Wenn der Sturm naht: So können Sonnenschutzsysteme die Fenster schützen

Früher zogen die Menschen ihre hölzernen Fensterläden zu, wenn Regen und Sturm aufzogen – und schützten so ihre Fenster. Heute können moderne außenliegende Sonnenschutzsysteme wie Rollläden, Raffstoren oder Textilscreens diese Aufgabe übernehmen. Wichtig ist, dass diese sachgerecht eingesetzt werden und stabil genug sind.
„Ein hochwertiger außenliegender Sonnenschutz kann auch vor Sturm und Regen schützen“, sagt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Doch wichtig ist: Die Herstellerangaben zur Windstabilität müssen beachtet werden, und die Maßnahmen sollten an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Wer seinen Sonnenschutz auch als Wetterschutz nutzen möchte, sollte sich unbedingt von einem Fachhändler beraten lassen.“
Rollläden
Ein klassischer Rollladen wirkt wie ein Schutzschild vor dem Fenster. Der Rollladenpanzer bietet einen robusten Schutz gegen Hagel, Regen und herumfliegende Äste – besonders, wenn er aus Aluminium besteht und innen zur Stabilisierung und Dämmung ausgeschäumt ist. Ein geschlossener Rollladen dämmt zudem den Schall, was bei prasselndem Regen oder heulendem Wind für mehr Ruhe im Inneren sorgt. Im Winter bringt ein geschlossener Rollladen nachts einen spürbaren energetischen Vorteil, weil er zusätzlich isoliert.
Lesen Sie hierzu auch: Wie ein Rollladen zur Einbruchsicherheit beiträgt
Kommt eine Sturmwarnung, empfiehlt auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Rollladen herunterzufahren. „Ein vollständig heruntergelassener Rollladen kann das Fenster schützen“, betont VFF-Geschäftsführer Frank Lange.
„Wichtig ist aber, dass der Behang komplett heruntergefahren – inklusive der Lüftungsschlitze – und nicht nur halbgeschlossen wird. Denn unter den halbgeöffneten Rollladen kann der Wind greifen und ihn aus der Führung reißen.“
Textilscreens
Auch moderne Textilscreens können Wetterschutz bieten. Das Gewebe wirkt dabei wie eine Schutzmatte vor dem Fenster: Herumfliegende Äste oder Hagelkörner treffen nicht direkt auf das Glas. Stabile Textilscreens können sogar Stürmen in Orkanstärke mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h widerstehen. Wer Textilscreens als Wetterschutz verwenden will, sollte aber auf eine stabile Ausführung achten. Wichtig ist, dass das Gewebe wetterbeständig ist und sicher in der seitlichen Führung sitzt.
Raffstoren
Raffstoren sind gute Schattenspender, aber als Wetterschutz fürs Fenster eignen sie sich hingegen weniger. Sie sollten daher bei drohendem Unwetter unbedingt komplett eingefahren werden. Wer in besonders windexponierten Lagen lebt, sollte sich beim Fachhändler nach verstärkten Modellen mit robusten Führungsschienen erkundigen.
Lesen Sie hierzu auch: Sonnenschutz mit Raffstoren: Einsatzgrenzen durch Wind
Diese sind deutlich windstabiler als andere Modelle und können auch bei aufziehendem Wetter noch genutzt werden, während andere bereits hochgefahren werden müssen. Bei Raffstoren ist daher eine automatische Steuerung über einen Wind-Sonnen-Wächter sinnvoll. Denn dieser sorgt dafür, dass die Raffstoren bei Sonne automatisch herunterfahren und so eine Überhitzung in den Räumen vermeidet und auch automatisch bei Wind- und Sturmwarnungen hochfährt.
Markisen
Für Markisen gilt bei Sturm und Windböen: Unbedingt einfahren oder sichern – zur eigenen Sicherheit und zum Schutz der Anlage. Es gibt zwar stabilere Ausführungen, die etwas mehr Windwiderstand bieten, aber selbst Markisen mit der höchsten Stufe sind nur für den Gebrauch bis zu Windgeschwindigkeiten von 60 km/h ausgelegt.
Smarte Lösungen für mehr Sicherheit
Besonders komfortabel wird es mit automatisierten Sonnenschutzsystemen, die mit Windwächtern oder in Smart-Home-Lösungen integriert sind. Wird eine kritische Windstärke erreicht, reagieren Sensoren automatisch; der Behang ganz ohne manuelles Eingreifen ein fährt. Das schützt nicht nur das Produkt, sondern auch Fenster und Bewohner.
