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Holzpelletlager in der Praxis: Montage eines Ovalbehälters Schritt für Schritt

Dipl.-ing. Klaus W. König
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Die Gemeinde Niedereschach, Schwarzwald-Baar-Kreis, ist im Ortsteil Kappel Eigentümerin einer Gruppe eng zusammenstehender Gebäude aus verschiedenen Architekturepochen. Dazu gehören sowohl die Schlossberghalle (ein Mehrzwecksaal) als auch die Grundschule, der Kindergarten und das Feuerwehrgerätehaus. Die Wärme für das Ensemble lieferte 18 Jahre lang eine Ölheizung, die im Jahr 2019 bei der energetischen Sanierung der gesamten Häusergruppe ausgetauscht wurde. Der Rechenwert für die Jahresenergie liegt bei 216.000 kWh.

Schlossberghalle Niedereschach, Schwarzwald-Baar-Kreis: Eine Gruppe eng zusammenstehender Gebäude wird von einer Heizzentrale mit Wärme versorgt. Die alte Ölheizung wurde durch ein bivalentes Holzpellet-Gas-Brennwert-Heizsystem ersetzt.

Bivalentes Heizsystem, platzsparendes Brennstofflager

Bei dem neu realisierten, bivalenten Heizungskonzept deckt ein Holzpelletkessel mit 100 kW die Grundlast ab, was 80 % der Heizlast entspricht. Eine Gas-Brennwerttherme mit 100 kW Heizleistung übernimmt die Spitzenlast und deckt Notfälle sowie Ausfälle und Wartungsintervalle des Pelletkessels ab. Beide Kessel sowie ein Heizwasserpufferspeicher-Volumen von 2 x 1.500 l stehen im Keller der Schlossberghalle. Die Trinkwassererwärmung erfolgt nach Bedarf über den Wärmeübertrager eines Frischwassermoduls.

Im Zuge der Renovierungsarbeiten und der Neugestaltung der Außenanlagen sollte der Pelletspeicher den Platz des ausgedienten Öltanks, in der Erde unter dem Stellplatz des Seiteneingangs, einnehmen. Füllmenge und Abmessungen des neuen Ovalbehälters „Mall-ThermoPel 30000“ (Füllvolumen: 30 m³ bzw. 19,5 t) entsprachen genau diesen Erfordernissen, sodass keine weitere Baugrube ausgehoben werden musste – ein großer Kostenvorteil mit Blick auf das Hanggelände innerhalb des bestehenden Baugebiets in Kappel. Das Versetzen und die Montage der Betonfertigteile waren in einem Tag erledigt, sodass im Gegensatz zu einer Lösung in Ortbeton für den Bauablauf wertvolle Zeit gespart wurde. Mit reduziertem Gewicht und einer für Lkw-Transporte verbesserten Geometrie verringern sich außerdem der Aufwand von Material und Energie bei der Herstellung sowie die Zahl der Fahrten bei der Lieferung der Speicherkomponenten. Das senkt nochmals die Kosten.

Klar definierte Schnittstellen sind wichtig

Für Bauleitung und Handwerksbetriebe sind klar definierte, arbeitsteilige Schnittstellen außerordentlich wichtig, weil sie u. a. für kurze Montagezeiten und eine klare Gewährleistungsabgrenzung sorgen. So hat der Heizungsfachhandwerker von der Saugturbine des Pelletkessels die Schläuche für Saug- und Rückluft durch ein Leerrohr nach draußen in den Erdspeicher gezogen. Der Anschluss erfolgte dann durch das Montageteam des Speicherherstellers an der Adapterplatte, der ersten Schnittstelle zwischen Heizungskessel und Speicherbehälter. Das dafür genutzte Leerrohr wie auch das Lüftungsrohr vom Speicher zur Gebäudeaußenwand wurden vorab vom Tiefbauunternehmen ausgeführt – begünstigt durch die im Betonspeicher ab Werk schon vorhandenen runden Öffnungen (inklusive Wanddurchführung DN 200 und Dichtung).

Bei der zweiten Schnittstelle, dem Steuergerät der Pellet-Entnahmetechnik, war es noch einfacher. Von der Saugturbine bis zur vereinbarten Stelle an der Wand im Heizraum hatte der Elektroinstallateur eine Leitung gezogen. Das Montageteam des Speicherherstellers konnte so das Pellet-Entnahmesystem „Maulwurf“ (einschließlich Steuergerät) liefern, montieren und nach Anschluss des Elektrokabels in Betrieb nehmen. Damit geht der Impuls des Kessels bei Brennstoffbedarf gleichzeitig an die Saugturbine, die ein Teil des Heizungskessels ist, sowie an das Entnahmesystem im Erdlager.

Das Entnahmesystem „Maulwurf 6000-E3“ für Großanlagen funktioniert pneumatisch: Die Pellets werden von der Heizzentrale im Keller angesaugt. Lage und Höhe des Pelletspeichers sind somit flexibel; starre und teure Förderschnecken entfallen. Das Saugsystem entnimmt die Pellets von oben, ist damit immer einsehbar und verhindert, dass Hohlräume entstehen.

Schritt für Schritt: Montage eines Ovalbehälters

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