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So ist der Wärmepumpeneinsatz im Bestand machbar

Martin Schellhorn
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Technisch wäre das aufgrund der hohen Heizlast von etwa 40.000 kWh/a eigentlich nicht wirklich machbar und sinnvoll gewesen. Vor allem, weil über die Jahre gleichzeitig die ursprünglich für eine Einrohrheizung ausgelegte Hydraulik „mit­gewachsen“ ist.

Nach intensiver Detailplanung und genauer Wärmebedarfsberechnung ging es doch und die Umwelt wurde um mehr als 4.500 l Öl pro Jahr entlastet. Möglich machten das eine Wärmepumpen-Kaskade mit 2 x 10 kW Leistung, eine PV-Anlage mit 9,2 kWp auf dem Dach und ein 8 kWh-Batteriespeicher im Keller sowie ein auf das Gesamtpaket abgestimmter Pufferspeicher. Diese Anlagenkombination wurde auf der Basis exakter energetischer Eckdaten und Verbrauchsprofile individuell passend auf das Objekt zugeschnitten.

Rund 280 Quadratmeter Wohnfläche über drei Etagen in einem Wohnhaus aus den 60er-Jahren - das sind die Eck­daten des Objektes, das von einer Ölheizung auf eine nachhaltige Wärmepumpenlösung umgestellt wurde.

Nachhaltigkeit gefordert

Das vorhandene Ölbrennwertgerät im Münchener Vorort Olching war noch gar nicht so alt. Aber es gab aufgrund des gestiegenen Hochwasserrisikos am Standort eine latente Umweltgefahr durch die fünf 1.000-l-Öltanks im Keller. Zudem war der Kunde ökologisch orientiert und investiert daher kontinuierlich in die regenerative Energie- und Wärmeversorgung, weil er aus bauphysikalischen Gründen die Fassade nicht abdichten will. Kontinuierlich investieren bedeutet in diesem Fall: Das Dach ist bereits gedämmt, die Fenster sind ausgetauscht, eine knapp 50 m² große PV-Anlage inklusive Batteriespeicher für den Eigenverbrauch schon installiert. 

Dass eine Wärmepumpe zunächst theoretisch geeignet war, um im nächsten Schritt den CO2-Ausstoß nach unten und den PV-Strom-Eigenbedarf weiter nach oben zu bringen, war naheliegend. Gleichzeitig wollte die Familie aber keinesfalls auf den gewohnten Versorgungskomfort verzichten – von der Raumwärme selbst in kalten Wintern bis zum Warmwasserbedarf eines gehobenen Zweifamilienhauses. Bei aller ökologischen Grundüberzeugung sollte das Projekt außerdem noch wirtschaftlich darstellbar bleiben.

Im ehemaligen Heizungskeller wurde auf einem Bruchteil der ursprünglich benötigten Fläche neben dem Pufferspeicher (re.) und dem wandhängenden Elektro-Heizgerät eloBlock auch die komplette Hydraulik für die neue WP-Anlage installiert.

Auswahl der Wärmepumpe

Durch die vorhandene PV-Anlage mit dem entsprechenden Strom­ertrag war der Einbau einer Wärmepumpe eine nahe liegende Lösung. Die erste Frage war dann aber: Sollte es eine Sole-/Wasser-Variante werden, aufgrund des hohen Grundwasserspiegels? Oder doch besser eine Luft/Wasser-Ausführung? Und Frage Nummer zwei: Wie ist das mit der Heizlast vereinbar? Denn das Gebäude aus den 60er-Jahren hat auf drei Etagen immerhin rund 240 m² Wohnfläche.

Frage Nummer 1 war schnell beantwortet. Denn allein durch den geringeren Installationsaufwand war eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe als Zweier-Kaskade für den Heizungsbauer im Grunde von Anfang an gesetzt. Denn über die Kaskadierung und die mögliche Vorlauftemperatur von 55 °C ist eine solche Anlage für Bestandsobjekte gut geeignet. Noch bis vor etwa fünf Jahren war das sicherlich anders: Um die Wärmeleistung zu erreichen, hätte man dann auf jeden Fall zu einer Wasser-/Wasser- oder Sole-/Wasser-Variante greifen und die Kosten für die Erdarbeiten, wie zum Beispiel einen Kollektorkorb, in Kauf nehmen müssen.

Durch die neue Generation Luft-/Wasser-Anlagen ist eine solche Lösung nun nicht mehr notwendig. Zudem arbeiten die hier installierten Luft/Wasser-Wärmepumpen aroTherm plus von Vaillant modulierend, was eine Anpassung der Heizleistung an den Gebäudewärmebedarf erleichtert. Denn das erklärte Ziel ist für den Heizungsbaumeister und seine Mannschaft bei solchen Bestandsanlagen eine Vor-/Rücklauf-Differenz von 10 K, um die Effizienz der Wärmepumpe bestmöglich auszunutzen.

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