
  • Der Verwendbarkeitsnachweis liegt als allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) vor und ist ebenfalls für Misch­installationen zugelassen – also den Anschluss von Abläufen und Leitungen aus Kunststoff an Entwässerungsrohre aus Metall oder Guss.

Auch beim Schallschutz werden Anforderungen an Entwässerungen gestellt. Die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) listet den Schallschutz ebenso wie in den Vorzeigeobjekten bekannter Ressorts sogar neben dem Brandschutz direkt unter den Grundanforderungen an Bauwerke auf! Bei Planung und Montage von Duschrinnen ist daher wichtig, die Schallquellen und Übertragungswege zu kennen und entsprechende Schutzmaßnahmen vorzusehen:

  • Schallpegel aus Wasser-Fließ- und Prallgeräuschen entstehen beim Auftreffen des Wassers auf dem Boden, durch die Fließgeräusche der Brausearmatur sowie im Ablauf und der Anschlussleitung.
  • Schallpegel aus Benutzergeräuschen entstehen beispielsweise durch das Begehen des Duschbereichs mit Schuhwerk durch Pflegekräfte, das Abstellen oder Herunterfallen von Gegenständen wie Duschgel usw.

Zu den Schutzmaßnahmen gehört in diesem Fall ein optionales Schallschutzelement, das unter den Wellenablauf gelegt wird und für die Einhaltung der Schallschutznormen DIN 4109 und VDI 4100 sorgt. Zur Reduzierung von Wasser-Fließgeräuschen ist es zudem sinnvoll, um die abgehenden Rohrleitungen eine körperschallentkoppelnde Schaumisolierung vorzusehen.

Klare Trennung der Gewerke: Über die Konzeption der Duschrinne Advantix Cleviva stellt Viega ein abgestimmtes Set für die Abdichtung der bodengleichen Entwässerung imVerbund zur Verfügung. Die Dichtmanschette muss nur noch eingeclipst werden.

4. Abstimmung mit anderen Gewerken

Eine selbstverständliche Anforderung an Entwässerungen ist die dauerhafte Dichtigkeit. Für bodengleiche Entwässerungen gehört die Abdichtung im Verbund (AiV) zum Stand der Technik gemäß DIN 18 534. Somit stellen insbesondere Duschrinnen eine Schnittstelle verschiedener Gewerke dar und erfordern eine sorgfältige Koordination der Arbeit im Vorfeld.

  • Der SHK-Fachhandwerker sollte sich schon vor dem Setzen des Ablaufs über die finale Stärke des Estrichs mit dem Estrichleger abstimmen. Damit kann er die maximal mögliche Bauhöhe des Ablaufs bestimmen.
  • Ähnlich klar abgegrenzt ist der Arbeitsgang Abdichtung im Verbund. Hier ist der Fliesenleger für die Dichtheit des Duschbodens und der Wände nach DIN 18 534 verantwortlich. Die Dichtmanschette ist hierbei ein elementares Bauteil, welches den Übergangsbereich vom Ablaufflansch zum Estrich stabilisiert und eine praxisgerechte Einarbeitung des Ablaufs in die Verbundabdichtung ermöglicht.

Generell erlaubt die DIN 18 534 hier bekanntlich gleichwertig drei Verbindungen der Dichtmanschette mit dem Ablauf. Die bauseitige Klebeverbindung, die bauseitige Klemmverbindung und die werksseitige Verbindung. Mit der DIN-konformen Lösung einer Dichtmanschette, die bauseitig an dem Ablaufflansch verklemmt wird, gibt es beispielsweise bei der Cleviva-Duschrinne eine Ausführungsvariante, die die Anforderungen der Fliesenleger an die Erstellung einer Verbundabdichtung professionell erfüllt. Sie wird mit wenigen Handgriffen passgenau in den Flansch eingesetzt und liegt anschließend knickfrei plano auf dem Estrich auf, sodass sie sauber in die Abdichtung eingearbeitet werden kann. Die Manschette ist Bestandteil des Fliesenlegersets, welches die Schnittstellenkoordination zwischen den Gewerken deutlich vereinfacht.

Als letztem Arbeitsschritt gilt dem final zu montierenden (Edelstahl-)Profil der Dusch­rinne besonderes Augenmerk, damit die Oberflächen von Edelstahlprofil und Fliesen später präzise passen. Bei Ausführungen wie beispielsweise der Advantix Cleviva wird das Profil einfach wie eine Fliese auf den Estrich aufgeklebt und so exakt in das Fliesenbild eingearbeitet. Diese Anpassung unterstützt ein um 30 mm verstellbarer Aufsatz, durch den sowohl Höhendifferenzen (inklusive Dichtbahn!) als auch leichte Anpassungen in der Vertikalen (bis zu 5 mm) vorgenommen werden können. Hier entfällt also sogar der „Abstimmungsaufwand“ zwischen SHK-Fachhandwerker und Estrich- oder Fliesenleger.

Alle Anforderungen der Bauherren erfüllt: Nach der Installation ist nicht nur der Fliesenanschluss optisch perfekt gelungen, sondern die Duschrinne lässt sich auch einfach reinigen.

Fazit

Duschrinnen definieren aktuell modernes Baddesign. Die Montage nach dem Stand der Technik erfordert aber eine sorgfältige Produktwahl und Arbeitsvorbereitung. Die klar definierten Montageschritte wie beispielsweise bei der Duschrinne Advantix Cleviva vereinfachen bereits konstruktiv die Schnittstellenkoordination mit den Gewerken und das Erfüllen normativer Anforderungen.

Eine zusätzliche Planungsunterstützung bietet Viega mit dem Online-Tool Advantix-Konfigurator. Mit der schrittweisen Abfrage der relevanten Planungsdaten ist eine Auslegung in nur fünf Schritten möglich. Das Ergebnis kann ausgedruckt und gespeichert werden. Als Vorabinformation für die weiteren Gewerke ist diese Unterlage außerdem der erste Schritt zur optimalen Schnittstellenkoordination.

Dieser Beitrag von Patrick Schäfer ist zuerst erschienen in SBZ-09/2020. Patrick Schäfer ist Produktmanager Entwässerungs­technik bei Viega.

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder